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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1966-08/0017
zehn Dichter und Denker geschmückt. Der Verlag Rombach
& Co., Freiburg, hat für eine drucktechnisch schöne
und gediegene Aufmachung des Bandes gesorgt.

Se gang und wird bekannt
in der Stadt und uf em Land!

Hubert Baum „Alemanne Wort" Ein Gedichtband mit
Holzschnitten von Herbert Rothweiler und Walter
Wild. Rombach, Freiburg, 1966, 56 S., Leinen 7,80 DM.

Dr. K. Fr. Rieb er

Ein Büchlein ganz anderer Art legt uns in 7. Auflage
Otto Ernst Sutter vor, der Erdgeist, der Kalendermann
, der unwandelbare getreue Eckard und Freund.
Es nennt sich „Wanderwege im Schwarzwald, ein Stichwort
-Brevier". Es ist ein Büchlein, das man einstecken
sollte, wenn man auf den Höhenwegen des Schwarzwaldes
wandert. Es zeigt uns diese in Karten, Bild und
Wort. Es kennzeichnet die Landschaft und gibt in Stich-
worten einen Hinweis auf Besonderheiten. Es ist bei
seiner geringen Seitenzahl so reichhaltig, daß man es
seinem Zweck entsprechend gar nicht anders abfassen
könnte. Man stimmt mit Otto Ernst Sutter überein,
wenn er Johann Gottfried Seumes Wort voranstellt: „Ich
bin der Meinung, daß alles besser ginge, wenn man mehr
ginge", und das Wort Josef Hof miliers: „Wenn leben
wandern heißt, so heißt umgekehrt auch wandern leben:
Wann jemals fühlen wir uns vom Leben so erfüllt bis
zum Rand, bis zum Überströmen wie auf einer Wanderung
? Wir atmen freier, das Blut pulst fröhlicher, die
Welt dünkt uns farbiger, reicher. Das Glück singt vor
uns her von Baum zu Baum wie ein Fink, und jeder
Brunnen, aus dem wir trinken, enthält einen Schluck
Lethe — gibt es ein besseres Mittel, Ärger und Sorgen,
selbst Kummer zu vergessen?"

„Wanderwege im Schwarzwald" Ein Stichwort-Brevier
, zusammengestellt und bearbeitet von Balthasar
Mooser (O.E.S.). Druck- und Verlagsgesellschaft Emmendingen
. Preis 1,50 DM.

Im Verlag Rombach, Freiburg, erschien ein weiterer
Band der Hansjakob-Reihe, es ist der Band „Aus meiner
Studienzeit". Ein herrliches Buch in seiner frischen
Erzählungsweise voll nachdenklichem köstlichen
Humor. Seine Lehrer, die er trefflich schildert, sein mißlungener
Tanzversuch oder der alte Briefträger Geppert:
welche Fülle lebendiger Gestalten. Und mitten darin er
selbst, nicht etwa geschönt und die unebenen Stellen
glatt gehobelt, nein, echt und lebenswahr. Ein Buch, bei
dem man bedauert, auf der letzten Seite angelangt zu
sein; ein Buch voll volkskundlichem Zeitkolorit.

Wenn wir mit ihm den Lebensabschnitt seiner Studienzeit
durchlebt haben, finden wir auf der letzten
Seite des Buches das Fazit dieser Erinnerungen: „Im
späteren Leben muß man sich mit einzelnen „Nordlichtern
" begnügen und die übrige Zeit einsam stille
Nächte durchfrieren auf dem Kirchhofe seiner irdischen
Ideale. Nur der Mensch ist glücklich, der von der Welt
nichts will und nichts hofft. Die „Verneinung des Willens
zum Leben" nennt der Philosoph diesen Zustand;
Selbstverleugnung heißt er im Christentum. Mich hat
nichts in der Regierungszeit des Papstes Leo XIII. mehr
gefreut, als daß er am 8. Dezember 1881 einen Bettler
heilig gesprochen hat. Dieser heilige Bettler war zweifellos
auf dieser Erde schon selig, weil er von der Welt
nichts hatte und nichts wollte, als was er sich erbettelte.
Darum ist auch das Kind glücklich und selig, weil es
nichts besitzt, nichts gilt und nichts hofft von dieser
Welt".

Das Buch ist wieder in der meisterhaften vorbildlichen
Arbeit des Rombach - Verlages, Freiburg, herausgebracht
worden.

Gleichzeitig legte der Verlag ein anderes Hansjakob
betreffendes Buch vor: „Heinrich Hansjakob, Dichter der
Heimat und des Volkes" von Marie-Paule Stintzi.

Ober bzn TLaq tynauö...

Sind wir mit Herren nicht genug
an Seel und Leib geschlagen?
So sollten wir zu Gott mit Fug
nicht Herr, nur Vater sagen.

Kein Übel ist so groß
kein Leid dir angetan,
es haftet ihm aus Gott
ein kleines Leuchten an.

Du dünkest vornehm dich?
So dünket mich, du irrst.
Leg ab dein Vornehmtun,
damit du vornehm wirst.

Gute Nachbarn willst du haben,
wolV zuvor denn, lieber Christ,
dich in aller Demut fragen,
ob du selber einer bist.

Der Miesepeter meditiert: O weh,
daß bei den Rosen auch die Dornen sind!
Mir lacht das Herz, wenn ich des Weges geh
und bei den Dornen auch die Rosen find9.

Habe nicht Jeremiaden feil
über die unvollkommene Erde.
Helfe jeder an seinem Teil,
damit sie vollkommener werde.

Aus Adolf Wurmbach: „Über den Tag hinaus". Sprüche.
Verlag E. u. W. Gieseking, Bielefeld, 80 S. Taschenformat.

Die Verfasserin, Tochter unseres Mitarbeiters, des Sundgauforschers
Professor Paul Stintzi, Mülhausen, hatte
1963 an der Universität Grenoble dieses Werk über Hansjakob
zum Abschluß ihres Studiums als Dissertation
vorgelegt. Es ist gut zu verstehen, daß Marie-Paule
Stintzi durch die Lektüre der Erinnerungen Hansjakobs
zum weiteren Studium des Menschen Hansjakob und
seines Werkes fand, besonders da Hansjakob selbst das
Elsaß besucht hatte und liebte. Mit großer Eindringlichkeit
ging die Verfasserin den Spuren der voraussichtlich
aus Sachsen eingewanderten Hansjakobsippe in Mar-
kirch und vor allem in Hunaweier nach bis zu den ersten
Einwanderern aus dem Elsaß in den Schwarzwald. Mit.
liebenswürdiger Erzählergabe entwirft sie ein Lebensbild
der Sippe, stellt sein umfangreiches Werk vor uns.
Wer noch den Vorzug hat, der Verfasserin persönlich
begegnet zu sein, wird den Eindruck ihres reizvollen
Wesens erfreut durch ihr Werk bestätigt finden. Frfreü-
lich ist die Beigabe der Bilder. Nur ist die Aufnahme
des Merian-Stiches der Notre Dame, so hübsch er ist,
mit dem Besuch Hansjakobs in Paris zu wenig begründet
, wenn auch seine Reiseerinnerungen 1904 ins Französische
übersetzt wurden. Ein Bild der Kartause oder
der Kirche St. Martin in Freiburg, wo Hansjakob Pfarrer
war, hätte sich besser in den Rahmen des Buches
gefügt. Es sei der Verfasserin aber auch dafür herzlich
gedankt, was wir auf der Rückseite des Titelblattes
lesen: „Die Autorin verzichtet auf Honorar zugunsten
der Heinrich - Hansjakob - Gesellschaft, Freiburg i. Br.,
und der FacultS des Lettres et Sciences Hümaines, Gre-

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