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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1964-01/0013
Prälaten gehörte, in seiner Eigenschaft als Landesherr
auf ihn Beschlag legen ließ und daraus
die Pfarrer besoldete. Gegen diese Beschlagnahme
legte Kaiser Ferdinand in einem Schreiben
an Markgraf Karl v. 20. 2. 1557 Beschwerde
ein und fügte schließlich die drohende Bemerkung
hinzu: Da die Landeshoheit über die Herrschaften
Badenweiler, Sausenburg und Rötteln
noch Gegenstand eines unerledigten Prozesses
zwischen Österreich und Baden sei, so habe der
Markgraf gar keine Befugnis gehabt, auch hier,
wie in seinen übrigen Landen, die Reformation
ohne österreichische Bewilligung einzuführen.
Der Streit um die Landeshoheit wurde erst am
24. 4.1561 durch den Vertrag von Neuenburg am
Rhein beendigt.

Erheblichen Widerstand fand die Einführung
der neuen Lehre naturgemäß da, wo der Markgraf
nicht alleiniger Grundherr war, so z. B. in
dem Condominat in Stetten bei Lörrach, wo die
Äbtissin des Damenstiftes Säckingen alle Bemühungen
in diesem Sinne zu vereiteln wußte. Im
Wiesental aber faßte die Reformation endgültig
Fuß. Am 14. und 15. März 1556 hielt der Basler
„Antistes" Sulzer in seiner Eigenschaft als oberländischer
Generalsuperintendent unter dem
Beisitz des Rötteler Landvogts Johann Albert
von Anwyl eine Synode der beiden Diözesen
Rötteln und Schopfheim ab. Anwyl war früher
Bürgermeister von Freiburg gewesen und förderte
seit 1556 als Landvogt eifrig die Reformation
. Er war der Sohn des Ritters Friedrich Jakob
von Anwyl, eines Hofmeisters des Konstanzer

Emil Baader:

Ist die Christrose nicht eine Brücke vom alten
zum neuen Blumenjahr? In mildem Winter blüht
sie vom November bis zum März in unseren
Gärten.

Sie wird auch Schneerose oder Christwurz
genannt. „Christwurz", so lesen wir in einem
alten Pflanzenbuch, „hat seinen Namen darumb
daß seine Blüte auf Christnacht sich auftut,
welches ich selbst wahrgenommen und gesehen,
mag für ein gespot halten wer da will."

Die Christrose gehört zum Winter wie der
Christbaum mit den brennenden Kerzen, wie der
Stern von Bethlehem. Ihr hat der Schöpfer aufgetragen
, im Winter zu blühen, indes andere
Blumen schlafen.

Eh die Lerche sang, / ist sie wach schon lang. /
In der schweigenden Welt, / die der Winter umfangen
hält, / hebt sie einsam ihr zartes Haupt. /
Selber geht sie dahin und schwindet, / eh der
Lenz kommt und sie findet, / aber sie hat ihn
doch verkündet, / als noch keiner an ihn geglaubt.

Ihre Blüten brauchen zur Entwicklung nur
wenig Wärme. Sie erträgt etliche Kältegrade,
ohne abzusterben. Sie schläft dann ein, um wieder
zu erwachen, wenn die Temperatur über
den Gefrierpunkt gestiegen ist. Schnee hindert

Bischofs Hugo, der als Anhänger der Reformation
1524 sein Amt beim Bischof hatte aufgeben
müssen.

Markgraf Karl IL, der die Reformation seiner
Länder durchgeführt hatte, starb schon im Alter
von 48 Jahren am 23. März 1577. Der Einfluß
Simon Sulzers, des Organisators der neuen lutherischen
Kirche im badischen Oberland, blieb
maßgebend bis zum Tode des Landesfürsten,
dessen volles Vertrauen er besaß. So war seiner
Bemühung um die Einführung der Reformation
in Baden ein dauernder Erfolg beschieden. In
Basel jedoch, wo wie in den andern Schweizer
Städten die Lehre Zwingiis immer mehr Anhänger
fand, erstanden Sulzer, der am lutherischen
Standpunkt in der Abendmahlslehre festhielt
, offene Gegner. So traten der frühere Pfarrer
von Tüllingen, Heinrich Erzberger, der nun
Pfarrer von St. Peter in Basel geworden war,
und besonders Johann Jakob Grynaeus gegen
Sulzer auf. Grynaeus hatte sich als Superintendent
von Rötteln auf den badischen Synoden
mehrfach gegen Sulzer gewandt. Er wurde 1575
als Professor nach Basel berufen und stand im
Einverständnis mit den führenden Theologen der
reformierten Schweiz. Nun betrieb Grynaeus mit
Erfolg den Anschluß des bisher isolierten Basels
an die übrigen Schweizer Kirchen. Altersschwäche
und körperliche Leiden nötigten Sulzer
am 12. März 1585, vom Amt des Antistes in Basel
zurückzutreten, in dem er sich 33 Jahre lang
behauptet hatte. Er starb am 22. Juni 1585. Sein
Nachfolger im Amt war sein bisheriger Gegner
J. J. Grynaeus.

sie am Erblühen nicht, wohl aber andauernde
trockene Kälte.

Nimmt es uns wunder, daß diese Pflanze, die
in heiliger Zeit erblüht, für heilig und heilkräftig
gehalten wurde. Man schrieb ihr die
Kraft zu, böse Geister zu bannen. Man wandte
sie gegen die Pest an, indem man den Pestkranken
die Beulen aufstach und eine Christrosenwurzel
in die Wunde steckte. Das in dieser
Pflanze enthaltene Gift wird in der Homöopathie
heute noch verwendet: bei sinkender Lebenskraft
und bei Depressionen der Sinnesnerven.

Die Wissenschaft nennt die Christrose Helle-
borus niger, das heißt Schwarze Nieswurz. Die
schwarze Wurzel erregt in gepulvertem Zustand
Niesen. Bei der Herstellung des bekannten weißen
Schneeberger Schnupftabaks, der benannt ist
nach dem Städtlein Schneeberg im Erzgebirge,
wird u. a. auch die Wurzel der Nieswurz verwendet
. Was man gewöhnlich für Blumenblätter
hält, das sind bei der Christrose die Kelchblätter.
Die Blumenblätter selbst sind zu Honigträgern
umgewandelt.

Sie ist eine Brücke * vom alten zum neuen
Blumenjahr, die mitten im Winter blühende
Christrose.

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