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Gottfried Zahn gefertigt
." Dieser Johann
Gottfried Zahn wurde
1810 hier geboren
als Sohn des Kürschners
Carl Gottfried
Zahn; es ist die Familie
, aus der auch der
Bürgermeister Zahn
stammt. Kornhas fährt
fort: „Als Hauptmodelleur
gibt er einen
Xaver Weißenbohn aus
Albbruck an, der die
Zeichnungen entwarf,
sie nachher in Holz
schnitt und auch in
Gips goß." Kornhas
hält es nicht für ausgeschlossen
, daß die
Modelle wie die Arbeitskräfte
von einer
ärarischen Hütte zur
andern wanderten und
daß selbst fremde Modelle
für den Eisensenguß
dienstbar gemacht
wurden.
„Musterschutzgesetze kannte man noch nicht und
das Autorschaftsgefühl im Volke war damals gerade
so übel dran wie heute". Kornhas führt als
Beispiele das große Relief, das heilige Abendmahl
sowie jenes, Graf Eberhards Pilgerfahrt darstellend
, auf Wasseralfinger Modelle zurück.
Dtei gußeiserne Grabkreuze
Dieses Grabkreuz der Frau Maria Horlemann zeigt, wie das alte Kreuz,
im Schild neu beschriftet, bis heute in Gebrauch ist.
Aufn.: Christa Kurz
Aufn.: Christa Kurz
Von diesem heiligen Abendmahl nach Leonardo
da Vinci ist ein Exemplar in Hausen, wo ja auch
Kanderner Erz verarbeitet wurde. Ein weiteres
Exemplar befindet sich im Besitz der Nachkommen
der Familie Dörflinger in Frankfurt / Main.
Dann kenne ich ein weiteres Stück im Rosgarten-
Museum in Konstanz. Der damalige Direktor,
Herr Dr. Leiner, teilte mir mit, daß das Stück
aus St. Blasien stammt. Um sicher zu gehen, habe
ich an die Schwäbischen Hüttenwerke GmbH, in
Wasseralfingen geschrieben und von dort den
Bescheid bekommen, daß die Platte etwa um die
Jahrhundertwende von Scheerer in Wasseralfingen
modelliert wurde. Auch jetzt noch werden
dort Abgüsse hergestellt. Das Stück in Hausen
trägt auf der Rückseite das Wort „Hausen". Damit
dürfte der Gußort feststehen. Woher das
Konstanzer Exemplar stammt, ist nicht einfach
zu sagen. Es könnte, nach dem was oben ausgeführt
wurde, in St. Blasien nachgegossen sein; es
könnte aber auch von Kandern aus dorthin gekommen
sein. Die Familie Dörflinger zog ja von
Kandern nach Albbruck, und Xaver Weißenbohn
aus Albbruck schnitt Model für Kandern. Aber
noch eine Familie kommt in Frage: 1769 berichtet
der Faktor Kümmich in Kandern, er habe die
Beibesorgung der Admodiation Hausen verloren.
Seit 33 Jahren habe der jeweilige Faktor in
Kandern wegen des nach Hausen gehenden Erzes
höhere Besoldung erhalten. Dafür habe er jetzt
die Spedition nach Wehr, die ganz frei bestellt
werden müsse. Die Familie Kümmich bleibt mit
der „Weserei" verbunden, bis im Verlauf der
Revolution 1848/49 der junge Kümmich in Schulden
geriet und die „Weserei" versteigert wurde.
Der Bruder Kümmichs, der Hüttenverwalter in
St. Blasien, war Hauptgläubiger und erwarb das
Anwesen. Hat er das Stück mitgenommen? Ähn-
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