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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1967-07/0007
Platz in Rufach

ker. Von dem Priorat ist nichts mehr erhalten,
außer der Reliquienbüste St. Valentins im Münster
. Im 17. Jahrhundert ersetzten Schlettstadter
Jesuiten die Benediktiner, — das Kloster war zur
Kommende herabgesunken, — und diese eröffneten
eine bedeutende Lateinschule.

Die Deutschherren hatten hier schon früh
Besitz, sie hatten zuerst Haus und Hof in dem
später abgegangenen, vor Rufachs Toren gelegenen
Suntheim, ließen sich aber später in der Stadt
nieder, wo bis zur Revolution der Komtur wohnte
. Ihre Grabstätte hatten sie in der Barfüßerkirche
; die Gebäude der Komturei dienen seit
über hundert Jahren als Pensionat, haben aber
ihren Charakter als Adelssitz ziemlich bewahrt.

Im Jahre 1250 ließen sich Barfüßer in Rufach
nieder. Deren Kloster bestand bis zur Revolution
und war um die Wende des 15. Jahrhunderts
durch die Klosterschule weit berühmt. Bedeutende
Männer, wie der Basler Sebastian Münster
und der Chronist Maternus Berler sind aus ihr
hervorgegangen, auch namhafte Humanisten, wie
Conradus Pellikanus (Kürsner), der hier später
lehrte, Professor an der Basler Universität wurde
, mit Luther in brieflichem Verkehr stand und-
als Lehrer der hebräischen Sprache in Zürich
wirkte. Auch Jodocus Gallus (Jost Galtz) war
Schüler der Rufacher Franziskaner. Er wurde
Professor an der Universität Heidelberg, hinterließ
zahlreiche Werke und starb als beliebter
Prediger in Speyer (1517). Aus Ruf ach stammten
auch die beiden Schüler der Barfüßer Valentin
Boltz, der Prediger und Verfasser von Schauspielen
wurde, und Konrad Lycosthenes, Professor
und Prediger in Basel. Die Franziskaner leiteten
im 18. Jahrhundert die städtische Lateinschule
. Nicht weniger als 13 Rufacher gingen
Ende des 15. Jahrhunderts an die Universität
Heidelberg. Ruf ach hatte schon im 13. Jahrhundert
eine lateinische Stadtschule. Auch später1 war
das Städtlein durch seine Schulen bekannt, so
1822—70 durch ein College und nach 1870 durch
eine landwirtschaftliche Schule, die heute zum
Lycee agricole wurde.

Neben dem St. Valentinsspital gab es in
Ruf ach eirx städtisches Spital und noch das Ordensspital
zum Heil. Geist, das allerdings nach
1648 als solches einging.

Rufachs Sehenswürdigkeiten

Der Stolz des Städtleins ist das imposante
Münster, eine Liebfriauenkirche, wie jenes von
Straßburg. Wer immer sich Rufach nähert, ist
erstaunt, schon von weitem diesen gewaltigen
Bau über den alten Häusern emporwuchten zu
sehen. Das Münster sollte des Mittelpunktes des

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Fritz Wolfsberger

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