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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1966-08/0011
matten ein Gefälle von 6,4%, das unterhalb des
zuletzt genannten Ortes bis zur Einmündung in
die Larg auf 2,9% abfällt. Der Oberlauf des
Traubachs weist zwischen der Quelle und dem
Dorf Obertraubach einen hohen Gefällswert von
11,3% auf. Für den Flußabschnitt unterhalb dieser
Ortschaft bis zur Einmündung in die Larg
sinkt er auf 3,4% ab3.

Die Wasserführung der Sundgauflüsse und
-bäche ist bescheiden. Auch die beiden größten
Wasserläufe sind ihrer Wassermenge nach eher
große Bäche als Flüsse. Die III bildet eigentlich
erst nach ihrem Zusammenfluß mit der Larg
einen Fluß. Die geringe Wasserführung ist wohl
in erster Linie darauf zurückzuführen, daß die
Sundgauflüsse alle in verhältnismäßig geringer
Höhenlage entspringen, wodurch sie nicht die
Wassermenge der Vogesenflüsse und -bäche erreichen
. Trotzdem zeichnet sich ihre Wasserführung
aber durch eine gewisse Regelmäßigkeit
aus, und selbst in den niederschlagsärmsten Sommern
liegen die Fluß- und Bachbette nie trocken
wie das in der Rheinebene häufig der Fall ist,
wo dann das Wasser in den durchlässigen Gerollen
der Niederterrasse versickert.

Die Wassermenge der Sundgauflüsse unterliegt
einem starken jahreszeitlichen Wechsel, der
mit den Niederschlagsschwankungen im Verlauf
eines Jahres in Zusammenhang steht. Im allgemeinen
weisen sie während des Sommers ihren
niedrigsten Wasserstand auf, während sie im
Winter eine reichlichere Wasserführung haben.

Die aus den Südvogesen herabströmende Doller
kann, was die Wasserführung betrifft, als
nivaler Typ angesehen werden. Ihren niedrigsten
Wasserstand erlangt sie in den Wintermonaten,
ihren Höchststand im Frühjahr (März) durch die
Schneeschmelze im Gebirge. Sommers erreicht
sie dann wieder einen Tiefstand, der so gering
sein kann, daß ihre Wasserarmut oft eine ernste
Gefahr für die auf das Flußwasser angewiesenen
Gewerbe und Fabriken bedeutet. Die durch die
Schneeschmelze auftretenden, schnell talwärts
tosenden Hochwasser können aber eine so große,
zerstörerische Wirkung, haben, daß die Brücke
von Aspach schon mehrmals durch sie weggerissen
wurde. Auch in Reiningen hat der Fluß früher
beachtliche Verwüstungen angerichtet.

Die III und Larg, die im elsässischen Jura
entspringen, besitzen eine ganz ähnliche Wasserführung
im Verlauf eines Jahres. Im Januar wird
das winterliche Minimum erreicht, im Februar
steigt der Wasserstand bereits wieder an und
erlangt das winterliche Maximum. Der Höchststand
im April ist auf die Schneeschmelze im
Pfirter Jura zurückzuführen, wo zu dieser Zeit
im Bereich des Glaserbergs die Schneedecke endgültig
abschmilzt. Während der Sommermonate
haben III und Larg eine sehr geringe Wasserführung
, die im September, dem Monat mit den
geringsten Niederschlägen, ihr absolutes Jahresminimum
erzielt. Die geringe Wasserführung der
Sundgauflüsse im Sommer erklärt sich durch das
Vorherrschen des kontinentalen, trockenen und
niederschlagsärmeren Klimas, das in den Win-

Die jährlichen Schwankungen
des Wasserstandes der 311 bei Ollfurt

cm

1-1-1-1-1-1-1——i-1-1-1-1

ÜFMAMÜO ASOND

Abb.2 Monate

termonaten von feuchteren, atlantischen Klimaeinflüssen
zurückgedrängt wird. Der durchschnittliche
Wasserhöchststand an der III nach
der Einmündung der Larg beträgt im April

110 cm, der Tiefststand im September 56 cm

(vgl. Abb. 2).
•»»"

Nach heftigen und länger andauernden Regenfällen
oder nach einer plötzlichen Schneeschmelze
treten die Flüsse — besonders die Larg, III und
Doller — über die Ufer und überschwemmen die
breiten und flachen Talböden. In Zeiten des
Hochwasserstandes ist das Largtal, aber auch
das Illtal unterhalb von Hirsingen oft auf einer
Breite von mehreren hundert Metern mit einer
Wasserfläche überzogen. Daher liegen die Siedlungen
in diesen Überschwemmungsbereichen erhöht
an den Talhängen. Die Dörfer St. Ulrich,
Merzen, Strüth, Hindiingen und Friesen im Largtal
sind bezeichnende Beispiele hierfür. Illfurt
ist eines der Dörfer, das in vergangenen Zeiten
häufig von Überflutungen bedroht war. 1770,1781,
1813, 1831 und 1845 wurde der Ort von Überschwemmungen
heimgesucht, die große Schäden
zur Folge hatten. 1852 waren die Hochwasser von

111 und Larg so gewaltig, daß drei Viertel der
Ortschaft unter Wasser standen. Damals wurde
der Bau eines Dammes in Angriff genommen,
um die Fluten der III und Larg von der Siedlung
zurückzuhalten. 1864 wurde er vollendet.
Dieser Schutzdamm gegen die Überschwemmungen
am rechten Ufer der III hat eine Länge von
913 m und ist 3 m dick. Seine Höhe übersteigt
den Höchstwasserstand von 1852 um 35 cm. Eine
Fläche von 43 ha wird durch ihn gegen Wassereinbrüche
geschützt4.

Nur die größeren Flüsse, die das Sundgauer
Hügelland durchfließen, entspringen in den benachbarten
Gebirgen und haben ihren Ursprung
somit in dem Hügelland fremden und anders gearteten
Naturlandschaften, was für ihren Was-

9


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