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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1963-05/0009
Decke und den schmalen, niederen, rundbogigen Fenstern
gleicht der der Goldbacher Silvester-Kapelle bei
Überlingen4. Bedeutsamer noch als der Kapellenbau
selbst sind die Wandmalereien im Innern der kleinen
Kapelle. 1936 wurden sie von dem kirchlichen Denkmalpfleger
von Württemberg, Pfarrer Pfeffer, entdeckt
und m späteren Jahren dann freigelegt*. Nach der Entfernung
einer freigelegten jüngeren Malschicht aus
dem 16. Jahrhundert trat auf der Altarwand im Chor
ein ganzer Bilderstreifen, der die Enthauptung Johannes
des Täufers zeigt, zutage. Pfarrer Pfeffer war es
damit gelungen, eine recht glückliche Entdeckung zu
machen, die für die Geschichte des Christentums am
Oberrhein von großer Bedeutung ist, „durch die wir
zum erstenmal auf deutschem Boden in den Besitz
eines größeren, geschlossenen Zyklus karolingischer
Wandmalereien gekommen sind"-6. Im August 1775
wurde die Ulrichskapelle von dem Generalvikar des
Bistums Konstanz, von Hornstein, zu Ehren des Bischofs
Ulrich von Augsburg geweiht. Auf Veranlassung
des damaligen Badischen Landesamtes für Denkmalpflege
und Heimatschutz und durch Unterstützung des
Kultusministeriums konnten 1950 die durch den Krieg
unterbrochenen Renovierungsarbeiten wiederaufgenommen
und in den letzten Jahren abgeschlossen
werden.

II.

Die im Unterdorf an der Bundesstraße gelegene
Pfarrkirche* trägt den Charakter einer Wehrkirche,
wenn sie sich auch in ihrer heutigen Anlage nicht mit
der anderer befestigter, durch Wall und Graben gesicherter
Wehrkirchen, deren schönste mit Speicherbauten
(Gaden) umgebene Beispiele wir aus Württemberg
kennen, messen kann7. Mauer und Graben — er
wird bereits 1575 als „Endengraben" genannt — sind
noch heute in Teilstücken erhalten und lassen sich in
ihrem ursprünglichen Verlauf im Grundriß des Ortsetters
verfolgen8. Innerhalb dieser Graben- und Mauer-
umwallung lag die Kirche mit Turm und Kirchhof, das

Pfarrhaus, eine Kaplanei und vielleicht, wie vietiftdi
angenommen, das Schloß der Herren von Landeck. Bef
Kirchhof selbst war jedenfalls schon im 13. Jahrhuih
dert mit einer Mauer umgeben. Jenseits des Grabens
lag im Norden am „Mühlgraben" die herrschaftliche
Mühle, im Süden das große Widumgut des Klosters
St. Trudpert.

Der „Thurm in dem Kilchhoff zue Crozingen" wirft
bereits 1432 erwähnt. Er war damals im Besitz der drei
Brüder Hans, Conrad und Ludwig Schnewlin. Jm selben
Jahr verkauften diese drei Brüder den Turm im
Kirchhof und das Haus der „Innekofe" (Sinnighofen
oder Innighofen bei Biengen?) wieder an Heinrich von
Neuenfels. Über die Kirche selbst schweigen die Quellen
, und es erscheint überhaupt zweifelhaft, ob es sich
bei der im 12. Jahrhundert erfolgten Inkorporation der
Kirche von Krozingen durch das Kloster St. Trudpert
um ein an der Stelle der heutigen Kirche gelegenes»
später zerstörtes Bauwerk handelte. Diese Fragen sind
auch hier wie bei den meisten anderen Dörfern des
Breisgaus bei unserer dürftigen Quellenlage kaum z&
beantworten. Alis späteren Jahrhunderten erfahren
wir dann, daß der Kirchhof der Bevölkerung während
der verschiedenen Kriege des 16./17. Jahrhunderts al$
Zufluchtsort diente, in den sie ihre Habe rettete. So
hatte etwa in den Bauernkriegen die Gemeinde von
Krozingen dem Magistrat von Freiburg mitgeteilt, da0
man beschlossen habe, den Kirchhof zu verteidigen,

III.

Beachtung verdient auch die Fridolinskapelle im
Ortsteil Kerns. Der Zeitpunkt ihrer Erbauung ist uns
unbekannt, und selbst das Jahrhundert der Übernahme
des Fridolinspatronates können wir nicht festlegen.
Vielleicht ist die Übertragung dieses Patronates auf die
Kapelle für die ersten Jahrzehnte der zweiten Hälfte
des 17. Jahrhunderts anzusetzen. In diesen Jahren
(1660) hatte Hans Kaspar Melchior von Schauenburg
das Dorf Krozingen dem „H. H. Johann Reinhard Freir
herr von Pfürdt, der Hoch- und Erzfürstl. Sigismund


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