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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1966-06/0009
Alt-Weü liegt am Fuße
des Tüllinger Berges auf
einer diluvialen Rheinterrasse
, der Ortsteil Leopoldshöhe
erstreckt sich
bis an den Westrand der
Terrasse, die dann steil
abbrechend in eine Niederung
ubergeht, in der
sich Friedlingen bis zurti
Rheinufer ausbreitet.

Der Boden besteht im
Westen aus Sand, Kies,
Lehm und Schlick, im
Osten aus Letten, Löß,
Gipsmergel und den Süßwasserkalken
des Tüllinger
Berges.

Alle Bodenformen sind
hier vertreten: Tiefebene
(früher Inseln), Hochebene
, Bergeshang.

Schaffneramt aufgehoben und die Verwaltung
aller Klostergüter dem Direktorium der Schaff-
neien in Basel übertragen wurde 12.

Weil war zu dieser Zeit mit 300 Pfund sechs
Schilling im Rückstand. Die Bauern gelangten
mit der Zeit zu einer größeren wirtschaftlichen
Unabhängigkeit; die früheren Gefälle lasteten
aber bis zu ihrer Ablösung auch weiterhin auf
dem Volke.

Unaufhaltsam schreitet die Verstädterung vorwärts
, und diese neue Entwicklung ist längst
noch nicht abgeschlossen.

Lage und Grenzen

Die Weiler Gemarkung grenzt im Süden an
den Kanton Basel-Stadt (5 km), im Osten an den
Bann von Riehpn und Lörrach (2,3 km), im Norden
an die Gemarkung von Lörrach und Haltingen
(4,5 km), im Westen auf eine Länge von
1,34 km an den Rhein.

Die Rheingrenze zwischen Elsaß und Baden
spielte in den verschiedenen Friedensverträgen
der letzten drei Jahrhunderten stets eine große
Rolle.

Nachdem das Elsaß durch den Westfälischen
Frieden 1648 mit Frankreich vereinigt wurde,
bildete der Rhein die Holjeitsgrenze.

Die Südgrenze der Gemarkung, also die Lan-
desgrenzie zwischen der Markgrafschaft und der
Stadt Basel war im Friedensvertrag von Rijswik
im Jahre 1699 festgelegt worden14.

Wie an der Westgrenze (durch die vielen Inseln
im Rhein), so bestanden an der Ost^ und Südgrenze
der Weiler Gemarkung in früherer Zeit
fortwährend Unstimmigkeiten wegen der Grenzlinie
. Übergriffe kamen auf beiden Seiten vor.

Bodenform

Weil besteht aus den Ortsteilen Alt-Weil,
Leopoldshöhe (mit Otterbach) und Friedlingen.

Bodenerzeugnisse

Am sonnigen Süd- und Westabhang des Tüllinger
Berges, der aus Löß, Lehm und Letten
besteht, wächst ein vorzüglicher Wein.

Nach dem Zeugnis zahlreicher Urkunden aus
dem frühen Mittelalter besaß der benachbarte
Adel, sowie Stifte und Städte Reben in Weil. Die
Basler füllten mit Vorliebe ihre Keller mit einem
guten Weiler Tropfen, und in der Zeit des blühenden
Klosterlebens vom 11. bis ins 16. Jahrhundert
besaßen auch die Basler Klöster Reben
„im Weiler Berg".

Weil ist also ein «alter Weinort. Die Anfänge
des Weinbaues in unserer Gemarkung lassen
sich zwar nicht genau feststellen, aber man
wird nicht irre gehen, wenn man dem Weiler
Weinbau eine etwa tausendjährige Geschichte
zuerkennt.

Am 25. September 1246 verkaufte das Kloster
Olsberg dem Kloster Wettingen einen Weingarten
in Weil für 7 Mark Silber^ am 12. Juni
1257 schenkte Heinrich von Eschenz dem Kloster
Klingenthal in Basel 12 Saum Rotwein in Weil.
Das sind die ersten sicheren Daten für den Weinbau
in der Gemarkung Weil. Das Anbaugebiet
war in früheren Jahrhunderten größer und erstreckte
sich bis weit in die Ebene hinaus.

Wahre Glücks jähre waren 1781 und 1811, da
der bekannte Kometenwein geerntet wurde. Der
letzte Qualitätswein war der Wein des Jahrgangs
1959. Überall im Markgräflerland hat sich iii
den letzten Jahren der „Weiler Spätburgunder"
einen Namen gemacht. Im allgemeinen ist aber
die Geschichte des Weiler Weinbaues eine Leidensgeschichte
. Mehr noch als Naturereignisse
haben inländische und ausländische Kriegsvölker
den Weiler Rebberg wiederholt auf Jahre hinaus
vernichtet. Während des Dreißigjährigen Krieges
glich der Weiler Rebberg meist einer Stätte dei*
Verwüstung und mußte völlig neu angelegt wer-

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