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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1966-03/0017
Basel, Freiburg und Karlsruhe erschien Heft 28.
der „Heimatblätter vom Bodensee zum Main*4
mit dem Titel „Das Markgräflerland und die
Markgräfler im Bauernkrieg des Jahres 1525",
eine „bedeutsame Quellenarbeit". Diese Arbeit
fand die Zustimmung der Historiker der Universität
Basel, und man betrachtete sie als dissertationsreif
. Es kam nicht dazu. Sein Freund
Eisele schreibt darüber: „Heute nach seinem Tode
wissen wir, daß er den Titel nicht nötig hatte.
Seine Lebensarbeit und ihre Anerkennung durch
die Fachwelt beweisen es". 1926 erschien die
Arbeit als Buchausgabe des Verlages C. F. Müller
, Karlsruhe. Seine Abhandlung „Wesen und
Bedeutung der landständischen Einrichtung des
Markgräflerlandes am Ausgang des Mittelalters"
erschien im „Basler Jahrbuch 1927".

Nach Gründung der „Arbeitsgemeinschaft zur
Pflege der Geschichte des Markgräflerlandes erscheinen
seine Forschungsergebnisse vielfach in
der von dieser herausgegebenen Zeitschrift „Das
Markgräflerland", so die hervorragenden Arbeiten
: „Die Auswanderung aus dem Markgräflerland
nach Siebenbürgen in den Jahren 1742 bis
1751", „Zur Einwanderung von Schweizern nach
dem Dreißigjährigen Krieg in die ritterschaftlichen
Orte Bamlach, Rheinweiler und Bellingen"
und „Markgräfler Flüchtlinge während des Dreißigjährigen
Krieges in der baselischen Gemeinde
Riehen". Ferner sind die Verdienste Karl Seiths
um die Erforschung der Geschichte der Burg
Rötteln und der Stadt Schopfheim zu erwähnen.
Es erschienen die handliche Broschüre „Die Geschichte
der Burg Rötteln im Wandel ihrer Her-
rengeschlechten" und aus der unvollendet hinter-
lassenen „Geschichte von Schopf heim" die Kapitel
„Schopfheim und der Huldigungsstreit des
Jahres 1511", „Die Anfänge der Schopfheimer
Bleiche", „Post und Bahn".

Als weitere Forschungsarbeiten sind herauszuheben
„Die Stellung des Markgräflerlandes im
Krieg des Reiches gegen die Schweizer (Schwabenkrieg
) im Jahre 1499" (entstanden nach dreißig
Jahren genauer Untersuchung), erschienen im
„Markgräflerland", 24. Jg., 1962; „Das alte Maifeld
des Markgräflerlandes" (Markgräfler Jahrbuch
, Bd. 1, 1939); „Zur Geschichte des Markgräflerlandes
im Zusammenhang mit der Stammesund
Reichsgeschichte. Von der Landnahme bis
zum Übergang an die Markgrafschaft Baden im
Jahre 1503" (Markgräfler Jahrbuch, Bd. 3, 1954);
Nachrufe auf Albert Hauser (Bürgermeister von
Hausen, gestorben 1945) und den Binzener Maler
Max Brombacher und andere. Hinzu kommt die
Mitarbeit an den Chroniken von Egringen, Müllheim
und Neuenweg. Im Jahre 1939 erfolgte die
Herausgabe des 1. Bandes des Markgräfler Jahrbuchs
, dem drei weitere 1940/41, 1954 und 1962
folgten. 250 bis 300 Aufsätze erschienen in der
Sonntagsbeilage der Schopfheimer Tageszeitung
„Feldbergs Töchterlein".

Seit 1935 war Karl Seith Mitglied der „Badischen
Historischen Kommission" und seit 1954
korrespondierendes Mitglied der Kommission für
geschichtliche Landeskunde in Baden - Württemberg
. Für seine Hebelforschungen erhielt er 1962
die Hebelplakette der Gemeinde Hausen i. W. ,

Eine Würdigung seiner Forschungsarbeit soll
in den folgenden Sätzen von Hubert Baum, dem
Mitarbeiter des Arbeitskreises für alemannische
Sprache und Dichtung zum Ausdruck kommen:
„Die Arbeitsgemeinschaft und damit unsere Heimat
verliert mit ihm einen ihrer wahren Idealisten
, der sich ihr bis zur letzten Aufopferung
gewidmet hatte. Sein Name wird mit der Forschung
um die Geschichte und Kultur des Markgräflerlandes
allezeit verbunden bleiben, so wie
er selbst als Mensch und Freund allen, die ihn
kannten, stets im vergessen bleiben wird".

Rektor Jakob Böser und Hauptlehrer Karl
Herbster, beide Mitbegründer der „Arbeitsgemeinschaft
zur Pflege der Geschichte des Markgräflerlandes
" sind gestorben. Sie haben wertvolle
Beiträge zur Erforschung des Markgräflerlandes
geleistet.

Jakob Böser wurde am 1. Oktober 1875
in Heidelberg geboren. Nach seiner Ausbildung
am Lehrerseminar in Ettlingen wurde er1 außerplanmäßiger
Lehrer in Lehen (Freiburg), Berghaupten
(Offenburg), Fützen (Bonndorf) und Aha
(St. Blasien). Obwohl in Heidelberg aufgewachsen
, hat er sich wie viele Unterländer sehr bald
im Oberland heimisch gefühlt. 1907 wurde er
Hauptlehrer in Birndorf bei Waldshut. Hier begann
er mit seinen heimatgeschichtlichen Forschungen
und veröffentlichte seine erste größere
Arbeit mit dem Titel „Das Hauensteinerland und
die Salpeterer" (Bonndorf 1913). Hier kam ihm
die Erkenntnis, daß er in seiner Schularbeit
streng nach dem wichtigen pädagogischen Grundsatz
„Vom Nahen zum Entfernten, vom Bekannten
zum Unbekannten" verfahren müsse. Damit
war die Grundlage seiner pädagogischen Tätigkeit
die Heimatkunde. Vom Zeitpunkt seiner
Anstellung in Bamlach bei Müllheim (1912) begann
er, sich mit der Geschichte Bamlachs, des
Markgräflerlandes und dessen wirtschaftlicher
Entwicklung zu beschäftigen, besonders mit der
Erforschung der Geschichte des örtlichen Adels
der reichsunmittelbaren Herrschaften und mit
der Erforschung der Franzosenkriege in diesen
Grenzlanden. Es entstehen die Abhandlungen
„Das ehemalige Reichslehen Bamlach und Rheinweiler
und die Freiherren von Rotberg" (Blätter
aus der Markgrafschaft III, 1917, S. 82/91) und
„Die Franzosen in unserer Markgräfler Heimat
in den Feldzügen des 17. und 18. Jahrhunderte
(Oberländer Bote 1917, 210/235 und Markgräfler
Nachrichten 1917, 213/244).

In den folgenden Jahren erging an Jakob
Böser ein Ersuchen der Kreisschulräte von Lörrach
und Schopfheim, für alle Orte der damaligen
Amtsbezirke Staufen, Müllheim, Lörrach,
Schopfheim und Säckingen das gesamte Heimatschrifttum
zusammenzustellen und veröffentlichen
zu lassen. 1921 erscheint die Arbeit mit
dem Titel „Heimatschrifttum des Markgräflerlandes
und angrenzender Gebiete" (Bonndorf
1921, 481 S.). Ein erster Nachtrag erfolgte 1933
„Heimatschrifttum des Markgräflerlandes 1. Nach-

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