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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1964-01/0014
Ulrich Eichin:

©agen, V)tnx\s unb ©puftjefdjidjten auö Uöiedja

(Fortsetzung.)

14. ) 's würd um 1902/03 gsi si, do het e Bur
si Geldbeutel verlöre. Drno het er Vermuetige

gha, daß en d'Frau.....gno het. Er het gwüßt,

no vo siner Großmueter her, daß wenn so öbbis
passiert, no macht me das und das. Und so het
er ins hinter recht Wagerad, zwüsche Achs und
Buchs, im e Schwur e Holzspoh gsteckt. Drno,
nach drei Tag isch die vo ihm verdächtigti Frau
cho, het der Geldbeutel brocht und het en bittet
drum, er möcht, sie wieder usem Schwur befreie,
damit sie wieder 's Wasser chönn lo.

15. ) Mir het mers verzehlt, daß in de achtziger
Johre emol e Ma schwer chrank gsi isch. Wo
er scho wieder gnese gsi isch und an's Uffstoh
glaubt het, het sich si Chranket vo neuem wieder
verschlimmeret. Si Frau het dermol mit ere Noch-
bersfrau Rucksproch gno, und die het gmaint:
„ .. und het en nit au emol d'Frau .... bsuecht?"
No het si gsait: „Doch, erseht vor zwe Tag isch
si do gsi und siderher ischs eifach schlimmer."
No het also die Nochbersfrau gsait: „Gib emol
Achtig druf, ob nit z'Nacht um Zwölfi umme ne
Chätzli durchs Fenschter i chunnt. Demo, wenn
des der Fall isch, rümmsch e Schdecke, hausch
emol ufs Deckbett uffe und unters Bett ume, no
würsch seh, er würd sicher wieder ruehiger
werde." Und tatsächlich ischs derno so gsi. Am
andere Tag isch drno die Frau .... im Bett liege
bliebe mit der Angab: „Mir dien alli Glieder
weh, ich cha nit uffstoh, .mir isch alles wie ab-
gschlage."

16. ) In de 90er Johre isch e Maidli anere
schwere Chranket glege. Wo's derno uf der Besserig
gsi isch, no isch es als ufgschtande und het
sich ufern Bänkli hinterem Hus gsunnet. Au an
some Tag, wo's wieder ufern Bänkli gsesse isch,

isch e Frau vorbei. Wo sie's gseh het, isch si zue-
nem higlaufe, het mitem gschwätzt und d'Hand
geh und gfrogt wie's goht. Und vo dem Tag a
isch's allwiel schlimmer worde mit em. Si Mue-
ter het derno emol Rucksproch gnu mit ere Frau
drüber; no het die gmaint: „Meinsch nit, d'Frau
.... vo .... (Nachbardorf), wo em dozuemol
d'Hand geh het, het's verhext?" Derno het die
Frau gsait: „Probier emol des, i will der emol
öbis sage: Schla nemol in e Tür, wo acht Tag
aber nit ufgoht drei Messer; de würsch derno
scho seh, die Frau dueht 's Maidli scho wieder
befreie". Un drei Tag druf isch die Frau scho
cho und het bittet, daß mer sie usem Bann löst,
as sie wieder ihr Wasser chönn lo.

17. ) Im e Ma isch Geld gstohle worde. Derno
isch er uff Rhifelde zuem Scharfrichter und de
het em gsait, er mießt neume e Negeli ineschla
(wo und wie der Nagel eingeschlagen werden
sollte, ist nicht mehr bekannt). No würd er bald
des Geld zruck geh. Doch isch die Sach nit glunge,
denn der het's Geld nit brocht. (In der Mitte des
vorigen Jahrhunderts.)

18. ) Das „Schrätteli" ist hier auch bekannt.
Sie hänn als verzehlt, 's Schrätteli sei cho und
het d'Lüt gwürgt, daß sie nümme hänn schnuufe
chönne.

Wie man das „Schrätteli", hinter welchem
immer eine Person steckt, los werden kann, wird
hier erzählt:

Wenn mer bloggt worde isch vom e Schrätteli,
het mer mieße ufschtoh und 's Wasser in e
Chrüsli lo. Der ander Tag isch dann die Hex cho
und het gsait, sie möchte doch des Wasser us-
leere, sie chönn kei Wasser meh loh.

19

Haus Nr. 22 (zu Sage Nr. 4)

) Um 1925/30 erzählte eine ältere Frau

einigen Leuten, welche
bei ihr kurz zu Besuch
weilten, daß im „Wint-
leter" des Nachts ein
Gespenst umgehe. Es
trage seinen Kopf unter
dem Arm und rufe
„Huhuu". — Die Frau
setzte ernst hinzu, als
sie sah, daß sich die
Zuhörer daran ergötzten
, daß dies wahr
sei.

20.) Im „Rothölzli"
wandeln zur mitternächtigen
Stunde drei
weiße Jungfrauen. Es
war in den Jahren
1913/14, als ein Bauer
aus Wiechs des Nachts
von Maulburg heimwärts
ging. Beim Rothölzli
sah er drei weiße
Jungfrauen am Wald-
Aufn.: u. Eidiin rand einherwandeln.

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