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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1964-05/0012
hatte das Stift Ottmarsheim die herrschaftlichen
Rechte.

Bis 1830 bildeten die „Neuweg" eine selbständige
Gemeinde, wurde aber dann aufgeteilt:
Löchle, Richardshäuser, Schäferhof kamen an
Kembs; Stutz an Bartenheim; Dreihäuser, Haberhäuser
, Langenhäuser an Blotzheim. Was zu
Bartenheim kam, nannte man Bartenheim-
Neuweg (La Chaussee), den Blotzhedmer Anteil
Blotzheim-Neuweg. Dieser wurde in St. Ludwig
eingemeindet und heißt heute St. Louis - la
Chaussee, ist mit St. Ludwig durch eine Bus-
Linie verbunden, und in diesem vom Dorf Blotzheim
abgetrennten Teil liegt auch der Flugplatz
Basel - Blotzheim, der internationale Bedeutung
besitzt.

Bekannt wurde Blotzheim-Neuweg durch die
Fischzucht-Anstalt, deren Entstehung in die Zeit
Napoleons III. zurückreicht. Die ersten Versuche

Konstantin Schäfer:

(Schluß)

Nun folgte das große Auswanderungsjähr 1854.
Johann Baptist Grozinger wird vom Militärdienst
beim 1. Genadier-Rgt. entlassen, um mit seinem
Bruder Wilhelm seiner bereits ausgewanderten
Mutter nachfolgen zu können; auch ihr Ziel ist
Ohio. Weitere junge Leute: Theresia Kappeler,
Katharina und Wilhelm Grozinger und Agathe
Muckenhirn zog es über den Ozean.

In diesem Jahre trug sich der große gemeinsame
Auswandererzug zu. Was plötzlich so viele
Menschen bewegte, gleichzeitig ihre Heimat zu
verlassen, ist mit Sicherheit nicht anzugeben. Es
wird von einer Hungerzeit berichtet, die wohl
von Agenten für ihre Geschäfte ausgenutzt
wurde. Die Liste der Auswanderer ist folgende:
August Schnekenburger mit Familie; er war in
der glücklichen Lage, trotz vierzig Gläubigern
noch etwas übrig zu behalten. Conrad von Flieh,
Schneider, und Xaver von Flieh, Maurer, mit
Frauen und fünf Kindern. Johann Müller, Maurer
, und Frau Clara geb. Mehr mit fünf Kindern.
Franz Müller, Handelsmann, und Catharina geb.
Mehr mit zwei Kindern. Mathias Müller, Tag-
löhner, und Franziska geb. Kallmann mit vier
Kindern. Alois Rueb, Tüncher, und Catharina
geb. Schwärzler mit vier Kindern. Agathe Reich
geb. Hüttie, Witwe des Martin R. Marx Hüttie,
Fischer, und Cäcilie geb. Bürgel mit fünf Kindern
. Johanna Helbling geb. Keßler (42 Jahre),
Frau des Philipp Helbling (27 Jahre). Sebastian
Kappeler, Schuster, und Marie geb. Ebner mit
sechs Kindern. Fridolin Studer, Maurer, und
Magdalena geb. Schäfer mit drei Kindern. Simon
Meisinger und Josefa geb. Müller. Baptist
Elsässer und Catharina geb. Gempin mit einem
Kind. Sebastian Anlicker, Zimmermann, und
Caroline geb. Gempin mit vier Kindern. Caroline
Trösch geb. Gembin, Witwe von Josef Trösch.
Anna Maria Schwärzler, Frau des Nepomuk Sch.
mit vier Kindern. Katharina Gembin. Maria

der Fischzucht in Europa hatten Joseph Remy
aus La Busse und Kientzy aus Wildenstein gemacht
. Die Regierung versuchte die Gründung
einer Anstalt bei Kembs, schließlich aber pachtete
sie am Stutz ein der Gemeinde Blotzheim
zustehendes, sumpfiges Gelände, und hier entstand
die erste Fischzucht-Anstalt Europas (1853),
die man allerdings nicht nach Blotzheim, sondern
nach dem bekannten Hüningen benannt. Nach
1870 wurde sie Kaiserliche Fischzucht - Anstalt,
doch 1905 gab Blotzheim die Anstalt an Privatleute
ab. Die Anstalt hat einen bemerkenswerten
Aufschwung genommen.

Ob St. Ludwig sich noch weiter ausdehnen
wird, ob eines Tages auch Hüningen, Neudorf,
Häsingen eingemeindet werden oder aber ob
diese Grenzstadt ihren Höhepunkt erreicht hat,
wird die Zukunft lehren. (Schluß folgt.)

Anna Latsch geb. Dold mit fünf Kindern. Caroline
Hoff mann (18 Jahre) und Maria Anna Hoff-
mann (20 Jahre). Vielleicht ist auch noch das
fünf Tage später datierende Gesuch des Schäfers
Wendelin Meister hierher zu zählen, der auf
Gemeindekosten nach Amerika wollte. Fridolin
Burckarth reiste erst im Spät jähr nach Ohio.
Im gleichen Jahr bat der schon 1853 ausgewanderte
Sohn des Wundarztes Berthold um nachträgliche
Ausreisegenehmigung.

1855 ist es nur die junge Katharina Bierle,
deren Ausreise am 13. Dezember vermerkt ist.

1856 waren es Anton Burkarth und seine Frau
Maria Antonie geb. Litschgin, die mit drei schon
erwachsenen Kindern in das Land der großen
Erwartungen ziehen.

1857 ist es Franz Karl Elsässer, der im amtlichen
Verkündigungsblatt Nr. 104 ausgeschrieben
wird. Dann ist es ein junges Mädchen von
17 Jahren, Franziska Luise Müller, von der besonders
erwähnt wird, sie habe einen sehr guten
Leumund. Von Pauline Ott fehlen alle Angaben.
Auch von Marianne Zipper, deren Vater schon
seit fünf Jahren in den USA ansässig war, wird
ausdrücklich ihr „großer Fleiß und ganz unbescholtener
Lebenswandel" erwähnt.

1858 wanderte Mathäus Schmidt seiner gedrückten
Lage wegen nach Amerika aus, während
seine Frau bis zur Geburt ihres Kindes
einstweilen bei ihren Geschwistern in der
Schweiz unterkam.

1859. Bei Karoline Mäder, 25 Jahre, werden
die Reisekosten mit 700 fl angegeben.

1860. Ein fürsorglicher Vater ist der Witwer
Serafin Hauser. Er will seine 12jährige Tochter
Amalie nicht der Ungewißheit der harten ersten
Jahre in dem fremden Erdteil aussetzen. Er
bringt sie darum bei seiner Schwester in Staufen
unter und hinterläßt ihr genügende Mittel. Erst
zwölf Jahre später läßt er sie nachkommen.

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