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Talhangasymmefrie im Urgfal
400
0 m
500
m
soo f tyj
400 .
LLargfal westi.von LiebsdorF
400
300
m
500
400
300
Grumbachtal
0 fwo
Grumbach
2. Lang-und Grumbachtal südlich von Moos
■ 400
300
sww
NOO t5°°
Largtal
1. 400
-=^2-1 300
3. Largtal zwischen Struth u. Hindiingen
bewaldete Flache
waldfreie Fläche
5 250 soo"
1000 m
Abb-4
3•Überhöhr
massen und den tertiären Untergrund eingegraben
haben als ihre Nebenflüsse und -bäche, wo
die. ungleich steilen Hänge aber keineswegs
fehlen.
Das Bild der Querprofile ändert sich natürlich
ganz wesentlich durch die unterschiedliche Wider-
ständigkeit des Gesteins, in das die Täler eingetieft
sind. So tritt die Asymmetrie der Hänge im
selben Tal nicht immer gleich deutlich hervor,
sondern zeigt eine mehr oder minder klare Ausprägung
(vgl. Abb. 3 u. 4). Keineswegs kann die
Ursache für diese im gesamten Hügelland verbreitete
morphologische Erscheinung in den lokalen
geologischen Verhältnissen gesucht werden,
setzt sie sich doch über Gesteinsgrenzen hinweg,
wenn sie auch im Bereich härterer Gesteine wie
zum Beispiel in den unteroligozänen Kalken, die
im Gewölbe des Sattels von Illfurt an der Oberfläche
liegen, augenfälliger im Landschaftsbild
hervortritt als in weichen, leichter verwitterbaren
Gesteinsarten.
Der im Sundgauer Hügelland vorherrschenden
und dem Talnetz einen gemeinsamen Zug verleihende
Talhangasymmetrie kann, was die Ubersteilung
der Südwest-, west- und nordwestexponierten
Hänge angeht, nur eine klimatische Erklärung
zugesprochen werden. Einerseits stellt
sie eine Vorzeitform aus den eiszeitlichen Klimaverhältnissen
dar5, zum anderen wird die Asymmetrie
der Sundgautäler durch die. gegenwärtigen
Klimaeinflüsse weiter vorangetrieben6. Während
der quartären Eiszeiten hatten die nach Süden
und Westen weisenden Talhänge eine größere
Bestrahlung durch die Mittags- und Nachmittagssonne
erfahren, wodurch der Boden hier
schneller auftaute und leichter von der Seitenerosion
unterschnitten werden konnte als an den
gegenüberliegenden Talseiten. Auf den nach
Westen schauenden Hängen dürfte sich während
der Glazialzeit durch das Vorherrschen der niederschlagsträchtigen
Westwinde auch viel mehr
Schnee abgelagert haben als an den gegenüberstehenden
Talflanken, so daß der Boden hier
beim Auftauen viel tiefer aufgeweicht wurde als
an d£n schneeärmeren Hängen. Die tiefer reichende
Aufweichung und Verwitterung begünstigte
die Solifluktion; die Bodenmassen rutschten
schneller und heftiger zum Talgrund ab als
an der entgegengesetzten Talseite und überstellten
so die westwärts gerichteten Hänge. Aber
auch heute sind die aus der Burgundischen Pforte
einströmenden West- und Südwestwinde die bei
weitem vorherrschenden Winde, die Niederschläge
aus den atlantischen Regionen herbeir
tragen. Die diesen Regenwinden entgegenstehenden
Südwest-, West- und Nordwesthänge unterliegen
somit auch heute einer viel heftigeren
Verwitterung und Abtragung als die nach Nordosten
, Osten und Südosten blickenden Hänge.
Die Bodenbildungen und die an der Oberfläche
anstehenden Gesteine sind durch die Einwirkungen
der von Westen herangetragenen Niederschläge
abgespült und von den häufig wehenden
Westwinden weggetragen worden, so daß oft das
nackte Gestein des Untergrundes zutage tritt*
während die gegenüberliegenden Talflanken im
Wind- und Regenschatten der Westwinde ruhen
und mit einem Löß- und Lößlehmmantel überkleidet
sind. Sie sind oft sehr langgestreckt und
fallen flach zum Talboden ab. Spuren flächen-
hafter Abspülungen finden sich an ihnen nicht
in dem Ausmaß wie an den den westlichen Regenwinden
ausgesetzten Hängen. Lediglich lang-
Querprofile von 0 - W verlaufenden
Sundgau+älem
rr»
500 T
400 -
300
'S
Weilerbacl-
i
i
N"
M ^^^^^
^^^^^^^^^^ i ^^^^
m
; 400
300
1. Weilerbachtal 1 km. wesH.von Weiler
500
i+OO ■■
300
'S
Mittelmüspach
___NT
i
i
Müspach
m
soo
- w
300
2. Müsbachtal bei Mittelmüspach
m
500
400
300
Füllernbach
m
f\| T 500
■ 400
300
3. Füllernbachtal bei Füllern
530 t S
400 i-
300
Largitzenbach
m
N T 500
■ 400
300
400 t o
^Largitzentalbach bei Largitzen
Wittersdorf
300-
200
400
- 300
Talbach
5.Talbachtal bei Wiersdorf
200
Abb. 5
bewaldete Fläche
waldfreie Fläche
6 250 500 iöoo
3 * überhöht
11
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