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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1963-09/0005
seinem Kollegen von der Nakbar - Universität
in Kobe, jenseits der Osaka - Bucht, überlassen:
Prof. Fumihiko Yokana, der vor drei Jahren, zu
Hebels 200. Geburtstag, bei uns gewesen sei.
Aber alle seine Studenten führe er vor dem
Abschluß ihrer Studien zu Hebel.

Auch das Sommerfest nahte sich, von Waldmeisterbowle
gewürzt, seinem Abschluß. Unwillkürlich
kamen uns Hebels Worte über die Lippen
: „Ne freudig Stündli, isch's nit e Fündli,
jetz hämmer's un jetz simmer do." Ein feines

Lächeln spielte um den Mund des Japaners, der
nöch immer seinen Sakko anhatte: „Ja, das habe
ich vor ein paar Tagen gelesen", sagte er in
fast akzentfreiem Deutsch — „an der Wand im
Belchen - Stüble in Heubronn". Guter Hebel —
hättest du dir das träumen lassen? Wer demnächst
nach Osaka kommt, soll sich an der Universität
nach Professor Kimura erkundigen. Er
wird bei ihm gut aufgehoben sein — vorausgesetzt
, er ist in seinem Hebel so firm wie die
Japaner.

Albert Eisele, Kandern:

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Schluß.

Im Jahre 1826 wurde die forstliche Organisation
umgebildet. Oberforstmeister v. Wallbrunn,
„in dessen Einsichten und Diensteifer" der Großherzog
„besonderes Vertrauen setzt", erhält das
Oberforstamt Kandern „wegen seiner besonderen
Wichtigkeit" übertragen. Die Stelle ist durch die
Pensionierung des Oberforstmeisters von Stetten
frei geworden. 1832 wird Oberforstmeister von
Wallbrunn unter Beibehaltung seines bisherigen
Dienstcharakters zum Oberinspektor der Forsten
ernannt und wieder nach Karlsruhe versetzt.
1830 wurde er Ritter des Zähringer Löwenordens.

Wir besitzen hier aus dem Jahre 1832 eine
Abschrift vom „Bürger-Dekret", gewidmet von
der Bürgerschaft Kanderns Seiner Hochwohl-
geboren dem Großh. Badischen Herrn Oberforstmeister
, Kammerherrn und Ritter des Zähringer
Löwenordens Freiherr v. Wallbrunn. Das Ehrenbürgerrecht
wird ihm in Anbetracht der großen
Verdienste durch sein rastloses und tätiges Wirken
, sowie auch der bürgerfreundlichen Gesinnung
erteilt. 1837 wurde v. Wallbrunn zum Mitglied
der ersten Kammer der Ständeversammlung
vom Großherzog ernannt.

Auf den Oberforstmeister v. Wallbrunn folgte
von 1832 bis 1840 der in Rheinweiler geborene
Adolf Maximilian Freiherr v. Rotberg als Forstmeister
, ihm folgte Forstmeister Joseph Hugo
Könige 1840—1849. Seit Einrichtung der Forstinspektion
1783 finden wir hier nebeneinander
Oberforstamt und Bezirksforstei. So finden wir
im Kirchenbuch einen fürstlichen Forstverwalter,
den Herrn Karl Friedrich Gerstner, der 1788 bei
der Taufe eines Kindes als Paten u. a. den Herrn
Baron Leopold Wilhelm von Adelsheim, fürstlichen
Jagdjunker, und Herrn Wilhelm Engelhard
Sonntag, Vicar und Praeceptor latinus, hat.
Im selben Jahre 1788 tauft auch der Forster
Johann Karl Roth einen Sohn. Dieser Johann
Karl Roth versah seit 1783 das „Forstrevier Kandern
". Ihm wurde ab 1809 sein ältester Sohn
Karl Friedrich als Forstpraktikant „adjungiert".
Dieser erste „Bezirksförster von Kandern" hatte
in Jena studiert und war Nachfolger seines
Vaters bis zu seiner Pensionierung 1840. Auf ihn
folgte Bezirksförster Leopold Dengler, der 1848

nach Karlsruhe kam und dort zugleich zweiter
Lehrer an der Forstschule wurde. Von 1849 bis
1851 war der Forstmeister Ignatz Josef Freiherr
von Rotberg hier. Er durfte bei seinem Dienstantritt
„einstweilig" das Haus und den Garten
benutzen, da die Frage der Zuweisung eines
Amtsgerichts nach Kandern schwebte. Roth bewohnte
ein eigenes Haus in der Nähe der Kirche.
Die Nachfolger sind Bezirksförster Georg von
Davans von 1851 bis 1854; dann Bezirksförster
Josef Schwab von 1854 bis 1864 und Bezirksförster
Otto Maier von 1864 bis 1871.

Von 1871 bis 1893 betreute August Freiherr
Teuffei von Birkensee das hiesige Forstamt zuerst
als Bezirksförster, ab 1877 als Oberförster,
wie die neue Bezeichnung damals allgemein
lautete. An ihn erinnert die „Teuffelstanne", eine
Douglasie, die von ihm mit andern zusammen im
Jahre 1878 gesetzt wurde. Die danebenstehenden
Weißtannen sind gleichaltrig; während aber die
Douglasie im Jahre 1957 bei einer Höhex von
47 Metern und einem Brusthöhendurchmesser
von 1,20 Meter rund 20 Festmeter Holz mit Reis
und Rinde aufwies, haben die danebenstehenden
Weißtannen eine durchschnittliche Höhe von
35 Metern und einen Brusthöhendurchmesser von
45 bis 50 Zentimeter.

Freiherr von Teuffei hat das Verdienst, die
Douglasie im hiesigen Forstbezirk eingeführt zu
haben. Damals mußte man den Samen aus Nordamerika
kommen lassen, und es zeigte sich, daß
der Baum sich in Kanderns Wäldern wohl fühlte.
Das war nicht überall der Fall; besonders in
Württemberg litten die Bestände .unter dem
Nadelschüttepilz, der fast in ganz Europa die
Douglasienbestände befallen hat. Freiherr von
Teuffei hatte viel Glück, denn er erhielt einen
gesunden Samen der gesunde Jungpflanzen ergab.
Heute sind die Douglasien im Forstamtsbezirk
Kandern anerkannte Bestände, deren Samen zur
Nachzucht freigegeben sind. Im vergangenen
Herbst wurden wieder wie ähnlich schon 1958
annähernd 60 Tonnen Zapfen der Douglasien
geerntet. Damit können alle 245 Forstämter für
ein bis zwei Jahre mit hochwertigem Saatgut
versorgt werden. Daneben wird das Holz der
Douglasie mehr und mehr geschätzt. Die stärk-

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