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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1966-10/0018
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Die Zeit der Kalender naht wieder. Es gibt kaum ein
Gebiet, seien es Kunst, Technik, Sport oder irgend ein
Zweig des Wissens und des menschlichen Daseins, das
nicht den Stoff für die Gestaltung eines Kalenders abgeben
würde. Hans Schult, der Inhaber des Schwarzwald-
Kalender Verlages in Lahr, hat als ausgezeichneter Fotograf
sich auf den Weg gemacht, die Schönheit unserer
Heimat in hervorragenden Bildern festzuhalten. In
drucktechnischer Vollendung hat er daraus einen Kalender
gebildet, wie er vorbildlicher nicht gemacht werden
kann. Die einzelnen großformatigen Bilder können alle
in gutgesehenen Ausschnitten als Postkarten verwendet
werden. Dreizehn von ihnen sind prächtige Farbdrucke.
Eine gute Idee ist es, dem Kalender eine Landkarte des
Schwarzwaldgebietes von Basel bis Karlsruhe beizugeben
, auf deren Rückseite außer den bekannten Heilbädern
, den wichtigsten Erhebungen, den bekannten
Wanderwegen und Jugendherbergen, auch Vorschläge zu
Schwarzwald - Autorundfahrten mit empfehlenswerten
Abstechern geboten > wird. Jedes Kalenderblatt enthält
einen treffenden Text zu dem dargestellten Bild und
Verse bekannter Dichter. Auch Hans Schult selbst zeigt,
daß er nicht nur im Bild, sondern auch im Vers das
Erlebnis der Heimat auszudrücken versteht.

So ist dieser Schwarzwald - Bildkalender eine reine
Freude und wir verstehen, daß auch besonders unsere
Landsleute im Ausland ihn mit Freuden — und wie einer
aus dem heißen Afrika schreibt — mit etwas Heimweh
nach dem Schwarzwald in die Hand nehmen.

Wir können diesen Kalender wärmstens empfehlen
und sind dem Verlag dankbar für diese Gabe.

Schwarzwald - Heimatland - Großbildkalender 1967,
13 Farbbilder, 16 Tiefdruck, Texte, Gedichte, Landkarte
4,80 DM. Der gleiche Kalender mit nur dreizehn
Farbbilder 3,50 DM. Schwarzwald-Kalender-
Verlag Hans Schult, Lahr, Postfach 409.

Wir möchten noch auf ein Büchlein hinweisen, das
Max Rieple zum Verfasser hat: „Freude mit Blumen".
Zur rechten Zeit, um uns als Weihnachtsgabe zur Hand
zu sein, legt uns der Stieglitz - Verlag E. Händle, Mühlacker
, die kleine Kostbarkeit vor.

Es sind Gedichte über die Blumen unserer Heimat,
wie sie uns im Wandel des Jahres erfreuen, vom frühen
Weidenkätzchen und Veilchen bis zu den Sommer- und
Herbstblumen und schließlich zur Christrose. Marianne
Mayer-Schneegans fügte zu jedem Gedicht ein zartes
Aquarell der Blume. Gut gewählt sind die abschließenden
Worte aus Werken von Adalbert Stifter und Christian
Wagner. Außerordentlich erfreulich ist die buchtechnische
Gestaltung: sorgfältiger Druck, sauberer Leineneinband
und geschmackvoller farbiger Umschlag, der mit seinem
schönen Silberdistelbild uns verlockt, das Büchlein zu
erstehen. Wir werden es nicht bereuen. Auch hier dürfen
wir unserem Mitarbeiter Max Rieple und Marianne
Mayer-Schneegans und auch dem Stieglitz-Verlag für
das liebenswürdige Geschenk danken.

Max Rieple: Freude mit Blumen, Stieglitz-Verlag
E. Händle, Mühlacker. 52 S., 17 Blumenaquarelle.

Im Schauenburg Verlag, Lahr, erschien ein liebenswertes
Büchlein: „Erinnerungen an das Elsaß" von Karl
Willy Straub.

In glücklicher Weise wird der reizvolle Inhalt durch
die Zeichnungen des Straßburger Kunstmalers Robert
Küven ergänzt., Was uns an den Erinnerungen so sehr
gefangen nimmt, ist nicht nur die feine, mit der Klarheit
und Weisheit des Alters erfüllte und erfühlte Schau,
sondern ebenso die Art, wie die persönlichsten Erinnerungen
sich zu einem gültigen Bild des damaligen Elsaß
fügen und in ihm auch noch das zu uns spricht, was von
Dauerndem im Wesen des Landes und Volkes bis heute
durch alle Fährnisse geblieben ist. Es wäre sinnlos, hier
Episoden aus dem Büchlein erzählen oder herausgreifen
zu wollen. Man muß das Ganze lesen und wird es mit
Genuß und Gewinn tun. Es ist verständlich und erfreulich
, daß gerade ein Alt-Elsässer, der im unterelsässi-
schen Lembach wohnende Landarzt und Dichter Dr. Paul
Bertololy, das Geleitwort schrieb.

Karl Willy Straub, Robert Küven und auch ihm sei

herzlich gedankt, ebenso dem Schauenburg Verlag, der in
ansprechender sauberer Form das Büchlein zum Druck
brachte.

Karl Willy Straub: „Erinnerungen an das Elsaß".
Moritz Schauenburg Verlag, Lahr. 25 Seiten, acht
Handzeichnungen. Konstantin Schäfer

Zu Joseph Lef f tz's Werk „Das Volkslied im Elsaß"

Der erste, etwa 400 Seiten umfassende Band des gewaltigen
, auf insgesamt fünf großformatige Bände berechneten
Werkes liegt seit kurzem vor, in dem Professor
Dr. Joseph Lefftz den Liederreichtum des Elsaß dokumentarisch
in Melodie und Text festhält und vor dem
Vergessenwerden bewahrt: „Das Volkslied im Elsaß"
(Alsatia-Verlag Colmar, Paris, Freiburg i. Br. Preis des
Bandes: 34,— DM). Dieses hochbedeutsame literarische
Unternehmen hat in anderen Landschaften wohl nicht
seinesgleichen. Die erste, wohlverdiente Anerkennung für
diese Leistung ist Professor Dr. Joseph Lefftz in der Verleihung
des „Wolfgang - Amadeus - Mozart - Preises" der
„Johann - Wolf gang - von-Goethe - Stiftung" zuteil geworden
. Dabei wurde hervorgehoben, daß der im Elsaß beheimatete
und lebende Herausgeber dieser Volkslieder-
Sammlung „der europäischen Volkskunde einen großen
und unvergeßlichen Beitrag" habe angedeihen lassen.

Das Zusammentragen der Melodien und Texte der
zum Teil schon beinahe in Vergessenheit geratenen
elsässischen Lieder durch Joseph Lefftz kommt einer
Lebensarbeit gleich. Wohl konnte der Forscher auf frühere
Sammlungen zurückgreifen, aber die Schürzung des
mächtigen Stoffes, seine sinnvolle Gliederung blieb doch
Lefftz vorbehalten. Hier sei die Aufteilung des Gesamtinhalts
der fünf Bände eingefügt; die ausstehenden
Bände II bis V sollen in Abständen von je etwa acht
Monaten erscheinen:

Band I: Erzählerlieder und geschichtliche Lieder;

Band II: Stände- und Wanderlieder, aus Heimat und
Fremde;

Band III: Liebes- und Ehestandslieder, Sang und

Klang der Kinderwelt;
Band IV: Arbeits- und Brauchtumslieder, Tanzlieder

und Tanzmusik;
Band V: Religiöse und besinnliche • Lieder von Zeit
und Ewigkeit.

Jeder Band wartet mit einem reichen Schatz von Anmerkungen
und Erläuterungen auf, wobei auch etwaige
Liedervarianten berücksichtigt werden.

Wenn Professor Dr. Joseph Lefftz sein Elsaß das
„liederfroheste Land Europas" nennt, so bestätigt bereits
der erste Band seiner bewundernswerten Leistung diesen
Ehrentitel.

Der Ehren-Rektor der Straßburger Akademie und
Universität, J. F. Angelloz, hat für den ersten Band der
großangelegten Sammlung „Das Volkslied im Elsaß" ein
die Verdienste des Herausgebers rühmendes Geleitwort
geschrieben. Joseph Lefftz sei auf den Spuren Herders
und Goethes zum „Liederjäger" geworden, „mit dem
Willen, die Seele seiner Landsleute zu entdecken und zu
enthüllen". Die treue Beharrlichkeit dieses Mannes
müsse man bewundern, der „durch Jahrzehnte hindurch
den Mut nicht verlor und dem Elsaß den Liederhort
geschenkt habe, von dem man bisher nur habe träumen
können". Diese Empfindung wird sich jedem Lieder- und
Musikfreund mitteilen, der dieses Buch in die Hand
bekommt. Pierre Nuß hat für einen ansprechenden, selbst
erzählfrohen Bildschmuck gesorgt. Es besteht in jedem
Betracht Anlaß, schon für den ersten Band aus vollem
Herzen zu danken und zugleich zu wünschen, daß die
Fortführung des ganzen Unternehmens gut vorankommen
und zur Vollendung heranreifen möge. Dieser Dank
gilt auch dem mutigen Verlag, der diese Sammlung herauszubringen
sich entschloß. Höchstes Lob aber gebührt
Professor Dr. Joseph Lefftz selbst. Er hat seiner Heimat
, darüber hinaus indessen auch allen Kennern und
Freunden unverfälschter ländlicher Kultur einen unschätzbaren
Dienst und eine ganz große reine Freude
bereitet. Otto Ernst Sutter

Wir dürfen hier auf den Aufsatz von Professor Paul
Stintzi in Heft 2/1966, Seite 12, unserer Zeitschrift hinweisen
, in dem vorwegnehmend bereits auf das große
Werk hingewiesen wurde.

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