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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1966-11/0005
J.P.Hebel, Pastellbild, gemalt von Philipp Jakob Becker

Archiv- Bild

würde". Der Schwetzinger Gemeinderat antwortete
: „Zu einer Überführung nach Karlsruhe
könnten wir uns niemals entschließen. Der Gemeinderat
betrachtet es im Gegenteil als eine
Ehrenpflicht der Stadt Schwetzingen, auch in
Zukunft die Hüterin der Ruhestätte unseres
vaterländischen Dichters zu sein, und wird die
Umgebung des Grabes in besseren Zustand
setzen". Der Großherzog bestimmte daraufhin,
daß die großherzogliche Hofgärtnerei Schwetzingen
die Unterhaltung der Grabstätte übernehme.
Auch Pläne, die Gebeine Hebels nach Basel zu
überführen, zerschlugen sich.

Johann Peter Hebel, dessen Rheinischer Hausfreund
, das Schatzkästlein, die Alemannischen
Gedichte und die Biblischen Geschichten unvergessen
sind, hat auch heute im ganzen badischen
Land und weit darüber hinaus zahlreiche Freunde
. Sie alle werden Pfarrer a. D. Hermann Bähr
zustimmen, der zum 100. Todestag Hebels in
Schwetzingen erklärte: „Wir Schwetzinger wollen
den Baslern sagen: in euren Mauern ward
er geboren, und den Wiesentälern, besonders
denen von Hausen, neidlos zuerkennen: bei euch
ist er groß geworden und für euch und eure
liebliche Gegend hat er gesungen, und den Karlsruhern
sei die Ehre zuerkannt: bei euch hat er
gewirkt und gelehrt, aber für uns Schwetzinger
gilt: bei uns hat er nach allem Leberi, Lieben
und Wirken die bleibende Ruhestätte gefunden,
er, der uns allen gehört: Johann Peter Hebel".

Aus Nr. 221 B. N. N.

Fr. Kuhn, Lörrach:

2llemanrufctje Ofoabnertopolen an alten Wegen

auf htm ZMnfdbecg bei Lovwü)

In den vergangenen Monaten waren 40 Jahre
verflossen, daß ich im Dienste der Denkmalpflege
stehe. Damals — ich war als Lehrer in Rhein-
felden-Nollingen tätig — erhielt ich von dem
Leiter des Amtlichen Ausschusses für die Ur- und
Frühgeschichte Badens, Prof. Wilhelm Deecke in
Freiburg, den förmlichen Auftrag zur Überwachung
des Alemannenfriedhofes von Herten, der
durch Kiesabbau bedroht war. Diese Aufgabe
führte in den Jahren 1930—34 zur vollständigen
Aufdeckung dieses Gräberfeldes.

Meine Einführung in das Gebiet der Ur- und
Frühgeschichte erhielt ich von 1922 an von dem
Kreispfleger Emil Gersbach in Säckingen. Ich
war damals in Rippolingen tätig. Emil Gersbach
war ein ausgesprochener Geländegänger, den ich
oft begleitete. Zu Fuß und mit dem Fahrrad
waren wir unterwegs, auch dann noch, als ich
1924 von Rippolingen nach Rheinfelden versetzt
worden war. Ich konnte von hier aus gut den
westlichen Teil des Dinkelberges begehen, der
von Säckingen etwas weitab lag. Auch mit W.
Deecke und Gg. Kraft war ich von hier aus oft
unterwegs.

Von Rheinfelden aus kam ich auch mit der
Schweizer Nachbarschaft in Verbindung. In
Rheinfelden (Aargau) hatten damals eine Anzahl
begeisterter Männer die „Fricktal-Badische
Vereinigung für Heimatkunde und Heimatschutz"'
gegründet, die sofort auch an die Herausgabe
einer Zeitschrift „Vom Jura zum Schwarzwald"
ging. Unter diesen Männern war auch Dr. C.
Disler, Bezirkslehrer in Rheinfelden. Er war ein
anerkannter Geologe, und von ihm lernte ich
viel. Freilich geriet ich dabei auch in einen inneren
Widerstreit hinein. Mit Hartnäckigkeit verfocht
Disler seine Ansicht, daß die Steinhaufen,
die in einer merkwürdigen Streuung auf dem
Jura und auf dem Dinkelberg zu finden sind, als
Zeugen der großen Vergletscherung während der
zweitletzten Vereisung (Rißeiszeit) zu betrachten
seien. Zu dieser Auffassung war er gekommen
durch die Funde von ortsfremden Gesteinen in
den Hügeln und im Gelände. Doch lassen wir
darüber Disler selbst sprechen:

„Bei den Wallmoränen der größten Vergletscherung
handelt es sich um mehr oder minder
mächtige Steinwälle und Steinhaufen, die. .
bisher als „Lesehaufen" gedeutet worden sind..
Trotzdem die Steine der Haufen und Wälle den
Bergen entstammen, auf denen sie liegen, das
Material also zur Hauptsache autochthon oder
einheimisch ist, finden sich in sehr zahlreichen
Haufen fremdartige Gerölle, nämlich Quarzite

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