Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1963-10/0009
Fischzucht im feuchten und weiherreichen West*
sundgau eingeführt. Der geringe Besitz und die
wenigen Einkünfte dieser klösterlichen Niederlassungen
erstrecken sich oft nur auf die Dörfer
in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft, was z. B.'
für die Augustinerchorherren von St. Ulrich gilt,
die in den benachbarten Largtaldörfern Merzen
und Strüth, in Ballersdorf lind im abgegangenen
St. Glückern begütert waren. Erklären läßt sich
die bescheidene Ausstattung und damit die nur
lokale Bedeutung der Sundgauklöster letztlich
nur durch die beachtlichen Besitzungen und reichen
Einkünfte zahlreicher großer Klöster, die
außerhalb des Sundgauer Hügellandes liegen. Die
bereits vor 728 gegründete Benediktinerabtei
Murbach, die im gesamten Sundgau vom, Voge-
senrand bis zu den Jurabergen mannigfache
Besitzrechte verzeichnet, und vor allem die 1123
gegründete Zisterzienserabtei Lützel im elsässi-
schen Jura, die in fast v jedem Sundgaudorf und
darüber hinaus im gesamten Oberelsaß reiche
Güter und Einkünfte besitzt, sowie die zahlreichen
im Hügelland des Ostsundgaus vielfältig
begüterten Basler Klöster, unter denen besonders
St. Alban, St. Klara und Klingental hervorzuheben
sind, müssen in diesem Zusammenhang
erwähnt werden. Ferner haben auch das Kloster
St. Gallen und das Chorherrenstift St. Ursitz/
St. Ursanne Güter und Einkünfte im Sundgauer
Hügelland besessen

In dem bei Hirsingen in das Illtal einmündenden
, linksseitigen Nebental des Feldbachs befand
sich in dem Dorf gleichen Namens, der auf einen
in einer frühen Periode des Landesausbaus entstandenen
Ort hinweist, eines dieser typischen
Sundgauklöster, die außerhalb des Sundgauer
Hügellandes heute kaum noch bekannt sind und
deren Einfluß nie über seine Grenzen hinaus
gereicht hat. Die Gründungsurkunde des Feldbacher
Klosters wurde im März 1145 abgefaßt
upd berichtet, daß Graf Friedrich I. von Pfirt,
seine Gemahlin Stephanie von Egisheim und sein
Sdhn Ludwig ein Gott, der Gottesmutter und
dem hl. Jakobus geweihtes Frauenkloster, dessen
Schwestern nach den Ordensregeln von. Cluny
Gott dienen sollen, stiften und mit Gütern ausstatten
. Die Widmung an den hl. Jakobus läßt
sich wohl damit erklären, daß Graf Friedrich I.
von Pfirt kurz vorher eine Wallfahrt nach
Compostella unternommen hatte. Die Schutz-
vogtei über das Kloster blieb dem ältesten männlichen
Familienmitglied vorbehalten, das immer
auf der Burg Hohenpf irt über dem Städtchen und.
Burgflecken Pfirt sitzen mußte. Als Zeugen treten
in der Stiftungsurkunde der Bischof Ortlieb
von Basel, der Erzdiakon des Metzer Bischofs
Stephan, des Bruders Friedrichs I. von Pfirt, die
Äbte von Murbach und Lützel, die Priore von
St. Alban und St. Leonhard zu Basel, von Kaltenbrunn
und St. Morand, sowie die Pfarrherren von
Pfirt, Buchsweiler, Heidweiler, Köstlach und die
Pröpste von St. Ursitz und Ölenberg auf. Als
weitere Zeugen nennt die Urkunde ferner die
Ritter von Pfirt, Biedertann und Hasenburg. Das
Kloster war von Anfang an als Hauskloster der
Pfirter Grafenfamilie gedacht, und in der Klo-

Ehemalige Klosterkirche von Feldbach Aufn.: E. Reinhard

sterkirche, die bereits vor dem Kloster als Dorfkirche
von Feldbach bestand, fanden dreizehn
Mitglieder des gräflichen Hauses ihre letzte
Ruhestätte. An ihrer Gruft sollten die Clunia-
zenserinnen beten.

Als Klostergut erhält das Cluniazenserinnen-
priorat bei seiner Gründung den Ort Feldbach
mit allem Zubehör, der Allodialgut der Grafen
von Pfirt bildete, die Hippoltskirch mit allen
Rechten und dem Zehnten, Niederlarg, das die
Gräfin Stephanie wohl aus altem Egisheimer
Besitz geschenkt hatte, sowie Besitzungen in den
Dörfern Heiweiler und Galfingen. Rebbesitz verzeichnet
das Kloster ferner um Sennheim, sowie
weitere Güter um Carspach, in Dürlinsdorf,
Franken, Strüth^ in den Dörfern Nieder-, Mittel-
und Obermüspach, in Merzen, Suarce und in
Erbenheim. Verglichen mit anderen Sundgau.-
klöstern wie St. Ulrich oder St. Apollinaris im
südöstlichen Hügelland waren die Cluniazenserin-
nen von Feldbach reich mit Gütern und Einkünften
versehen, wenn sich ihr Besitz auch keinesfalls
mit dem dfer Abtei Murbach im Sundgau
oder gar des Juraklosters Lützel und der zahlreichen
Basler Röster messen läßt. Neben den
Klöstern ölenberg und St. Morand war aber das
Priorat Feldbach das wohlhabendste und best-

?


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1963-10/0009