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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1966-11/0014
Weniger auffallend, doch nicht minder schön
sind die erbsengroßen, blauschwarzen Steinfrüchte
des Hartriegels oder roten Hornstrauches.
An roten Stielchen sitzen diese Früchte in zerstreuten
Dolden. Langsam gewachsen ist das
Holz des bis zu vier Meter hohen Strauches,
sehr hart und vielseitig verwendbar. Bis zum
Winter färben sich die Zweige rot, und die
Pflanze ist daher leicht zu erkennen.

Schon von weitem stechen die hochroten,
länglichen Beeren des Sauerdorn, der Berberitze
oder Essigbeere, ins Auge, während im Frühjahr
gelbe Blüten in hängenden Trauben durch das
erste Grün schimmerten. Wie in Purpur getaucht
erscheinen die Sträucher im abendlichen Sonnenlicht
. Manche Blätter sind in dreiteilige Dornen
umgewandelt. Da der Strauch ein beliebter Zwischenwirt
des Getreiderostes ist, sieht ihn der
Bauer nur ungern an Waldrändern.

Oft steigt unmittelbar entlang der Straße ein
wucherndes Rankengewirr auf. Es bereitet beträchtliche
Schwierigkeiten, das über und über
mit Blättern bedeckte Unterholz zu durchstoßen.
Die Waldrebe gefällt sich hier in uneingeschränktem
Herrschertrieb. Als Klimmstrauch wächst
diese Pflanze zu stattlicher Größe heran und
sendet knotig verdickte Stämmchen bis zu einer
Länge von 12 Metern in das Geäst benachbarten
Unterholzes. Dabei leisten die rankenden Blatttriebe
die Hauptarbeit. Weit schöner als die filzigen
, gelbweißen Blüten erscheinen im August
die kleinen Früchte. Fast wie eine schüttere,
weißgraue Perücke schimmern die aus kleinen
Nüßchen sich fortsetzenden samtig silbernen Federchen
. Sie scheinen in ihrer wilden Unordnung
beinahe das Blättergerank fortspinnen zu wollen.
Der zerbrechlichen Schönheit ihrer Früchte verdankt
der Strauch wohl auch einen gelegentlichen
Sonderplatz als Laubenranke oder dichte
Wandverkleidung. Als anspruchslose Pflanze hat
sich die Waldrebe vor allem auch auf den kargen
Böden der Rheihböschungen beiderseits des
Flußes weit verbreitet.

Zwischen Waldrand und Straße, aber auch
häufig an Wegrändern begegnen uns in dichten
Doldentrauben die goldenen halbkugeligen Blütenkörbchen
des Rainfarns, Die dem Farnkraut
auffallend ähnlichen Blätter und der Standort
haben dieser Pflanze den Namen geliehen. Stellenweise
reckt sich der Rainfarn fast senkrecht
über einen Meter hoch. Obschon die Pflanze unangenehm
riecht, ist sie ein vielseitiges Heilkraut
, das sich in den Herbarien von Drogisten
und Apothekern ein festes Plätzchen gesichert
hat. Gicht- und Rheumakranke wußten das Kraut
von jeher zu schätzen.

Trotz aller Wirrnis, spitzer Dornen und empfindlich
kratzender Disteln lohnen sich Wanderungen
in den heimatlichen Rheinwald. Vielem
Geheimnisvolle, viele oft als giftig angesehene
Beeren entpuppen sich bei näherem Betrachten
als harmlose Wegb-egleitung und erfreuen unser
Auge mit ihren intensiven Farben. Manche von
ihnen laden sogar zum Essen ein. Keine der erwähnten
Früchte sind giftig. Die meisten sind
eßbar, wenn auch nicht immer schmackhaft.
(Dennoch ist für Zweifelsfälle immer ein Bestimmungsbuch
zu empfehlen.)

Der aufmerksame Wanderer kann sich bei
seinem Spaziergang auch an einer Vielfalt von
Vogelstimmen erfreuen, die sicher in manchem
die Lust zur Entdeckung der gefiederten Freunde
wecken.

Der eingrifflige Weißdorn Der Sanddorn, ein typisdier Straudi Blauschwarz sind die Früchte ,des Hartriegels

des Rheinwaldes

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