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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1967-05/0013
zu Rosenfels bekannt waren, kann nicht gesagt
werden.

Freiherr von Edelsheim faßt das Ergebnis
dieses Vortrages und der daraufhin unternommenen
Schritte am 14. 4. 1807 in einem Bericht
an den Landesherrn zusammen. Seine eigene
Rolle unterschied sich dabei wesentlich von der
des Großherzogs. Er befürwortete wohl die Anstellung
, doch bewegten ihn dabei rein sachliche
Gründe, wie es seine Aufgabe von ihm forderte:
1. Des Bittstellers „Trieb zur Tätigkeit"; 2. seine
guten Verbindungen in Wien, die einigen Nutzen
versprachen und 3. „daß derselbe bei seinen
eigenen Mitteln bisher in Wien hat anständig
leben können und in dieser Rücksicht seine Anstellung
für Se Königl. Hoheit weniger kostspielig
als sonst möglich wäre"; außerdem könne
man ihm nur den Rang als bloßer Charge
d'affaires verleihen und damit nocheinmal einen
Batzen sparen, v. Edelsheim schlug vor, dem
Antragssteiler noch den ehemaligen Reichs-Hof-
rats-Agenten von Fabrice mit dem Charakter eines
Großherzogl. Legationsrats beizugeben mit einem
Gehalt von 1000 Gulden Wiener Währung (WW).
Die beiden sollten dann alle Angelegenheiten,
welche großherzogliche Untertanen in den kaiserlich
österreichischen Staaten betreffen, auch
die Ausfertigung der erforderlichen Pässe und
dergleichen Geschäfte erledigen.

Der Großherzog glaubte aus dem Recht des
Souverains heraus großzügiger denken zu dürfen
. Er erwog, „daß bekanntlich die Preise aller
Lebensbedürfnisse in Wien gegen vormals ungemein
gestiegen sind." Karl Friedrich wies auf
die Erfahrung mit den ehemaligen Minister
Residenten in Wien von Stockmayer und von
Mühl hin, die ohne Zuschüsse anderweitiger Auftraggeber
allein von ihrem Gehalt unmöglich
hätten anständig leben können. Außerdem bot
das Gehalt des Sachsen - Gothaischen Charge
d'affaires in Wien in Höhe von 5000 fl WW eine
Vergleichsmöglichkeit. Wenn man noch in Betracht
zog, daß alle übrigen diplomatischen
Geschäftsträger ein höheres Salaire bezogen, so
schien Karl Friedrich ein jährliches Gehalt von
4000 fl WW für angemessen, wenn man dazu
noch die bestehende Pension von 800 fl, die üblichen
200 fl Neujahrsgelder und 15 fl WW für
Schreibmaterialien legte und schließlich das
Briefporto und alle andern diplomatischen Auslagen
extra vergütet. Sollte es sich allerdings
als notwendig erweisen, einen ständigen Botschafter
oder außerordentlichen Gesandten zu
ernennen, so sollten Anstellung und Gehalt hinfällig
sein; nur zufällige Beschickungen dagegen
sollten ohne Einfluß bleiben.

Dieser Beschluß wurde zum Auftrag erhoben
und v. Rosenfels davon benachrichtigt. Umgehend
schrieb dieser „mit dem innigsten Gefühle ewiger
Dankbarkeit" zurück und beteuerte, seine sehnlichsten
Wünsche durch diese höchste Gnade
erfüllt zu sehen. Er versprach, durch die tätigste
Verwendung und den unermüdetsten Eifer seinem
Vaterlande einigermaßen nützlich zu sein.

Gleichzeitig wurde die Großherzogl. Legath.

tiuoerz tsaum

EIMELDINGEN *

S Wappe wüst üch ünsi Farbe,
Ünse Wese n in der Welt:
Grüene Trubel, galt Garbe,
Goldig im e blaue Feld.

Um der Rebstock umme bärze
Mueß me s Johr dur vierzeh Mol,
Erseht bym Trotte schlön üs d Herze
Höcher un es würd eim wohl.

Pflüege, egge, schaffe, schinde,
Saaie, wähle, s isch e Schur!
Wem me denn cha Garbe binde,
Gfreut s efange n au der Bur.

öb mer schriibe, ob mer bure,
Oder am e Schrubstock stöhn,
Schaffe hilft dur s Lebe dure,
Bis mer mol dort übere göhn.

Denn erseht ehne n ob de Sterne

Würd s e Wiili anderscht sii,

Un so wem mer by n üs erne:

S Gold im Chorn un d Freud im Wiil

* Anläßlich der 1200 - Jahrfeier widmete Hubert Baum
den Gemeinden Binzen, Eimeidingen und Haltingen diese
Gedichte über ihre Wappen. — In der nächsten Nummer
folgen die Gemeinden Rümmingen, Wollbach u. Tumringen".

Casse zur Auszahlung der bewilligten Gehälter
angewiesen. Die Ernennung eines Charge d'affaires
benötigte nur ein Empfehlungsschreiben des
Ministers der auswärtigen Angelegenheiten.;
Minister v. Edelsheim entwarf dieses Schreiben
und schickte es nach der Vorlage bei Karl Friedrich
an den Kaiserlich österreichischen Vice-
Staatskanzler Graf von Stadion. Sein Entwurf
lautete: Die bekannten politischen Ereignisse
hätten die Wiederbesetzung des hiesigen Ge*
sandtschaftsposten am Kaiserl. österr. Allerhöchsten
Hofe seither behindert und auch selbst
gegenwärtig stünden einige noch zur Zeit unabwendbare
Umstände der Ernennung eines außer-
ordentl. bevollmächtigten hiesigen Gesandten in
Wien im Wege. Um inzwischen die Unterhaltung
der von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog ausnehmend
hochgeschätzten Verhältnisse mit dem
allerhöchsten Kaiserl. Hofe nicht länger unterbrochen
zu sehen und Sr. Kaiserl. Maj. einen
neuen Beweis des aufrichtigen Wunsches darzulegen
der Fortdauer des zu Sr. Königl. Hoheit
innigster devoten Danknehmigkeit bisher genossenen
. Allerhöchsten Wohlwollens und Zuneigung
immerhin gewürdiget zu werden, hätten Se.
Königl. Hoheit Herrn Obristlieut. Baron vow
Rosenfels, welcher schon seit mehreren Jahren
in Wien etabliert seye, zu Ihrem Charge d'affai-


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