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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1967-03/0016
lerische Laufbahn im engsten Kreise der besten
und interessantesten deutschen Expressionisten
begonnen und hat Holzschnitte für die berühmte
expressionistische Zeitschrift „Aktion" oder den
überaus seltenen „Orkan" geliefert. Er war einer
der ersten Schüler des Bauhauses in Dessau und
stand mit dem Kreise von Herwarth Waldens
„Sturm" in enger Verbindung. Bampis Bibliothek
spiegelt dies besonders eindrucksvoll wieder
durch viele seltene Zeitschriften des Expressionismus
, künstlerische und literarische Seltenheiten
und Erstdrucke wie z. B. das erste von
E. L. Kirchner illustrierte Holzschnittbuch oder
das von Paul Klee und anderen Meistern illustrierte
„Zeitecho".

Der reiche Bestand der Bibliothek an Spezial-
werken über Kunst wie auch Technik der Keramik
aller Zeiten zeigt, daß Bampi auch insoweit
mit wissenschaftlicher Gründlichkeit sich infor-
miert und gearbeitet hat. Seltene Schriften über
europäische Keramiken vom Mittelalter bis zur
Gegenwart, über attische Vasenmalerei, Keramik
aus vor- und frühgeschichtlicher Zeit, des fernen
Ostens und überseeischer Kulturen finden sich
neben Werken über alte und moderne Kunst.

Bampis eigene Arbeitsweise wird deutlich in
v dem reichen Bestand von Brennproben, nebst
einer Reihe von Rezeptbüchern mit Glasurnotizen
etc.

Aus der Kunstsammlung Bampis verdienen
besondere Hervorhebung keramische Plastiken
und Gefäße von der Hand Max Laeugers, sowie
interessante keramische Plastiken, die Max Laeu-
ger und Bernhard Hoetger gemeinsam aus den
Kunstwerkstätten der Kanderner Manufaktur
hervorgehen ließen.

Neben modernem Kunstgewerbe von der Hand
namhafter Meister finden sich Aquarelle, Hand-
zeichnungen, Druckgraphik und einige Gemälde
moderner Künstler. Sie stammen zum Teil aus
dem Freundes- und Bekanntenkreis Bampis, zu
dem z. B. Alcopley, Harnest, Lacasse und besonders
Julius H. Bissier gehörten. Aus der langjährigen
Freundschaft mit Bissier sind neben
gemeinsamen keramischen Arbeiten, zu denen
Bissier den malerischen Dekor schuf, in größerer
Zahl Aquarelle, Graphiken, Schriftzeichenbilder
von der Hand Bissiers hervorzuheben, die übrigens
im Auktionskatalog mit bemerkenswert niedrigen
Preisen angesetzt sind.

A. Eisele, Kandern:

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Die nachfolgenden Betrachtungen wurden angeregt
durch eine umfangreiche Arbeit über
„Bergbau-Flurnamen im Schwarzwald", die Dr.
G. Albiez aus Freiburg in „Der Anschnitt", Zeitschrift
für Kunst und Kultur im Bergbau Nr. 5
des 18. Jahrgangs vorlegt. Der Verfasser ist sich
„bewußt, daß ich Glatteis betrete, wenn ich mich
als Bergmann mit Flurnamenforschung beschäftige
". Dieses Gefühl muß eigentlich jeder haben,
der sich ernsthaft mit Namen und ihrer Deutung
beschäftigt, seien es Familiennamen, Ortsnamen
oder Flurnamen. Werner Fischer schreibt im
Vorwort zu seiner Dissertation über „Die Flurnamen
, der Stadt Müllheim in Baden" über seine
Arbeit: „Die Auswertung des Namensmaterials
ist also in der Hauptsache sprachwissenschaftlich
ausgerichtet. Auf lohnende Ausflüge in Nachbarwissenschaften
(Siedlungs-, Wirtschafts-, Rechtsgeschichte
usw.) mußte verzichtet werden". Albiez
weist darauf hin, daß zur Erklärung berufsge-
"schichtlicher Namen auch die Kenntnis der Arbeitsweise
des betreffenden Gewerbes in früherer
Zeit gehört und darum „ist der historisch
interessierte Fachmann durchaus in der Lage,
auf seinem Arbeitsgebiet sein Scherflein zur
Flurnamenforschung beizusteuern."

Albiez erklärt: „Ganz allgemein ist auch eine
erhebliche zahlenmäßige Verarmung an Flurnamen
feststellbar. So hatte die Gemeinde Lip-
burg bei Müllheim um das Jahr 1600 noch 106
Flurnamen, anno 1878 waren es nur noch 69,
während das Meßtischblatt 15 Flurnamen aufweist
." Er beruft sich auf eine bisher nicht veröffentlichte
Flurnamensammlung von J. Helm.
Auch E. Richter kam in seiner Arbeit über die

Flurnamen von Wyhlen und Grenzach zum selben
Ergebnis, "daß „das 19. Jahrhundert ein großes
Sterben für die alten Namen gebracht hat."
Aber W. Fischer zeigt, „daß sich diese Beobachtung
nicht zum allgemeinen Satz erheben läßt;
unser Material bietet ein ganz anders Bild: von
den Namen des 13. Jahrhunderts sterben bis zum
19. Jh. im Durchschnitt 9,1 °/o, im letzten Jahrhundert
13,6%, von denen des 14. Jh. sterben
bis zum 19. Jh. durchschnittlich 9,1 °/o, im letzten
7,3 % usw. Hier scheint sich eine verschieden
gelagerte Entwicklung der beiden Gemeinwesen
zu spiegeln". (Werner Fischer „Die Flurnamen
der Stadt Müllheim.")

Unter den Flurnamen, die von Lagerstätten
herkommen, werden in unserer Nähe aufgezählt
die Erzhalde zu Kandern, der Erzberg von Tannenkirch
, die Erzlöcher von Sitzenkirch und
Wollbach und der Erzbuck zu Auggen, alle im
Kanderner Bohnerzgebiet. Kupfer ist nur selten
namengebend; im Pfarrwald von Badenweiler
finden wir am Südende des Karlstollenganges
den Kupfergrubfelsen. Für Zusammensetzungen
mit Eisen gibt es im Kanderner Revier viele
Beispiele: Eisenbrünnle in Kandern, Eisengraben
in Müllheim-Vogtei, Eisenacker in Hertingen,
Brenneisen in Feuerbach. Auf der Gemarkung
Wollbach finden wir beieinander die Namen:
Eisenbrunnen, Eisengraben, Eisengrabenmatt und
Erzlöcher. Es gehen diese Namen also auf
Bohnerzgewinnung zurück. Wenn man dem Rate
des Verfassers folgt und die geologische Karte
beizieht, kann man beim Eisenbrünnle doch
Zweifel haben, denn dort war kaum Eisenbergbau
. Nach Buck könnte das Wort entweder

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