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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1967-10/0017
Sechstens: An Brenriholze, welches die Gemeinde
auf ihre Kosten machen und führen zu lassen
hat...

Siebentens: An Casual- oder zufälligen Einkünften
als:
Eyern:... i

Von einer Hochzeit bemittelter Personen: ...
Von der Taufung eines Kindes bemittelter
Aeltern:...

Von der Begräbnis einer vermöglichen Person
...

Achtens: Soll er Schulmeister befreyt sein:...

Letztlich und Neuntes: Ist demselben und mehrers
* nicht zu zahlen, als
Für ein geschriebenes Namenbüchlein ...
Für einen geschriebenen Katechismus...
Und für eine geschriebene Vorschrift...
Als mit welchen bestimmten und zufälligen
Einkünften der obbenamste Schulmeister sich
also lediglich zu begnügen, und dagegen alle

Otto Ernst Sutter, Gengenbach:

Der prunkliebende französische König Ludwig
XIV., dessen Eroberungslust so viel Leid vor
allem über die oberrheinischen Landschaften gebracht
hat, steht im Ruf, ihn habe neben unbegrenzter
Priachtentfaltung nur das Kriegführen
zu fesseln verstanden — nun, er hatte offenbar
doch auch gewisse kulturelle Interessen. Jedenfalls
entsandte er den gelehrten Jesuitenpater
und Botaniker Charles Plumier nach Westindien
zur Erforschung der fremdländischen Flora —
oder lag dem König am Ende nur daran, zur Erhöhung
des Ruhmes seines Hofes seltene Gewächse
zu erhalten? Sei ihm, wie ihm wolle —
Plumier brachte neben anderen, bisher in Europa
unbekannten Pflanzen, eine mit, die er Fuchsia
nannte. Und diese Namensgebung ist es, die uns
beschäftigen soll.

Am 17. Januar 1501 ward zu Wemdingen —
oder Wemding? — im bayrischen Schwaben, ehrsamen
Leuten mit Namen Fuchs ein Knabe geboren
, den sie Leonhard tauften. In Heilbronn
und dann in Erfurt genoß der Heranwachsende
erste schulhafte Ausbildung und begann, achtzehnjährig
, an der damaligen Universität Ingolstadt
das Studium der lateinischen und griechischen
Sprache wie der Philosophie, um zunächst
die Würde eines „Magister artium bona-
rum" zu erlangen. Nun wandte er sich der Ärztekunst
zu und promovierte 1524 zum Doctor der
Medicin. Nachdem er kurze Zeit als Arzt in München
praktiziert hatte, kehrte er nach Ingolstadt
zurück und übernahm eine Dozentur, folgt aber
1528 einem Ruf als Leibarzt des Markgrafen von
Ansbach. Hier hielt er es immerhin etwa fünf
Jahre aus, um dann freilich eine Professur der
Medizin in Ingolstadt anzunehmen. Nun war
Leonhard Fuchs Protestant und geriet mit den
katholischen Universitätsbehörden in ernste Differenzen
. Eben war er 34 Jahre alt geworden, als
er sich entschloß, die Ingolstädter akademische
Laufbahn aufzugeben — da erreichte ihn ein

obigen Schuldigkeiten, nach allen seinem Kräften
, getreulich und dergestalten eidlich zu erfüllen
hat, dass er es gegen Gott, als dem Belohner
alles Guten und Bestrafer alles Bösen,
dann gegen uns und gegen jedermann verantworten
könne.

Zu Urkund dessen haben wie gegenwärtige
Dienstaufstell- und Bestallung in unsrer bruntru-
tischen Hofdruckerey, unterm ersten Maymonats
dieses siebenzehn hundert drey und achtzigsten
Jahres, gnädigst abdrucken, und solche nachwärts
diehierobigen Besoldungspunkte durch unser
Oberamt einschreiben, selbige sodann vierfach
ausfertigen, auch jede Ausfertigung mit desselben
Amtsinsiegel bekräftigen, und von ersagtem
Schulmeister, nach abgeschworenem Eide, unterschreiben
, sofort, zur allseitigen Nachricht und
Folge, demselben eine andre unserer Gemeinde
zustellen, von den übrigen zwoen aber eine in das
oberamtliche, und die andere in unser Hofarchiv
zur Verwahrung legen lassen.

ehrenvoller Ruf der noch jungen Universität Tübingen
, dem er unverzüglich stattgab.

Für uns Floristen und Gartenfreunde steht
der Botaniker Leonhard Fuchs im Vordergrund.
Man meint zwar und liest es so in seinen Biographien
, er sei mehr nur „nebenbei" ein Pflanzenkundiger
gewesen. Auf jeden Fall hat er unge-.
zählte Gewächse erstmals treffend geschildert
und ihr Bild in Holzschnitten darstellen lassen —
gewiß hat er sie auch selbst skizziert. Sein 1542
zu Basel gedrucktes Werk „De historia stirpium
commentarii etc.", das er dann auch deutsch ein
Jahr später als „New Kreuterbuch" —es erschien
bald auch französisch, holländisch, spanisch usw.
— herausbrachte, gehört zu den Zimelien der
botanischen Literatur. Über den Arbeiten für
eine erweiterte und vollständigere Ausgabe dieses
„Kräuterbuches" löschte der Tod das Lebenslicht
des hochgemuten Geistes am 10. Mai 1566
aus.

Mag Leonhard Fuchs als Reformator der ärzt<-
lichen Wissenschaft und Praxis sich noch so hohe
Geltung erworben haben, für uns ist er, der mit
Brunsfeld u. a. zu den „Vätern der Botanik"
rechnet, einer der schöpferischen Gestalten im
Reich der scientia amabilis. Gewiß hat die französische
Ausgabe der „Flora" von Leonhard
Fuchs, den, Karl V. in den Adelsstand erhob, dem
Jesuitenpater Charles Plumier auf seiner Expedition
in Westindien sehr wertvolle Dienste geleistet
. Dieser französische Forscher sicherte sich
den Dank aller Blumenfreunde für alle Zeiten,
als er das fremdländische, entzückende Gewächs
„Fuchsie" benannte. Nun, und diese „Fuchsie"
besitzt, seitdem sie nach Europa kam, auch die
volle Sympathie der Züchter. . .

Otto v. Brunsfeld war der Reformator von Neuenburg,
der Bürgermeister der Stadt hieß Leonhard Fuchs und
war der Schwiegervater von Bonifatius Amerbach, des
Rechts gelehrten von Basel.

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