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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1966-05/0007
Weil am Rhein, Haltingen nach Efringen. Ein
untrügliches Vorhandensein einer Römer st raße
im Weiler Bann ist die Bezeichnung „An der
alten Hochstraße" (Zinsbuch des Klosters Weitnau
von 1344, Bemerkung von einem zinspflichtigen
Acker zu Weil „stoßend uffen die Hochstraß
daselbst"3. Die Bezeichnung hat sich bis
auf unsere Zeit erhalten, heißt doch die heutige
Eimeldinger Straße immer noch bei den alten
Weilern „die hochi Stroß". Längs dieser Straße
entstanden in kurzen Abständen voneinander
Gehöfte und Meierhöfe. Vermutlich handelte es
sich bei den Siedlern um ausgediente Soldaten
der nahen Garnison von Augusta Raurica, die
nach ihrer Entlassung sich als Kolonisten ansiedelten
, die Waffen behielten und eine Art Reserve
bildeten. Daß auch in Weil eine derartige
römische Siedlung, eine „villa" bestanden hat,
wurde bislang nur vermutet, konnte aber im
Sommer 1958 mit Sicherheit nachgewiesen werden
. Beim Ausheben einer Baugrube am Haltinger
Weg stieß man auf alte Mauerreste, die
sich als Reste eines römischen
Hauses, einer
villa, erwiesen. Man
fand Ziegelstücke und
Tonscherben von Gefäßen
, die römischen
Ursprungs sind (Terra
sigillata). Damit erhielt
auch die längst
gehegte Vermutung,
der Name Weil selbst
sei röm. Ursprungs,
noch eine größere
Wahrscheinlichkeit.

Weil wird erstmals
im Jahre 786 im St.
Galler Urkundenbuch
genannt. Es heißt
dort „in Willa" 4.
Auf dieser Urkunde
vom 27. Februar 786
gibt Ercanpert den
Entschluß kund, seinen
Anteil an der Kirche
in Weil dem Gotteshaus zu
schenken. In dieser Schenkungsurkunde
erscheint
erstmals der Name „Willa"
(Weil). Spätere Bezeichnungen
lauten: Wile (1246), in
banno Wila (1298), Wil am
Schlipfe (1344), Wil (1380)5.
Aus Wil wurde dann neuhochdeutsch
Weil. In der alemannischen
Mundart wird
der Ort heute noch Wil genannt
. Am 7. März 1929 entschied
sich der Weiler Gemeinderat
für die Bezeichnung
Weil am Rhein; gleichzeitig
bat er die Staatsbehörde
um Verleihung der
Eigenschaft einer Stadtge-*
meinde.

In der Begründungsvorlage heißt es: „Der
Name Weil am Rhein soll das Zusammengehörigkeitsgefühl
aller Einwohner stärken und die Zusammengehörigkeit
durch den einheitlichen Namen
zum Ausdruck bringen. Die Bezeichnung
„am Rhein" soll eine schärfere Unterscheidung
von den übrigen gleichnamigen4 Orten ermöglichen
". Die Staatsbehörde gab dem Begehren der
Weiler statt. Der Genehmigungsbescheid lautet:
„Das Staatsministerium hat unterm 16. August
1929 beschlossen, der Gemeinde Weil die Eigenschaft
als Stadtgemeinde und zugleich den Namen
Weil am Rhein zu verleihen" 6.

Weil unter wechselnder Herrschaft

Weil gehörte zu der ehemaligen Herrschaft
Rötteln. Die erste urkundlich verbürgte Nachricht
über die Freiherren von Rötteln finden sich
in einem Stiftungsbrief des Basler Bischofs Bur-
chard vom Jahre 1103. Mehrere Vertreter dieses
Geschlechts bekleideten in Basel hohe Ämter.
Lütold II. von Rötteln war 1243 Domherr und

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