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Die Inschrift von Badenweiler (nach A. Wiedemann)

Links: Inschrift in Vergrößerung. Die Punkte zeigen an, wieviel Buch- Rechts: Die Urschrift ist in lateinische Schriftzeichen übertragen. Die

staben ungefähr infolge Beschädigung fehlen. Die kabbalistischen Zeichen eiste Zeile ist weggelassen, da sie unverständlich ist. Aus gleichem

der ersten Zeile sind nicht zu deuten. Ebenso unverständlich sind die Grunde fehlen die astrologischen Zeichen am Schluß,
astrologischen Zeichen der letzten Zeilen.

gegen Germanen im Westen und gegen die
Parther im Osten. Die Folge waren allgemeine
Unsicherheit, hoher Steuerdruck und ein wirtschaftlicher
Niedergang. Große Massen des Volkes
suchten in der „Gnosis" ihre Leiden zu vergessen
und Erlösung.

Allerdings nicht überall und allgemein! Der
Ausgangspunkt der neuen Lehre waren die Länder
des östlichen Mittelmeeres. Hier und in den
großen Zentren des Römerreiches fand sie Zulauf
, nicht dagegen bei den Germanen. Hier fand
die „Gnosis" keinen Boden. Philosophie, durxkle
Zeichen und Symbole waren den Germanen
fremd. Sie waren Anhänger einer Naturreligion,
die ihre Götter und Mächte auf Bergen und an
Quellen, in Wäldern und heiligen Hainen, in
Wind und Wetter, verehrten. Ähnliches gilt auch
für die eingesessenen Kelten. Die Römer waren
in religiösen Dingen sehr großzügig. Aus Gründen
der Staatsraison bestanden sie lediglich auf
der Anerkennung des Kaiserkultes. Die germanischen
und keltischen Volksreligionen wurden
weiterhin ausgeübt. Die einzige Konzession, die
gemacht wurde, bestand darin, daß manche einheimischen
Götternamen durch lateinische ersetzt
wurden. Für stärkeren römischen Einfluß bei
den Germanen, denen Bildwerke in der Götter-
verehrung von Haus aus fremd waren, sprechen
die Jupiter - Gigantensäulen und die Matronensteine
, die am Rhein, Neckar, Main und Mosel
verhältnismäßig häufig sind.

Einzig bei den Germanen, die im römischen
Heere dienten — und es waren ihrer nicht wenige
— mögen fremde Kulte Eingang gefunden
haben. Es liegt in der Natur der Sache, daß in
den Legionen der Kaiserkult betrieben wurde.
Daneben hatte der persische Lichtgott Mithras
zahlreiche Anhänger unter den Soldaten. Daß
sich aber Christen in nennenswertem Maße im

römischen Heer befunden hätten, wie eine weitverbreitete
Meinung sagt, ist ganz unbewiesen
und völlig undenkbar. Sie hätten sich hier nicht
halten können, da sie ja in religiösen Dingen zu
keinen Halbheiten bereit waren.

Die Gnostiker, die uns am Rheine begegnen,
in ihren Gräbern in Mainz und Trier wie auch
in dem merkwürdigen Fund von Badenweiler,
stammten aus dem Osten des römischen Reiches.
Es warfen Kaufleute und Händler. Auch die
Thermen von Badenweiler wurden von ihnen
besucht. Das Silbertäfelchen wurde zusammengerollt
in einem kleinen Behälter am Halse getragen
. Sein magischer Zauber sollte den Träger
vor bösen Mächten beschützen.

Benützte Literatur

A. Wiedemann. Die gnostische Silbertafel von Badenweiler
. Bonner Jahrbücher, 1885, 215—234.

Frz. X. Kraus. Die altchristlichen Inschriften der Rheinlande
. I. 1890, 7—9.

Die Kunstdenkmäler Badens, 5. Band. Kreis Lörrach 1901,
82—93.

E. Wagner, Fundstätten u. Funde in Baden, 1908. 164—169.

Josef Sauer, Die Anfänge des Christentums und der Kirche
in Baden. Neujahrsbl. der Bad. Hist. Kommission, 1911.
8—12.

Felix Stähelin, Die Schweiz in römischer Zeit. 1931,466-540.

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