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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1966-04/0010
„Auf dem Neuhaus" läuft die-Gemarkungsgrenze
Nollingen (heute
nach Rheinfelden eingemeindet) —
Degerfelden. Das Gelände bricht hier
senkrecht ab und bildet den „Strengen
Felsen" (Abb. 1), den man als
Naturdenkmal bezeichnen kann. Er
hatte ursprünglich eine Höhe von
etwa 20 m. Leider wurden im Jahre
193 von oben her etwa 5 m abgetragen
um Schotter zu gewinnen zur
Ausbesserung von Waldwegen.

Die erwähnte Sage weiß noch zu
berichten, am „Strengen Felsen" erscheine
am Karfreitag das Schloßfräulein
. Es habe auch schon manchen
Wanderer drunten auf der
Straße Nollingen — Degerfelden in
Poppeleart geneckt und in Schrecken
versetzt. Der mehr als 60 Jahre alte
Gemeindearbeiter Jehle, ein geborener
Degerfelder, berichtete mir,
als er einmal bei den Grabungen
behilflich war, von einem Lied aus
seinen Jugendjahren, das sich auf
diese Sage bezog. An einen Vers
konnte er sich noch erinnern: Hätt'st
du sie in Ruh gelassen / die Fuhr-
leut auf der Straße, / dann wärest
du es noch, / wohl Räuber auf dem
Schloß.

Der „Strenge Felsen" hat eine
verblüffende Ähnlichkeit mit dem
„Böhnistein" ob Mumpf, drüben im
Aargau. Eine Sage, die sich auf diese
Stelle bezieht, war Hinweis für die
Entdeckung einer wichtigen vorgeschichtlichen
Siedelungsstelle.

Die Erwartung, am „Strengen Felsen
" Ähnliches zu finden, wurde
nicht enttäuscht. Beim Absuchen der
Schutthalde am Fuße des Felsens ergaben
sich einige Feu&rsteinwerk-
zeuge. Weitere Stücke und vorgeschichtliche
Scherben kamen bei
Suchschnitten heraus, die senkrecht
zum Felsen gezogen wurden. Diese
Untersuchungen mußten abgebrochen
werden, da große Blöcke ein
Hindernis bildeten, das nicht zu beseitigen
war.

Am Grunde der Schlucht (Abb. 2),
schon auf Gemarkung Degerfelden,
zwischen dem „Strengen Felsen" und
dem kleinen Bergkegel, der die
Fliehburg trägt, von dem noch die
Rede sein wird, fand ich im April
1930 bei einer Probegrabung in einer
Eindellung des Bodens, die mir auffiel
, in etwa 75 cm Tiefe eine Jaspisklinge
, einen Klopfstein aus Granit
und in einer Schicht .darunter, die
stark mit Asche und Holzkohlen
durchsetzt war, einen Haufen menschlicher
Knochen. Die Röhrenknochen
waren aufgespalten, das läßt keinen

Abb. 2: Schlucht zwischen Strengen-Felsen (links) und Bergkegel mit Ringwall (rechts).
Blick nach Süden.

Abb. 3: Die Schloßhalde von Norden. Bergkegel mit Ringwall.

Abb. 4: Der Ringwall. Blick nach Süden.

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