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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1966-05/0013
rung wurden von der Industrie in Rheinfelden
getragen, , wobei die Kraftübertragungswerke
federführend waren. Die Arbeitskräfte wurden
auch hier von der Gemeinde zur Verfügung
gestellt.

Auch die Umgebung des Gutshofes, um einen
solchen wird es sich wohl gehandelt haben, wurde
durch Suchgräben abgetastet. Immer wurde zunächst
eime Schicht Bautrümmer geschnitten, die
allmählich auskeilte. Mauerzüge von anderen Gebäuden
wurden nicht gefunden. Wirtschaftsräume,
die zu erwarten waren, mögen Holzbauten gewesen
sein, von denen sich nichts erhalten hat.

Die Lage des Gutshofes ist zweifellos bedingt
durch das Salzbrünnele, das heute 200 m nordöstlich
von dem Gebäude entspringt. Die an sich
ungewöhnliche Lage an einem Nordhang erklärt
sich zweifellos aus den Geländeverhältnissen. Er
bietet hier den Vorteil, daß er Schutz gibt gegen
die rauhen Ostwinde des offenen Hochrheintales.
Anderseits ist er aber doch nicht so steil, daß
nicht noch Sonne und Licht reichlich Zutritt hatten
. Die weitere Umgebung des Gutshofes eignet
sich bestens für Ackerbau. Die ganze Nollinger
Höhe, abgesehen von ihrem höchsten Punkt „Auf
dem Neuhaus", auch die „Schwärze", jenseits des
Wolfsgrabens, ist mit tiefgründigem, schwerem
Lößlehm bedeckt, der vollkommen steinfrei ist.

Aus mittelalterlichen Urkunden (Mitteilung

von Ratschreiber a. D. H. Steinegger) geht hervor,
daß die nächste Umgebung des Hofes, wo die
Äcker von „Geitliken", des heutigen „Gelkenhofes
" Gem. Eichsei anstießen, stark landwirtschaftlich
genutzt war. Auf dem „Bannenberg",
wie das Gelände damals hieß, werden in den
Berainen bezeichnende Flurnamen genannt: Burgacker
, Auf dier Burg, Burg. Es ist ebenso gut
möglich, daß diese Flurnamen in Beziehung zu
setzen sind zu der Fliehburg auf der „Schloßhalde
". Ich neige jedoch mehr dazu, sie in Verbindung
zu bringen mit der römischen Siedlung,
da sie nach den Urkunden anstoßen an das Gelände
von „Geitliken". Ob der Flurname „Auf
dem Neuhaus" etwa einen Gegensatz darstellen
soll zum alten Haus, also zu dem abgegangenen
römischen Gebäude, wage ich nicht zu entscheiden
.

Die Lage des Gehöftes an der Stelle, wo die
Gemarkungsgrenzen Degerfelden, Eichsei, Nollingen
(Rheinfelden) zusammenstoßen, ist von
besonderer Bedeutung. Diese Feststellung besagt,
daß die römische Trümmerstätte noch erheblich
über den Boden hinausragte, so daß der Punkt
als Landmarke dienen konnte, für die Absteckung
unserer heutigen Gemarkungsgrenzen im Mittelalter
. Dieser Fall kommt sehr häufig vor. Auch
die nächste Umgebung von Rheinfelden bietet
hierfür einige bezeichnende Beispiele.

Emil Baader, Lahr:

Hermann tanbtm 70 Jatyw

Alemannischer Erzähler mit heiterem Gemüt

Am Westabhang des weinberühmten Kaiserstuhls
, zwischen dem malerischen, durch Jörg
Wickram und Lazarus von Schwendi berühmten
Städtlein Burkheim und dem durch seine Geologenstube
bekannten Weindorf Oberbergen liegt

die im Jahre 883 erstmals _

genannte Gemeinde Rotweil,
nicht zu verwechseln mit der
alten, hoch über dem Neckar
gelegenen Reichsstadt Rottweil,
der Geburtsstadt des oberrheinischen
Meisters Konrad Witz.

Die Gemeinde Rotweil besteht
aus den beiden Dörfern
Oberrotweil und Niederrot-
weil. Wer kennt nicht den berühmten
gotischen Altar des
Breisacher Meisters H. L. im
alten Kirchlein zu Nieder-
rotweil?

Am 16. Mai 1897 — vor
siebzig Jahren — wurde hier
jener Oberrotweiler Winzerssohn
Hermann Landerer geboren
, der sich als volkstümlicher
Erzähler und zumal als
Verfasser von mehr als siebzig
Hörspielen weithin einen
Namen gemacht hat.

Uber Lahr und Hamburg — in diesen beiden
Städten stand er im Dienste der Finanzverwaltung
— ist er vor zehn Jahren ins alemannische
Land heimgekehrt: nicht nach Oberrotweil, wohl
aber in die Hebelstadt Lörrach. Seit längerer

_ Zeit ist er Vizepräsident des

dortigen Hebelbundes. Allmonatlich
treffen sich die Hebel-
und Heimatfreunde des Wiesentals
zu Vorträgen im Geiste
Hebels in der Hebelstube im
Bahnhofhotel zu Lörrach.

Hermann Landerer ist der
rechte Mann, einen solchen
Verein in volkstümlicher Art
zu leiten und Kollegen aus
dem Badischen, wie aus der
Schweiz und aus dem Elsaß
zu Lesungen zu gewinnen.

Wohl weilte Landerer viele
Jahre—er ist mit einer Hamburgerin
verheiratet — fern
der Heimat. Er blieb aber der
Heimat treu. Seine heiteren
Erzählungen wurzeln im Erlebnis
des Jugendlandes, und
Franz Schneller und Rudolf
Binding haben recht gehabt,
wenn sie von Busse sagten,
er stecke voller Schnurren

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