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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1964-10/0018
Werkes übernahm. Wir schulden den gleichen Dank Peter
Hirschfeld, der unter Mitarbeit von Professor Dr. Emil
Lacroix, Dr. Niester und dem verstorbenen Professor O.
Linde die Bearbeitung des vorliegenden Bandes durchführte
, den Dr. Hans Huth überarbeitete und ergänzte.
Der Verlag C. F. Müller, Karlsruhe, hat ein auch in buchtechnischer
Hinsicht reifes Werk vorgelegt und die in
Satz und Bildeinordnung schwierige Aufgabe meisterhaft
bewältigt.

Die Kunstdenkmäler des Landkreises Rastatt, 12. Bd.
der Kunstdenkmäler Badens, l.Abt., Verlag C. F.
Müller, Karlsruhe, 1963, XII, 401 Seiten, 218 Bilder,
Leinen 24,— DM.

„Schwyzerlüt, Zytschrift für üses Schwyzerdütsch",
nennt sich eine Zeitschrift, die bereits im 26. Jahrgang
erscheint. In ihrem Impressum stehen drei Ortsnamen:
Freiburg im Uechtland, als dem Ort des verstorbenen
Gründers der Zeitschrift, Dr. G. Schmid; Bern, als dem
Wohnsitz des Redaktors Beat Jäggi, und Affoltern bei
Zürich, als dem Sitz der Buchdruckerei Weiß, die das
Heft verlegt. So wirkt die halbe Schweiz dabei mit.

Das vorliegende Heft trägt auf seinem Umschlag
das wohlvertraute Bild unseres Hebelpreisträgers Albin
Fringeli. Er ist in diesem Frühjahr 65 Jahre alt geworden
. Vielleicht nimmt er noch unsere sehr verspäteten
Glückwünsche freundlich an, auch diejenigen zum Schillerpreis
der schweizerischen Schillerstiftung.

Wir haben an dieser Stelle schon öfters Albin Fringeli
unseren Lesern vorgestellt, nun wird er uns in diesem
schönen Büchlein gezeigt ganz so, wie er ist: ein Mensch
voll natürlichen Gemüts, so sauber und so klar, so unver-
bogen und so in dem Besten wurzelnd. Können wir nicht
seine Verse auch über unsere Arbeit schreiben:

Was im Heimetbode chymet,
het der Herrgott sälber gsäit;
wei s loh wachse und wei s hiete,
aß s ghei böse Wing verwäiht.

Wie köstlich ist Fringelis Geschichte von seinem ersten
Gedicht und wie reizend vermittelt er die Gefühle eines
Dichters, der sich zum ersten Male gedruckt sieht: „Das
isch dä Bueb, wo cha Gedicht mache!" Herschaft, wie het
das schön tönt!

Viele reimen ihre Verse, aber wenige sind Dichter.
Fringeli ist ein wirklicher Dichter. Dieses Büchlein in
seiner glücklichen Auswahl ist eine Dichter gäbe

Mängg Sömli fliegt i d wyti Wält,
mir wüsse nit wohi.
Fallt s uff ne Steihang, uff ne Fäld?
Cha s ächt emol zum Wachse cho?
Stoht s ächt emol als Bäumli do?

Wie d Sömli fliege d Wünsch i d Nacht

am letschte Tag vom Johr.

Epp s rägnet, schneit, epp d Sunne lacht,

Dr Muet jagt jedi Gfohr.

Ghei Sömli stirbt i Wald und Weid,

wenn s d Liebi über d Ärde treit.

Verantwortungsbewußter Denkmalschutz

Das Heft 1/2 des Jahrganges 1964 vom „Nachrichtenblatt
der Denkmalspflege in Baden - Württemberg", das,
vom Kultusministerium herausgegeben, Rudi Keller,
Freiburg, sachkundig und fühlbar liebevoll betreut, berichtet
wieder über eine stattliche Zahl von sehr bemerkenswerten
Leistungen denkmalpflegerischer, staatlicher
Tätigkeit, die erneut erkennen lassen/ daß die in Frage
kommenden Behörden diesen so wichtigen kulturellen
Aufgaben sich mit hohem Verantwortungsbewußtsein
widmen. Den Fortgang und die Ausreifung der großartigen
Wiederherstellung der St. Cyriak-Kirche in Sulzburg
schildert Karl List vom Staatlichen Denkmalsamt
in Freiburg. Oberbaurat i. R. Paul Motz unterrichtet den
Leser über eine städtebauliche Planung vor 700 Jahren
„Die Neugasse von Konstanz" und kommt dabei zum
Schluß, daß es „eine schöne Aufgabe der Konstanzer
Altstadtsanierung wäre, in dem in Betracht kommenden
Stadtgebiet den alten Zustand mit freien Höfen wieder
herzustellen und dabei die noch vorhandenen Teile der
Stadtmauer als geschichtliche Zeugen der Umwehrung
der mittelalterlichen Stadt wieder freizulegen". Die

Restaurierung der Heiligkreuz - Kirche in Rippenweier
im Kreis Mannheim würdigt Hans Huth, Karlsruhe,
während Prof. Dr. Max Weber die Rettung der kleinen
gotischen Dorfkirche zu Bischweier im Kreis Rastatt
dankbar hervorhebt. Besondere Beachtung gebührt dem
Beitrag von Heinrich Niester, Karlsruhe, der nachdrücklich
die Erhaltung der prächtigen, historischen Brücken
vor allem im Taubertal bei Lauda, Hochhausen, Gam-
burg, Reicholzheim und Brombach fordert. Der Verfasser
erinnert dann auch an die Brücke über den Walzbach
in Weingarten, nördlich von Karlsruhe, ein Werk des
Ingenieurobersten Johann Gottfried Tulla, „Bändiger des
wilden Rheines", d^r auch als Straßenbauer sein meisterhaftes
Können offenbar werden ließ. Mit Glasmalereien
in der Kilianskirche zu Heilbronn, ferner in
Loffenau (Kreis Lahr) und mit gotischen Wandmalereien
in der Schloßkirche zu Neuenbürg macht Eva Heye,
Tübingen, bekannt. Dem verwichenen „Zauber alter
Heimatmuseen", die häufig geradezu klassische Raritätenkabinette
waren, widmet Dr. Adolf Rieth humorvoll,
aber doch auch freundlich gestimmt, einen Nachruf. Der
gleiche Autor weiß Charakteristisches von Papageien-
Darstellungen in der mittelalterlichen Kunst Südwestdeutschlands
zu berichten. Konrad Finckh, Konstanz,
orientiert über die in Gang gekommenen Sicherungsmaßnahmen
der Burgruine auf dem Hohenkrähen, dem
eigenwilligsten der Hegauberge. Rudi Keller selbst, der
auch diesmal mit einer ungemein reizvollen Illustrierung
der durchweg interessanten Aufsätze aufwarten
kann, beklagt mit vollem Recht die Beseitigung des
unteren Dorfbrunnens im Rebdorf Ebringen im Kreis
Freiburg. Gerade der Verlust, von dem hier die Rede
ist, zeigt einmal mehr, daß die Denkmalpflege nicht
umsichtig und unerbittlich genug geübt werden kann.

O. E. S.

Naturkunde und Naturschutz

Die „Mitteilungen des Badischen Landesvereins für
Naturkunde und Naturschutz" bieten sich von Heft zu
Heft inhaltsreicher und fesselnder dar. Etwas verspätet
zwar empfängt man das Dezemberheft 1963 — aber eine
so gewichtige Gabe ist auch im Nachtrab noch sehr
willkommen. Sehr findigem Forschen des schon heim-
gegangenen Felix Koether wie von Klaus Burgath vom
Museum für Naturkunde in Freiburg dankt man einen
Beitrag über „Eine neuentdeckte mittelalterliche Edelsteinschleiferei
am Schloßberg in Freiburg i. Br.", womit
einmal mehr die Bedeutung der Münsterstadt in der
ehemaligen Edelsteinschleiferei in Erscheinung tritt, der
u. a. Dr. Rudolf Metz vor drei Jahren eine interessante
Monographie gewidmet hat. Weitere Arbeiten gelten
geologischen, mineralogischen, botanischen wie faunisti-
sehen Beobachtungen und Studienergebnissen aus den
Federn von Horst Remy (Bonn), Wilhelm F. Schmidt
(Niederwinden und Pfullingen), K. Münzig (Freiburg),
Franz Kirchheimer (Freiburg), Otto Wittmann (Lörrach),
Jörg Grunewald (Falkau), Walter Stritt (Karlsruhe), Erik
Wolf (Oberrotweil), Rudolf Gauss (Kirchzarten), Peter-
Frank Röseler (Freiburg), Erwin und Maria Litzelmann
(Höllstein) — von diesen stammen besonders reizvolle
Aufnahmen seltener Pflanzen — und von Georg Philippi
(Freiburg). Berichte über ergebnisreiche Exkursionen
reihen sich an. Besonders dankbar ist man für eine
Abhandlung von Karl-Ernst Friedrich (Freiburg), der
das Dr. Winter - Herbar würdigt, das der Landesverein
für Naturkunde und Naturschutz erwerben konnte. Die
hauptsächlich den Moosen geltende Sammlung ist von
Dr. Winter (1846—1909) angelegt, einem der ältesten Mitglieder
des ehemaligen Badischen Botanischen Vereins.
Er war in Achern geboren, studierte Medizin und übte
den ärztlichen Beruf zunächst in Endingen am Kaiserstuhl
aus, kam als Badearzt 1874 nach Bad Dürrheim,
1881 als Bezirksarzt nach Achern, 1895 nach Offenburg;
und 1900 nach Freibarg, wo er als Geheimer Medizinalrat
starb. Die Moose im Winterschen Herbar sind noch sehr
gut erhalten und wurden von Karl-Ernst Friedrich neu
geordnet. Die Sammlung, die heute einen wertvollen
Besitz des Landesvereins darstellt, wird in dem von
Direktor Dr. Martin Schnetter neugestalteten Museum
für Naturkunde in Freiburg aufbewahrt. Sie birgt
70 Arten Ledermoose und 347 Arten Laubmoose. Nicht
zuletzt um des Beitrages willen, der von diesem kostbaren
Herbar-Fund berichtet, erweckt das jüngste Heft
des „Landesvereins" lebhaftes Interesse. O. E. S

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