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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1967-05/0015
Hubert Baum

HALTINGEN

S Werchzüg in Unserer Gmei
S Rebmesser, weger, isch chlei,
Aber der Trubel sait glii:
Groß isch der Sege n im WH!

Friili, s goht nit eso ring,
Bis me mit so n eme Ding
Herbschte cha un bis aß
WH isch efange n im Faß.

Denn scho im Jänner goht s dra!
Rebstecke mueß me doch ha,
Bol druf so sticke si s ii,
D Faß müen au sufer sii!

Böge verbreche n un au
Hefte mit Wiid oder Strauh,
Schirtele, — gege der Roscht
Schwefle n un spritze, by goscht!

D Büttene, d Bockte schwer,
S Bücki un s örgeli her!
Überall Wasser isch dinn,
WH si verlächeret sin.

Aber s het battet un s chunnt
Au n emol wiider die Stund,
Wo de chasch zfriide sii,
Sürpflisch vom eigene WH.

Bruucht me hüt s Rebmesser nofy?
Stöhn au noh d Wiigärte do?
S goht noo me ti andere Gsetz:
D Schere chläppere jetz.

D Rebe stöhn Stuck an Stuck
Reihewiis schön uf em Buck,
Ziile an Ziilete stoht,
Wo n e Maschine durgoht.

Jo, si macht e weng Chrach,
Aber si cha ihri Sach,—
Jetze goht s ringer, per Se!
Un derby schafft si für zwee!

Niemerem so uf der Welt
wie im e Bur uf em Feld
Isch so d Maschine go glii
Hülf by der Arbet gssii.

S Rebmesser hangt hüt im Schopf,
Aber mer bhalte s im Chopf,
D Rebe het s brocht un derby
Riichtum un Sege n im WH.

mit der Bitte um Auskunft über den Inhalt des
Koffers zu wenden. Sollte der v. Gemmingische
Gläubiger weiterhin Schwierigkeiten bereiten,
müsse die Hilfe der kaiserlichen Regierung in Anspruch
genommen werden, um wenigstens die
Gesandtschaftspapiere entnehmen zu können.

Einem Dankschreiben an Großherzog Karl
Friedrich für die Gehaltsbewilligung fügte von
Rosenfels bei: „Ich bin so frey, bey dieser Gelegenheit
Euer Königlichen Hoheit bey dem nun
glücklich erfolgten Frieden Glück zu wünschen,
denn gewiß ist dem edlen Herzen der tugendhaften
und weisen Fürsten, den jedermann in Euer
Königlichen Hoheit verehrt, nichts theurer, als
seine geliebten Unterthanen in der stillen Ruhe
des so allgemein erseufzten Friedens wieder zu
wissen; mit der Menge Aller vereinige ich mein
Flehen zur ewigen Vorsehung um Erhaltung
des theuersten Fürsten Lebens und ersterbe in
tiefster Untertänigkeit." (22. 7. 1807)

Endlich am 22. November 1807 fand die oft
erbetene Audienz bei Kaiser Franz II. statt, der
am 6. August 1806 die deutsche Kaiserkrone niedergelegt
hatte und' sich von da an als Kaiser von
Österreich Franz I. nannte, v. Rosenf els erstattete
drei Tage später seinem Großherzog Bericht:

„Auf mein wiederholtes Gesuch bey des Herrn
Staatsminist. Grafen von Stadion Excellenz um
Sr. Majestät dem Kayser die persönliche Darlegung
meiner submissesten Verehrung entrichten
zu können, geruhten Allerhöchstdieselben mir
den 22. dieses eine Audienz zu ertheilen, wozu
ich nach dem nun wieder eröffneten sonntäglichen
Kirchendienst durch den Oberstkämmerer
Grafen von Wrbna beschieden wurde.

Nachdem ich die Versicherung der ehrerbietigen
Anhänglichkeit Sr Königl. Hoheit des Herrn
Großherzogs meines allergnädigsten Committen-
ten vorgetragen hatte, äußerten Se Majestät
unter den verbindlichsten Ausdrücken Ihre

dankbare Zufriedenheit und schlössen mit den
Worten: . . Ich bin von der Freundschaft ihres
Großherzogs gegen mich überzeugt, er war mir
immer der Liebste unter allen Teutschen Fürsten
. Selbst als ich mich persönlich zu Allerhöchster
Huld empfahl, gaben Se Majestät mir darüber
Ihre Zufriedenheit zu erkennen, daß ich in
kayserl. österr. Kriegsdiensten gestanden und
seit geraumer Zeit dahier privatisiert habe."

Daraufhin erhielt v. Rosenfels den Auftrag,
bei schicklicher Gelegenheit dem Grafen v. Stadion
zu eröffnen, wie seine Königl. Hoheit über
das geäußerte Wohlwollen Se Majestät bis zu
Tränen gerührt gewesen sei. Die Gelegenheit
hierzu ergab sich am 30. 1. 1808 anläßlich einer
Einladung zur Mittagstafel beim Grafen v. Stadion
. Außerdem hatte er den Auftrag, den großen
Kupferstich von dem Monument Kaiser Joseph II.
zu schicken. Er gab ihn dem Herrn Artaria von
Mannheim mit.

Mannheim trug ihm auch ein andres Dienstgeschäft
ein. Einem unglücklichen Vater namens
Christoph Dobler war sein Herr Sohn entlaufen.
Es gelang dem Staatsdepartement, seinen Aufenthaltsort
ausfindig zu machen. In seinen Aufzeichnungen
findet sich auch eine Notiz über
seine Portoauslagen. Sie betrugen im April 1808
26 fl 8 Kr, im Mai 32 fl 47 Kr und im Juni 27 fl
24 Kr. Die Wiener Zeitung kostete nebst Beilagen
über Verordnungen und Anzeigen vom 1.
April — 30. Juni 1808 3 fl 26 Kr.

Ein großherzogliches Schreiben deutet uns
die Mitwirkung des Geschäftsträgers bei wichtigen
Verhandlungen an:

„Wir, Karl Friedrich pp haben Uns gnädigst
entschlossen, Unserem Geschäftsträger in Wien,
Obrist Karl Wilhelm von Rosenfels als Merkmal
Unserer besonderen Zufriedenheit und zur Belohnung
für den Antheil, welchen derselbe an
dem glücklichen Erfolg der neuesten in Unse-

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