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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1966-05/0011
eine leichte Böschung zu sehen, an der^n Fuß
sich ein kleiner Graben befand, in dem einige
Bruchstücke von römischen Ziegeln und reichlich
Bruchsteine lagen. Der Augenschein ergab, daß
nur ein Teil des Mauerzuges ausgebrochen war
und daß die deutlich abgegrenzte Bodenerhebung
noch weitere Gebäudereste verbarg.

Um den Grundriß der Anlage und ihre Baugeschichte
festzustellen, wurde Ende Dezember
1931 mit Grabungen begonnen, die im März und
April 1932 fortgesetzt und Ende August 1934 abgeschlossen
wurden. Zunächst wurden die Fundamente
der früher noch vorhandenen, dann aber
abgetragenen Westhälfte der Nordmauer gesucht.
Davon fand sich aber so gut wie nichts mehr vor.
In ihrer östlichen Hälfte war die Nprdfront noch
in ihrer Grundmauer (80 cm) und im Aufgehenden
(50 cm) erhalten. Wo das alte Mauerwerk
wieder einsetzte, bestand das Fundament aus
großen Blöcken, die sich zum Teil nicht mehr in.
ihrer ursprünglichen Lage befanden, d. h. beim
Abtragen der Mauer herausgerissen worden waren
. Soweit sich die Fundamentmauer im gewachsenen
Boden (zäher, brauner Lößlehm, Schwemmlöß
) befand, bildete sie beiderseits keine glatte
Fläohe. Es war also beim Bau des Hauses hier
eine Baugrube ausgehoben (80 cm tief) und die
Steine ge^eh den gewachsenen Boden gesetzt
worden. Bei Punkt A der Grundrißzeichnung
waren in der Ecke noch ein bis zwei Lagen
Handquadern vom Aufgehenden Mauerwerk erhalten
. Hier fand sich gleich unter dem Waldboden
Asche, Holzkohle, Reste von Gefäßen
aller Art, auch Sigillaten, Nägel, ein eisernes
Haumesser, eine Bronze und Ziegelstücke. Dieselben
Funde lagen auch auf der Mauer und
außerhalb derselben nach Norden.

Bei den Ausgrabungen mußte Rücksicht genommen
werden auf die vorhandenen Bäume,
diese durften nicht entfernt oder in ihrem Bestand
gefährdet werden. Diese Vorschrift der
Forstverwaltung ließ es nicht zu, die gesäinte
Grundfläche des Gebäudes abzudecken. Doch
konnten die Mauerzüge so gut wie vollständig
aufgenommen werden.

Der Grundriß (Abb. 15) bildete ein Rechteck
von 23,10 m zu 12,40 m. Er enthielt ursprünglich
nur einen Innenraum, der äuf drei Seiten

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einen Umgang hatte. Die Westmauer, die Süd-
naauer. und die Ostmauer waren je 60 cm stark,
die Nordmauer maß 80 cm, aus statischen Gründen
war sie stärker. Da das Gelände nach Norden
leicht fällt, war hier ein größerer Druck aufzufangen
. Der Umgang war auf der Ost- und auf
der Westseite geschlossen, an der Südseite in
der Breite des Haupteinganges aber offen. Wahrscheinlich
war hier eine Pfeilerstellung. In der
Mitte der südlichen Außenmauer fanden sich
nämlich zwei Sandsteinblöcke, die wohl als Pfeiler
dienten. Die genaue Zahl der Blöcke und damit
die Zahl der Pfeiler konnte nicht ermitteli
werden, da die hier stehenden Bäume dies nicht
zuließen. Die Höhe des Umganges wurde aus
dem vorhandenen Schutt mit etwa 2 m berechnet.

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Abb. 16: Wiederherstellung 1 : 2000

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Abb. 17: Sandsteinblöcke 1 : 50

Abb. 15: Römisches Gebäude beim Salzbrünnle, Gem. Rheinfelden,

Zur Berechnung der Mauerhöhe des Innenraumes
war an keiner Stelle genügend ungestörter
Schutt vorhanden. Vermutlich ragte die
Mauer, wie bei anderen Bauten dieser Zeit, über
die Dächer des Umganges hinaus, so daß die
Möglichkeit bestand, oben schmale Lichtschlitze
anzubringen (Abb. 16). Alle Mauern des Umganges
und des Innenraumes saßen im Verband,
sie griffen ineinander und Mauerfugen fehlten.
Anders die Trennungsmauer, die den Innenraum
unterteilte. Diese war nachträglich eingezogen
worden, denn an beiden Seiten ihres Anschlusses
waren Trennungsfugen. Da sie keine tragende
Funktion hatte, konnte eine Mauerstärke* von
50 cm genügen.

Der alte Fußboden lag 40—50 cm unter der
heutigen Oberfläche. Er war eine Art Tenne aus
dem anstehenden Lehm.

Der Eingang in den Innenraum ist
gekennzeichnet durch zwei große Sandsteinquadern
(Abb. 17) von fast genau
gleicher Form. Beide zeigten je eine
10 cm breite Rille, in welcher vermutlich
die hölzernen Türfctänder saßen.

> Gleich rechts vom Eingang in den
Innenraum waren zwei Mauerstücke von
50 cm Stärke dem Fußboden aufgesetzt,
sie waren je 2 m lang. Ihr Zwischenraum
betrug 1 m. In diesem lagen zwei gut
zugerichtete Sandsteinplatten, unter denen
sich eine starke Schicht von Asche
und Holzkohle zeigte, die dem gewachsenen
Boden aufsaß. Offensichtlich war
hier die Herdstelle.

In der Ecke zwischen Tür und Herd
bejfand sich eine Grube, die 70 cm in den

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