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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1966-04/0007
Orchis simia = Affenorchis, die Lippe ist lang und schmal gespalten,
sieht einem Körper mit Armen und Beinen sehr ähnlich. Typisch ist das
„Schwänzchen" in der unteren Gabelung der Lippe.

Orchis militaris = Helmorchis, gespaltene Lippe, mehr oder weniger
violett. Die übrigen Blütenblätter bilden einen hellvioletten Helm,

der innen gestreift ist.

Orchis longifolia = kleinblättriges Knabenkraut, breite ausgebuchtete
dunkelviolette Lippe, mit symmetrischer Punkt- und Strichzeichnung im
mittleren Teil der Lippe. Die übrigen Blütenblätter violett mit schönen

dunklen Linien.

deutet ah, daß die Blüten eine große Ähnlichkeit
mit diesen Insekten haben. So gibt es auch noch
eine Mückenorchis und sogar eine Spinnenorchis.
Eine der seltensten und merkwürdigsten Arten
ist die Riemenzunge oder Bockswurz. Sie ist in
unserem Heimatgebiet nur in wenigen Arten
vorhanden. Den Namen Riemenzunge trägt die
Pflanze deshalb, weil die Lippe der Blüte in ein,
5—7 cm langes schmales Band — in einen Riemen
— umgewandelt ist.

So könnte die Reihe der bei uns vorkommenden
Arten noch weiter fortgesetzt werden, wozu
aber der beschränkte Raum nicht ausreicht. Sinn
und Zweck dieser kleinen Abhandlung ist es
vielmehr, auf die botanischen Kostbarkeiten unserer
Heimat aufmerksam zu machen, damit alle
mithelfen können, diese einzigartige Pflanzengattung
unserer schönen Heimat zu erhalten.

Richard Gang, Freiburg:

Kut)m füc 7ot)ann Jtetec Lfybel in yapan

Hebels Gedichte wurden ins Japanische übertragen

Die Mundartgedichte unseres alemannischen
Dichters J. P. Hebel (1760—1826) zeichnen sich
durch eine klare, vollendet schöne Form aus.
Gleich einem Naturgebilde so bezwingend erheben
sich die Gedichte „Wächterruf", „Das Spinnlein
", „Sonntagsfrühe" u. v. a. vor ihrem Leser.
Und die Form ist in der Lyrik alles.

Der Inhalt steht der Form an Schönheit und
Kraft nicht nach. Überall leuchtet dem Leser
aus einem alltäglichen, einfachen Stoff eine hohe,
menschliche Idee, leuchtet die Natur, der Kosmos
, leuchten Ethos und Ewiges. Die' Hebeischen
Gedichte sind kraft ihrer Form und ihres Gehaltes
Meisterwerke, unvergeßbare Stücke der
deutschen Literatur. Mit den drei langzeiligen
Idyllen „Der Karfunkel", „Die Vergänglichkeit"

und „Die Wiese" nähern sie sich homerischer
Größe. Schon ihr erster Kritiker, Goethe, pries
sie mit Nachdruck in seiner Jenaischen Literaturzeitung
.

Nicht weniger formschön und gehaltvoll sind
die Hebeischen Kurzgeschichten, an ihrer Spitze
„Unverhofftes Wiedersehen", „Kannitverstan",
„Der Schneider von Pensa", „Die gute Mutter".
Diese Schöpfungen der Kleinprosa sind nur
äußerlich Anekdoten und Augenblicksbilder; in
Wahrheit bedeuten sie das mit einem Brennglas
gesammelte Leben der Welt. Sie sind große Geschichten
, die ein Zauberer in eine Kleinstform
verdichtete, wobei Gehalt und Gewicht unverändert
blieben. Auch sie stehen in ihrer Vollendung
mit an der Spitze der deutschen Kurzprosa.


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