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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1965-08/0009
an der Oberfläche
anstehend

mit Löß,Lößlehm
u. Lehm bedeckt

Sundgauschotter alpinen
Ursprungs

an der Oberfläche
anstehend

mit Lößlehm u.
Lehm bedeckt

Vogesenschotter

pleistozane
Schotter

Sattel von
Ulf urt

((((((( Mulde v.Landser

Graben von
Dammerkirch

Rhein-Rhone-Wasserscheide
Talhangasymmetne

7/mr/ / j'|j Ostrand der Sund
gauhügel

ttt Becken ypn Oltingen ^ntwurlu. Zeichnung:E.R«inhord

Schotter im südlichen
Sundgau ferner nicht
selten zu erkennen. Süßwasserkiesel
des Untermiozäns
aus der Umgebung
von Basel, rote
bis braunrote Radiola-
rien führende Hornsteine
, alpine Buntsandsteine
und Flyschmergel-
kalke sind ebenfalls vertreten
. Ihrer Zusammensetzung
nach sind
die Schottermassen alpinen
Ursprungs. Ihre
Schichtung beweist, daß
sie von einem Fluß abgelagert
wurden, der das
Gebiet des heutigen südlichen
Sundgauer Hügellandes
in Ost-West-
Richtung durchströmte.
Dieser Vorgang ereignete
sich am Ende der
Tertiärzeit, im Oberpliozän
, als dieser Strom
— der Sundgaurhein —
bereits die Aare angezapft
hatte, die mit ihren
Quellsträngen noch in
das Wallis hineinreichte.

Der Sundgaurhein trat bei Basel aus seinem engen
Tal zwischen Schwarz wald und Jura in die 12—14
Kilometer breite Talweitung des südlichen Sundgaus
ein. Im Westen stellte sich ihm die Burgundische
Pforte als immer wirksamerer Riegel
entgegen, der den Abfluß des Sundgaurheins in
das Saönebecken hemmte, wurden doch die Jurakalke
der Burgundischen Pforte im Zusammenhang
mit der Faltung des Juras und der Heraushebung
der Vogesen ebenfalls gehoben, wenn
ihre Hebung im Vergleich mit der der beiden
Gebirge auch nur ein geringes Ausmaß besaß.
Dieses nach und nach stärkere Hervortreten der
Burgundischen Pforte bedingte die Ablagerung
der Schottermassen in der sich breit öffnenden
Sundgautalweitung und verringerte die Erosionskraft
des Sundgaurheins bis zum Ende des Oberpliozäns
dann derart, daß er sich trotz seines im
Bereich der Bungundischen Pforte antezedent angelegten
Flußlaufs letztlich nicht mehr gegen die
Heraushebung behaupten konnte. Als gegen Ende
des Oberpliozäns und im beginnenden Pleistozän
die Oberrheinebene immer tiefer einsank, war
dem aus dem Hochrheintal austretenden Strom
eine andere, nordwärts gerichtete Fließrichtung
gegeben. Zu dieser Zeit war auch der Nordseerhein
, dessen Ursprung anfangs nördlich des
Kaiserstuhls lag, durch rückschreitende Erosion
weiter nach Süden vorgedrungen, zapfte den
alten Sundgaurhein an und lenkte ihn in die
Nordrichtung um.

Die gebirgsbildenden Vorgänge im südlich angrenzenden
Jura schufen die heutigen Höhenverhältnisse
im Sundgauer Hügelland. Die am
Jurarand gelegenen Sundgauhügel wurden geho-

Zur Oberflächengestalt des Sundgaus

6 8 10 12 14 16 18 20km

ben, während sich das nördliche Hügelland absenkte
. Die höchstgelegenen Schotterrücken liegen
daher im Südosten des Sundgaus, wo sie bei
Oberhagental auf 527 m NN ansteigen.

östlich der Verbreitungsgrenze der oberplio-
zänen Geröllschichten sinkt das Hügelland beträchtlich
ab.^Eine Höhenlage von 400 m NN wird
nicht mehr überschritten. In diesem östlichen
Abschnitt des Sundgaus, in dem die Bäche in
nordöstlicher Richtung der Rheinebene zustreben,
in deren wasserdurchlässigen Niederterrassen-
schottern sie versickern, werden die Hügel aus
eiszeitlichen Gerollen aufgebaut, die der bereits
nach Norden umgelenkte Rheinstrom auf den
östlichen Riedelflächen des Sundgaus abgesetzt
hat. Drei pleistozane Terrassen lassen sich unterscheiden
. Die höchstgelegene ist mit Schottern
aus der Zeit der Günzvereisung bedeckt. Damit
ist die äußerste Grenze für die Ablagerung der
Gerölle des in Westrichtung fließenden Sundgaurheins
gegeben. Spätestens vor dem Einsetzen
der Ablagerung der vom jungen Oberrhein herangetragenen
Günzschotter muß sie abgeschlossen
gewesen sein. Die mittlere Terrasse ist mit Gerollen
der Mindelvereisung bedeckt, während die
niedrigste Stufe, die sich von Basel bis Sierenz
deutlich am Rand der Rheinebene abhebt, Schotter
aus dem Mindel-Riß-Interglazial trägt. Sie
bestehen aus deutlich geschichteter Nagelfluh
und bilden die Hochterrasse des Oberrheins, die
auf der Höhe von St. Ludwig die Niederterrasse
(Rheinebene) um 27 m überragt. Wie die älteren
und höher gelegenen oberpliozänen Gerölle sind
auch diese altquartären Schotter im Ostsundgau
von einer mächtigen Lößdecke verhüllt.

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