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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1964-03/0014
Im letzten Drittel der
10 - Kilometer - Konzessionsstrecke
befindet sich
die historische Brücke.
Allerdings ist auch sie
nicht unbehelligt geblieben
. Die Vertiefung
der Rheinsohle im Unterwasser
des Wehrs
machte eine Tiefergründung
der Flußpfeiler
notwendig. Bei allen 6
Säulen der Brücke war
innerhalb des alten
Mauerwerks ein kreisrunder
Schacht ausgebrochen
und unter dem
Rheinspiegel mit Druckluft
durch das Blockwerk
des Fundaments
in den Fels getrieben
worden. Durch Ausbetonierimg
entstand ein
neuer, an seinem Kopf
konsolartig verbreiterter
Pfeilerkern, auf den

das hölzerne Brückentragwerk abgestützt werden
konnte. Später sollen die grau-weißen Betonpfeiler
über Wasser wieder mit Natursteinen
verkleidet werden.

Schiffe mit Dampfhämmern und Bohrtürmen
vertiefen den gesamten Untergrund oberhalb der
Brücke auf etwa vier Meter, wobei der größte
Bagger in Westeuropa zusammen mit einem
Schwimmbagger Tag für Tag 2400 Kobikmeter
Kies aushebt, um für das Kraftwerk die mittlere
Fallhöhe von 6,5 Meter zu gewinnen. 900 000
Kubikmeter Schotter und 350 000 Kubikmeter
Fels müssen beseitigt werden, Material, das später
zum Bau der Autostraße Basel—Zürich Verwendung
finden soll.

Im Flußbaulaboratorium der Technischen Hochschule
in Karlsruhe sind unter der Leitung von
Prof. Dr. Wittmann eingehende Modellversuche
durchgeführt worden. Für das Stauwehr waren
die Durchflußverhältnisse zu überprüfen und an
Hand von Kolkversuchen die Form des Tos-

Kraftwerk - Baustelle im Rhein

beckens festzulegen. Es wurden Schwall- und
Sunkerscheinungen, das Anströmen des Maschinenhauses
und die Spiegellagen längs der Baugrubenabschlüsse
für die verschiedenen Baustadien
untersucht.

Obwohl die Bauarbeiten nach wie vor zügig
vorwärtsgehen, muß mit einer Hinausschiebung
des Termins der Inbetriebnahme des Kraftwerks
gerechnet werden. Hochwasser und der Verzicht
auf starken Lärm verursachende Nachtarbeit sind
die Hauptgründe dafür. Man hoffte ursprünglich,
im November 1965 die ersten Maschinensätze anlaufen
lassen zu können. Nach dem heutigen
Stand der Arbeiten dürfte es doch Frühjahr 1966
werden, bis die Turbinen und Generatoren mit
der Erzeugung des vielbegehrten elektrischen
Stromes beginnen. Bis dahin wird sich auch wohl
die Bevölkerung mit der Verwandlung der ihr
von altersher vertrauten Flußlandschaft in eine
Kraftwerk-Stauhaltung abgefunden haben.

Dr. J. Lefftz, Straßburg:

jözv eierlegenbe Ofteetyafe, ein guter 3ltelfä(Tee

Ein angesehener Meister der Wortforschung,
der Freiburger Professor Fr. Kluge (t 1926), hat
in einem seiner letzten Aufsätze, der 1924 im
„Archiv für Religionswissenschaft" erschien, vermutet
, daß die Osterhaseneier, Wort und Sache,
kaum zweihundert Jahre alt sind. Wo das Wort
„Osterei" früher vorkomme, sei damit das zu
Ostern abzuliefernde „Zinsei" gemeint. Das trifft
weder für Deutschland im allgemeinen und noch
viel weniger für das Elsaß im besonderen zu.
Der eierlegende Osterhase ist vom 16. Jahrhundert
ab im Elsaß nachzuweisen und eingebürgert,
er ist ein guter Altelsässer. Der eierlegende

Osterhase war aber bis ins letzte Drittel des
19. Jahrhunderts hinein keineswegs in ganz
Deutschland bekannt. Es gab dort andere fabelhafte
Ostereierleger, zum Beispiel den Storch in
Thüringen, den Fuchs in Westfalen und Hannover
, den Kranich und Auerhahn in Oberbayern.
Nach Kluge soll der Osterhase erst gegen Ende
des 18. Jahrhunderts bezeugt sein, als ältestes
Zeugnis führt er ein schweizerisches Kinder-
liedchen an.

Johann Fischart von Straßburg spielt in seinem
humoristisch-satirischen Jugendwerk „Aller
Praktik Großmutter" (1572) aber schon deutlich

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