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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1963-06/0013
Die Namensform sagt aber noch mehr. Die
neue Siedelung kann nicht zu den älteren dieser
Namensschicht gerechnet werden, da diese auf
einen Personennamen zurückgehen wie bei
Riehen = Heim des Riocho. Stettiheim ist eine
sogenannte Stellenbezeichnung und also jünger,
wie z. B. Müllheim. Später machte sich dann das
Bestimmungswort „Stetten" selbständig, und das
Grundwort -Heim entfiel.

In diesem Zusammenhang sei auch auf die
Forschungen von V.Ernst eingegangen4. An einer
außerordentlich großen Zahl von Beispielen
(S. 89/90) zeigt er: „Die Verteilung des Grundbesitzes
... kann nicht erst in späterer Zeit, etwa
in der Periode der Karolingerzeit, nachtäglich
entstanden sein. Soviel sich bis jetzt sehen läßt,
finden sich die Spuren jenes Herrengutes... in
der Flureinteilung oder in den Flurnamen ausnahmslos
bei jedem alten schwäbischen Dorf.
Sie weisen auf eine schon bei oder vor der ersten

Siedelung vorhandene Vor- _

machtstellung eines einzelnen
oder einer einzelnen Familie
hin". Diese großen Flächen zusammenhängenden
Landes, in
der nächsten Umgebung des
Dorfes, die V. Ernst meint,
heißen mit Vorliebe „Breite"
und „Brühl". Breite ist der
Name des Ackerlandes, Brühl
die Bezeichnung der Wiesenfläche
.

Schon ein oberflächlicher
Blick auf die Flurnamenlisten,
soweit sie am Hochrhein und
Oberrhein schon vorliegen, ergibt
, daß „Breite" und „Brühl"
auch bei uns im Altsiedelland
immer wiederkehren. Diese
beiden Flurnamen der Ursie-
delungen finden sich z. B. auch
auf den Markungen Lörrach
und Riehen, nicht aber in
Stetten. Das Fehlen dieser beiden
charakteristischen Flurnamen
ist ein weiterer Beweis
für die Schlußfolgerung, die
sich aus unserem Alemannenfriedhof
und dem Ortsnamen
selbst ergibt, daß Stetten eine
Gründung der Ausbauzeit ist.

6. Wer waren die Gründer von Stetten?

In der Vergangenheit wurden folgende Möglichkeiten
angenommen oder erörtert:

1. In seinem Grabungsbericht (lb) hat der Verfasser
s. Zt. die These vertreten, daß die Gründung
durch das Kloster Säckingen erfolgt sei, da
die Kirche dem heiligen Fridolin geweiht ist und
da das Kloster im Mittelalter der Grundherr war.

Dieser Besitzstand ist jedoch erst aus dem
14». Jahrhundert belegt. Zwar ist der Besitz ohne
Zweifel viel älter. Aber ein Rückschluß über eine
geschichtliche Lücke von 7 Jahrhunderten ist sehr,
gewagt. Nach dem Urteil von Sauer5 und von
Büttner 6 wurde das Kloster Säckingen im 7. Jahrhundert
gegründet. Beide Autoren stimmen ferner
überein in der Ansicht, daß seine Bedeutung
nicht über die engste Umgebung hinausging.
„Ehe Säckingen auf den Hotzenwald hinaufstieg,
wandte es sich dem Fricktal zu". (Büttner7, S. 72.)

4 Viktor Ernst, Mittelfreie, ein Beitrag
zur schwäbischen Stammesgeschichte
, Stuttgart 1920.

5 Josef Sauer, Die Anfänge des
Christentums und der Kirche in
Baden. 1911, S.36.

6 Heinrich Büttner, Frühmittelalterliches
Christentum und fränkischer
Staat zwischen Hochrhein
und Alpen. 1961. S. 20.

7 Heinrich Büttner, Die Landschaft
um Basel von der Einwanderung
der Alamannen bis zur Mitte des
8. Jährhunderts. Vom Jura zum
Schwarzwald, 14, 1939, S.59 82.

Bestattungen 8 und 40 als Mittelpunkt ihrer Sippe

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