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Paul Stintzi, Mülhausen:
j&iz üanbefron im elfäflifdjen Juw
Von den Höhen des südlichen Markgräfler-
landes kann man bei hellem Wetter die Lands-
kron ziemlich deutlich erkennen. Sie liegt auf
einer ersten Hügelkette des Jura 546 Meter hoch,
einem wenig breiten, doch langgestreckten Höhenzug
, der steil gegen Leimen zu abfällt, hingegen
südwärts in die Hochebene von Maria Stein übergeht
. Drei Burgen trug ehedem diese Kalkhöhe:
Rheineck, Alt-Landskron und Landskron.
Die Landskron und die Herren
von Röteln
Es gibt mehrere Burgen, die diesen Namen
tragen, so im Rheinland, in Schlesien, in Kärnten
; mit er st er er hat man oft die elsässische
Landskron hart an der Schweizergrenze verwechselt
. Über den Ursprung der Landskron
wissen wir nichts; vielleicht wurde sie von den
Grafen von Pfirt angelegt, die ihr Gebiet durch
eine Reihe Burgen, so durch die Burgen Bloch-
munt, Schönenberg, Mörsberg, Liebenstein gegen
die Schweiz zu schützen suchten. Aber die Landskron
gehörte auch teilweise wenigstens dem Basler
Bistum, auf welche Weise dies geschehen,
wissen wir nicht. War es nach 1271, als _
die Grafen die Grafschaft Pfirt dem
Basler Bischof verkaufen mußten und
diese als Lehen zurückerhielten?
Sichern Boden betreten wir erst in
der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts.
Zwei Basler Bischöfe jener Zeit entstammten
dem Geschlecht der Herren
von Röteln. Einer derselben, Walter L,
übergab vermutlich die Landskron lehenweise
, vielleicht auch als eigen, den
Freiherren. Wir wissen, daß dieser Bischof
seiner Würde entsetzt wurde, weil
er Bistumsgüter zu Gunsten seiner Familie
verschleudert hatte. Der letzte
Freiherr von Röteln, Lüthold, übergab
sein Erbe vor seinem Tode dem Markgrafen
Rudolf von Hochberg-Sausenberg
(1315). Um 1300 erschienen die Grafen
von Pfirt und die Freiherren von Röteln
als Schloßherren der Landskron, und
1299 wird diese^ in einer Streitsache beider
Herren zum ersten Male urkundlich
genannt.
Die Münch von Landskron
Die Münch oder Mönch waren eine
.Basler Bürgerfamilie, die im Münchshof
auf dem Petersberg saß, ein sprechendes
Wappen, einen Mönch, besaß (man sieht
dieses Wappen u. a. am Basler Münster)
und vielleicht den Namen den zahlreichen
Ordensmitgliedern der Familie verdankte
. Sie waren hoch angesehen in
Basel, spielten hier eine bedeutende
Rolle im Dienste von Bischof und Stadt.
Die Münch teilten sich am Ende des
13. Jahrhunderts in mehrere Linien, von
denen die eine den Beinamen „von
Landskron" trug. Ein Heinrich Münch von Landskron
fiel auf Seiten des französischen Königs
Philipp VI. von Valois in der für diesen vernichtenden
Schlacht von Crecy (1346).
In der Zwischenzeit hatten, wie bereits gesagt,
die Markgrafen von Hochberg - Sausenberg die
Erbfolge der Freiherren von Röteln angetreten
und war 1324 das Geschlecht der Grafen von
Pfirt im Mannesstamm erloschen. Die Tochter
des letzten Grafen, Ulrichs IL, ehelichte Albrecht
den Weisen, Herzog von Österreich, und so kam
die Grafschaft Pfirt an das Haus Habsburg.
Die Münch blieben wie bisher die Lehensträger
der Landskron, die nunmehr als Besitz zur
Hälfte den Markgrafen, zur anderen Hälfte den
Habsburgern gehörte. Burkhard II. Münch war
Herr der Landskron, von Istein, der das Birstal
sperrenden Burg Angenstein und später Bürgermeister
von Solothurn; sein Bruder, Burkhard L,
war Bürgermeister von Basel, Burkhard III. be«-
kleidete dieselbe Würde in Kolmar. Um das Jahr
1360 besaßen die Münch als baslerisch - bischöfliche
Lehen das Rheindorf Kembs samt allen
Rechten, einen Hof in Sierenz, einen solchen so-
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