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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1964-09/0011
meister Cook bei Peter Köchlin in Lörrach und
Schullehrer und Organist Bayer in Kandern. Alle
waren mit dem Werk zufrieden. Im Jahre 1930
wurde die Orgel gründlich überholt. Darüber
haben wir aus dem Gutachten des Ev. Orgelbaukommissariats
vom 16. Okt. 1930 folgende Sätze
von allgemeiner Bedeutung: „Bei der nun über
100 Jahre alten Orgel handelt es sich um ein sehr
interessantes Werk, bei dessen Ausbesserung es
vor allen Dingen auf die pietätvolle Erhaltung
und Restaurierung ankam. Das Werk muß als
ein sehr wertvolles Instrument bezeichnet werden
, dessen Erbauer ein Meister aus der Schule
der klassischen Orgelbaumeister ist, der sich bei
der Konstruktion von den Prinzipien des Klangaufbaues
der Silbermann und Zeitgenossen leiten
ließ. Als besonders beachtenswert an der Orgel
muß bezeichnet werden, daß dabei noch das
Rückpositiv, das in den meisten Fällen der fabrikationsmäßigen
Umbausucht des 19. Jahrhunderts
weichen mußte, hier noch erhalten und wieder
zum Erklingen zu bringen war. Orgelbaumeister
Zimmermann hat die Arbeiten alle zur vollen
Zufriedenheit ausgeführt".

Im März 1826 bat die Gemeinde um Genehmigung
, eine neue Glocke kaufen zu dürfen, weil
eine im Verhältnis zu den beiden andern sehr
klein sei. Sie störe die Harmonie und solle deshalb
an einem anderen Orte weltlichen Zwecken
dienen. Die Gewichte werden mit F 27 Zentner,
G II1!2 Zentner und C 5V2 Zentner angegeben.

Eingang mit Orgel

Man möchte, wenn irgend möglich, die Glocke in
Tennenbach ersteigern. Als 1831 die Genehmigung
erteilt wurde, die mittlere und die kleine
Glocke umgießen zu lassen, gab man dem Mechaniker
Lacher in Kandern den Auftrag, zwei neue
Glocken zu gießen. Sie fielen aber nicht zur
Zufriedenheit aus, und Lacher nahm sie zurück.

Im ersten Weltkrieg war es möglich, die beiden
ältesten Glocken zu behalten. 1921 wurden
bei der Glockengießerei Gebr. Bachert in Karlsruhe
zwei neue Glocken bestellt. Im zweiten
Weltkrieg mußte auch die Glocke vom Jahre 1696
abgeliefert werden. Es blieb nur die aus dem
Jahre 1558.

Aus dem Jahre 1825 haben wir auch eine
Geläuteordnung. Sie besagt:

1. Alle Sonn- u. Feiertage durchs ganze Jahr
wird vor- und nachmittags mit der mittleren
Glocke das erste, andere und Unser Vater geläutet
und ebenso

2. an den vierteljährlichen Bettagen, wo auch
das Opfer eingezogen wird, und endlich desgleichen
3. an dem Geburts- und Namenstag des Landesfürsten
.

4. Eine Ausnahme machen: A) folgende hohe
Festtage: am 1. Advent, 1. Christtag, Neujahrtag
, Palmsonntag, 1. Ostertag, Himmelfahrtstag,
1. Pfingsttag, Sonntag Trinitatis, jährlicher Buß-
und Bettag und am Ernte-Dankfest wird, aber
nur vormittags, das erste und andere mit der
großen Glocke, das Unser Vater auch mit der
großen Glocke geläutet. Nachmittags wird wie an
den gewöhnlichen Sonn- u. Feiertagen geläutet.

B) Der heilige Karfreitag. An diesem Tage
wird vor- und nachmittags mit der großen Glocke
das erste, andere und Unser Vater geläutet. Vor-
und nachmittags wird das Opfer eingezogen; aber
nur vormittags, wie am Erntefest, wird die halbjährige
Schulhausbau - Kollekte an den Kirchentüren
durch die Kirchengemeinderäte erhoben.
In der Karwoche wird beim Ausgehen aus der
Kirche nie die Orgel gespielt.

Betzeitläuten: An den Werktagen wird mit
der mittleren Glocke geläutet. An Sonn- u. Feiertagen
wird in der Frühe nicht geläutet, aber des
Abends mit der großen Glocke. Das 9 Uhr^Läuten
fängt mit dem Martinitag (11. 11.) an und fährt
fort bis zum Matthestag (24. 2). Von da an bis
Georgi (23. 4.) excl. wird nur noch an Sonn- und
Feiertagen 9 Uhr geläutet. Mit Georgitag fängt
das 10 Uhr-Läuten an. Das müssen die Wächter
läuten. Das geht an Sonn- und Feiertagen bis
Martini excl. mit der großen Glocke. Nur von
Martini bis Matthis wird auch an Werktagen mit
der mittleren Glocke geläutet. 3 Uhr - Läuten
fängt an Michaeli (19. 9.) an und geht bis Georgi;
dann 4 Uhr - Läuten. Das Verordnungsblatt für
den Oberrheinkreis Nr. 17 vom Jahre 1848 regelt
den Unterschied zwischen polizeilichem und
kirchlichen Geläut.

{Fortsetzung folgt.)

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