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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1965-11/0014
bendig, denn er ergreift zunächst den , Lehrerberuf
. Aber auch das Blut der Kaufmannsfamilie
Albrecht macht sich bemerkbar, und so finden
wir ihn später als Ziegeleibesitzer in Emmendingen
. Er heiratet Marianne Leopoldine Surleau
von Montbeliard, deren Großmutter mütterlicherseits
eine Großtante der neun Beidek-Geschwister
ist. Bei den Verwandten in Montbeliard hielt sich
Eduard Beidek (Vater) seinerzeit auf, um die
französische Sprache zu lernen. Wilhelm Beideks
Kinder sind: Marie Beidek (bleibt ledig), Emilie
Beidek (verheiratet mit dem Küfer Ernst Müller
von Britzingen, zwei Kinder) und Adolf Beidek
(zunächst verheiratet mit Ida Leopoldine Stober,
die ihm eine Tochter schenkt, dann verheiratet
mit Emma Konstanzer, die ihm zwei Töchter zur
Welt bringt).

6) Caroline Beidek, geb. 11. 2. 1822, gest. 10.
5.1910. Sie ehelicht den Müllermeister Wilhelm
Rubin von Hugsweier. Dieser Ehe entstammen
neun Kinder — fünf Knaben und vier Mädchen
—, von denen zwei im Kindesalter sterben. Die
anderen sieben heiraten alle. Ihre Familien leben
in Lahr, Eichstetten, Sulzburg, Freiburg und
Bahlingen.

7) Friederike Beidek, geb. 10. 5. 1824, gest. 23.
5. 1842. Sie stirbt ledig.

8) Emilie Beidek, geb. 26. 6. 1828, gest. 25. 9.
1900. Sie geht ihre eheliche Verbindung mit Louis
Vollrath von Emmendingen ein, dem sie fünf
Kinder schenkt. Vierzehn Enkelkinder sind zu
verzeichnen. Die Familien finden wir in Donaueschingen
, Emmendingen und Genf.

9) Julius Beidek, geb. 10. 6. 1830, gest. 10. 8.
1906. Er betreibt eine Eisenhandlung in Emmendingen
und heiratet dort die Buchbinderstochter
Emilie Eccard. Von den vier Kindern stirbt der
Sohn bereits mit acht Jahren, die drei Töchter

heiraten und ziehen nach Waldkatzenbach, Freiburg
und München.

Eine Fülle von Namen und Daten mußten
aufgezählt werden, um die Entfaltung einer Familie
darzustellen. Verwirrend würde das Bild,
wenn all die vielen Namen der Seitenlinien, die
den Namen Beidek nicht weitertrugen, ebenfalls
hätten genannt werden sollen. Doch auch dann,
wenn sie als Namensträger ausscheiden, tragen
sie doch das Blut ihrer Vorfahren weiter und
damit den Geist, den Friedrich Beidek in der von
ihm im Jahre 1896 begonnenen handgeschriebenen
Chronik in einem Geleitwort zusammenfaßt:

„Zerstöre, wo du kannst, den Samen der Zwietracht,
Erwirke durch dein Beispiel Frieden und Eintracht.
Befördere das gemeine Beste ohne Anspruch auf Lohn.
Bringe deinen Mitbürgern gerne Opfer,
Bewahre die goldene Mittelstraße in Freud und Leid.
Wache mit Aufmerksamkeit über dich selbst."

Und ein Wort von Eduard Beidek (Vater)
sollte für alle die Namens- und Blutsträger Gültigkeit
behalten, ob sie nun um die gegenseitigen
Bindungen noch wissen oder nicht:

„Möge Gottes und der Eltern Segen in unserer
Familie fortwalten und Friede und Eintracht als
höchster Wunsch der besorgten Eltern beherzigt
und hochgehalten werden."

Friede und Eintracht in der Familie, Einordnung
des Einzelnen wie der Familie in die höheren
Ordnungen von Gemeinde und Staat: das
sind und bleiben die Grundlagen unserer Welt
im Kleinen wie im Großen. Aus dieser Sicht
heraus wird familiengeschichtliche Forschung ein
Glied im Streben nach Erkenntnis innerer Gesetzmäßigkeiten
und Zusammenhänge, aus denen
wir uns nicht ohne Schaden freimachen können,
sollen und wollen.

Fritz Schülin, Binzen:

6ine ©agc von Jftet'n

von M. Barack (Hebels Rhein. Hausfreund; 1891) (hier: Vom Jura zum Schwarzwald. VII. Bd. Aarau; 1890)

Die hier wiedergegebene, zum Teil gekürzte und
geraffte Form der Sage ist in epischer Breite im
Stile der Zeit vor 75 Jahren veröffentlicht worden,
vielleicht mit der romantischen Fantasie des Verfassers
geschmückt. Aber ihr Kern, beseelt von der
Liebe zum Stoff, ermuntert nun, diese sicher altüberlieferte
Sage um den Ritter Veit auf dem
Isteiner Klotz der lebendigen Überlieferung und
der Beachtung zu empfehlen.

Eine der schönsten Sagen hat schon unser leider
zu früh verstorbener Scheffel seiner Erzählung
„Hugideo" zu Grunde gelegt. Eine andere
nicht minder schöne, die sicher eines historischen
Untergrundes nicht entbehrt, lebt gleichfalls im
Volksmund der dortigen Gegend fort:

In der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts
lebte als Eigentümer der stattlichen, auf dem
„Klotz" erbauten Burg Herr Werner von Istein,
ein tapferer Ritter, der nach vielen Kriegszügen
und Kämpfen, welche er im Heeresgefolge seines
Kaisers Heinrich „des Schwarzen" wider die

Böhmen und Ungarn mitgemacht, daselbst der
Ruhe pflegte. In der Schlacht bei Raab hatte er
nämlich von einem heimtückischen Ungarn, der
ihm im Kampfe das Pferd unterlaufen und durch
einen Streich in die Fesseln zu Boden gestürzt
hatte, eine so schwere Wunde am rechten Oberarm
erhalten, daß er nur durch Abnahme dieses
für Krieg und Kämpfe so notwendigen Gliedes
hatte am Leben erhalten werden können. Dadurch
zu einem fortan „friedlichen Leben" gezwungen
, saß der wackere alte Kämpe auf seiner
Stammburg als einer der reichsten Edlen des
Breisgaus und gab sich der einzigen Tätigkeit,
die er auszuüben noch im Stande war, mit Eifer,
Liebe und Lust hin, — dem Trinken des trefflichen
Weines nämlich, den er selbst auf seinem
herrlichen Grundbesitz baute. Sonst trieb er eben
weiter nicht viel, besonders seit seine edle, fromme
Gemahlin, eine Tochter des benachbarten
Grafen Dietrich von Rötteln, von seiner Seite

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