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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1966-12/0010
in ein-e^i Gedicht verewig^, undim Mülhauser
Rathaus zeigt ein* Gemälde die denkwürdige
Szene vor der Mühle.

Zu Beginn des 10. Jahrhunderts erhielt der
Straßburger Bischof durch den Kaiser die Verwaltung
des Besitzes des Straßburger Klostärs
St. Stephan. So bildete sich der bischöfliche Besitz
in Mülhausen. Neben diesem aber entstand
der Besitz des Stauferkaisers, Friedrich Barbarossa
, doch ist dessen Ursprung nicht klar.
Handelte es sich um alten Besitz der Staufer?
Wir wissen nur, daß Friedrich Barbarossa auf
seinem -Boden eine staufische Siedlung schuf. Er
rief Handwerker, Kaufleute und Bauern herbei,
organisi&rte die Stadt, legte Straßen und den
Marktplatz an. An diesem erhoben sich Kirche
und Stadthaus, die Stadt erhielt Rechte. und
Freiheiten. So bestanden zwei Städte, -eine neben
der anderen. Die Unterstadt mit dem Marktplatz
war die kaiserliche, die Oberstadt die bischöfliche
Stadt. Oft weihte Barbarossa in Mülhausen, so im
Jahre 1154; für ihn war die Stadt eine Etappe
auf dem Weg zwischen Schwaben, Badenweiler,
der Freigrafschaft Burgund und Bisantz (Besan-
gon), allWo er Alix von Burgund geehlicht hatte.
Friedrich II. befestigte die Stadt um das Jahr
1223, und bald darauf übergab der Straßburger
Bischof seinen Besitz lehensweise dem Kaiser.

$ie Verwaltung lag in Händen des kaiserlichen
Vogtes, der Herr der Verwaltung und
Richter war, und dem' der Untervogt sowie Gerichtsbeamte
unterstellt waren. Der Rat umfaßte
zwölf Mitglieder, von denen vier Adlige, acht
Patrizier waren, und auch das Gericht bildete.
Er versammelte sich in der Schenke der Adligen;
auf dem Marktplatz befanden sich das Gericht,
die öffentliche Waage, die Markthalle.

Die erste Kirche in Mülhausen war die Johanneskirche
, in der Oberstadt. Sie stand dort, wo
sich;* heute noch die Johanniterkapelle in der
Langgasse erhebt. Als die Johanniter sich in
Mülhausen niederließen, fanden sie die ehemalige
Johanneskirche als Ruine vor. In dieser befand
sich noch der Taufbrunnen, der hp. die heutige
Johanniterkapelle übernommen wurde und
"noch erhalten ist.

Nun war in der Unterstadt di^r Pfarrkirche
St. Stephan erbaut worden (12. Jahrh.), deren
Patrozinium an das Stephanskloster , in Straßburg
erinnert. In die Stadt kamen Adlige, aber auch
Franziskaner, Augustiner, Klarissen, die Johanniter
und der Deutschorden, auf kurze Zeit auch
Dominikaner; die berühmte Zisterzienser-Abtei
Lützel hatte in Mülhausen ihren Hof, von dem
leider nichts mehr erhalten ist.

Auf Grund einer älteren Urkunde erließ Adolf
von Nassau seine Urkunde im Jahre 1293, die
Mülhausens Rechte f estlegte. Aber /nach 1254, als
die Stauferherrschaft zu Ende ging, als sie in
Italien zerbrach, n nahm der Straßburger Bischof
Mülhausen wieder an sich und errichtete dort
eine Burg. Die Mülhauser Bürger und Graf Rudolf
von Habsburg, der künftige König, eroberten
und zerstörten die Burg. 1308 war Mülhausen
wieder kaiserlich und stand wenige Jahre später
auf Seiten Ludwigs von Bayern gegen Friedrich
den Schönen von Österreich. Schon zeichnete sich?
die Politik Mülhausens ab, die kaiserlich bleiben,
aber vom Hause Österreich nichts wissen wollte?

Das 14. Jahrhundert war Mülhausens erste
Blütezeit. *Öie Stadt war gut befestigt. Vier Tore
führten in die Stadt, noch heute lebt die Erinnerung
daran weiter in den Benennungen Basler
Tor, Obertor, Spiegel- und Jungentor, wobei
I allerdings die beiden letzten falsch als „Porte du
jMiroir" und „Porte Jeune" übersetzt wurden.

Das Kathaus im rheinischen Renaissance-Stil

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