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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1963-06/0009
Umfang des Friedhofes und seine Belegung
rechtzeitig festzustellen. Diese Untersuchung
wurde im Dezember 1934 begonnen und im
August 1936 zum Abschluß gebracht. Zum Gra-
bungsleiter wurde der Verfasser dieser Abhandlung
ernannt. Das Ministerium des Kultus und
Unterrichts in Karlsruhe gewährte zur Durchführung
der Aufgabe einen Urlaub von einem
Monat. Die Arbeitskräfte wurden von der Stadtverwaltung
Lörrach zur Verfügung gestellt. Da
die Gräber verhältnismäßig tief und in großen
Zwischenräumen lagen, waren viele Erdbewegungen
erforderlich. Die Arbeiten waren in der angenommenen
Zeit auch nicht entfernt beendet.
Sie wurden dann 1935 und 1936 in einzelnen
Abschnitten während der Schulferien weitergeführt
und zum Abschluß gebracht. Durch die
Untersuchung wurde der ganze Friedhof erfaßt.
Einzelne Gräber mögen noch abseits liegen oder
unter Bäumen und Anpflanzungen, die geschont
werden mußten. Die Aufdeckungen^ erfolgten
derart, daß Suchgräben von 1 m Breite und 1 m
Zwischenraum von Norden nach Süden bis auf
den gewachsenen Boden gezogen wurden. Dabei
wunde nach Möglichkeit eine Fläche von 10 m
Abstand über das zuletzt gefundene Grab hinaus
untersucht. Zu der Abgrenzung nach Westen
wäre noch zu sagen, daß im Winter 1933/34 neben
den Bahndamm tiefe Wasserabzugsgräben angelegt
wurden, die bis in den gewachsenen Boden
gingen. Spuren von Gräbern konnten nicht festgestellt
werden. Doch ist denkbar, daß solche
unter dem Fußweg neben dem Bahndamm oder

Grab 2 vor der Aufdeckung.

unter dem Bahnkörper liegen. Im ganzen Umfang
des untersuchten Friedhofes konnten keine
Anzeichen gefunden werden, daß die einzelnen
Gräber durch eine Einfassung gekennzeichnet
gewesen oder daß der Friedhof als solcher durcji
einen Hag oder Graben gegen seine Umgebung
abgegrenzt gewesen wäre.

2. Grab- und Bestattungsformen

Sämtliche Gräber hatten die übliche Richtung
von West nach Ost, Kopf im Westen. Der Großteil
der Grabgruben war 1,50 bis 2 Meter tief.
Von den 49 Gräbern warän elf Steinkisten.
Manche davon hatten Boden- und Deckplatten
(Nr. 19, 44, 47), bei anderen fehlten die Bodenplatten
, und das Skelett lag auf dem gewachsenen
Kies (Nr. 1, 2, 6, 46, 48, 49). Zerstört waren
Nr. 9 und 24. Die verwendeten Platten bestanden
aus Muschelkalk, Hauptrogenstein und Sandstein
, die in der näheren Umgebung anstehen.

Die Sorgfalt, mit der die Plattengräber aufgebaut
waren, wie auch die Kenntnis der Steinbearbeitung
« waren recht verschieden. Neben
Grab 6 als Musterbeispiel eines wohlgefügten
Grabes wären noch die Gräber 1, 9 und 48 zu
stellen. Dagegen zeigten sich die Erbauer von
Grab 2 recht unbeholfen. Daß die Leute mit der
Technik der Steinbearbeitung noch wenig vertraut
waren, zeigt augenscheinlich Grab 6, wo
eine Zurichtung der Platten im Steinbruch (in
Riehen oder Inzlingen!) die Heranbringung erleichtert
und den Zusammenbau vereinfacht hätte.

Grab 2 nach der Aufdeckung.

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