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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1967-11/0013
Hecker und Gagern verhandeln

den Auftrag, ihn zu vernehmen. Aus dem Vernehmungsprotokoll
des Karl Heimle ergab sich
nichts Neues.

Auch die Aussagen eines verwundeten Freischärlers
, der im Amtsgefängnis in Lörrach festgehalten
wurde, stimmen mit den andern überein
. Das Bezirksamt Lörrach legte einen Plan bei
über die beiderseitigen Stellungen, den Bezirksförster
Dengler in Rändern gefertigt hat. Er war
bei der Truppe. Der Knecht des Altbürgermeisters
Schanzlin, Johann Georg Scheer, hatte mit
äen Pferden seines Dienstherrn den Geldwagen
der Soldaten fahren müssen. So kam er auf die
Scheideck. „Ich sah ganze Haufen von weggeworfenen
Sensen, wenigstens 80 Stück, herumliegen
und etwa 10 tote oder verwundete Freischärler
.'*

Das Kirchenbuch Kandern berichtet: „Im
Jahre 1848, am 20. April, am Gründonnerstag,
morgens zwischen halb 9 und halb 10 Uhr, fand
zwischen einem auf mancherlei Weise bewaffneten
Korps, das der ehemalige Deputirte Hecker
anführte, und das am 19. April abends halb zehn
Uhr zum Übernachten hierher kam, und zwischen
von Schliengen hierher gekommenen Militär in
der Nähe hinter Kandern auf der sogenannten
Scheideck ein kleines Gefecht statt, wo elf Personen
aus Heckers Korps den Tod fanden, und
zwar auf der Stelle folgende sechs:

1. Friedrich Ritter, ein Schneider von Möglingen
, Amt Konstanz

2. Jakob Nägele von Dettingen, Amt Konstanz
3. Matthias Holzhauser von Riedböhringen,
Amt Hüfingen

4. Benedict, ein Schreiner von Schönau

5. Thaddäus Weißenberger, ein Schlosser von
Weisweil, Amt Jestetten

6. Johann Philipp Heinberger von Widdern,
Amt Adelsheim

7. Albert Sulzer, ein Maler
von Konstanz, starb schwer
verwundet diahier am
Karfreitag, 21. April mor-'
gens halb 9 Uhr.

Von den übrigen weiß man
jetzt noch nicht den Namen und
Heimat anzugeben. Alle elf aber
wurden am 22. April, abends
vier Uhr, auf dem hiesigen Gottesacker
in elf Särgen unter
geistlicher Functionierung und
großer Anzahl Anwesender beerdigt
. Urkundspersonen sind
Johann Jakob Kammüller, hiesiger
Bürgermeister, und Ernst
Simon Müller, hiesiger Stadtrat
. „Soweit der Eintrag des
Geistlichen, Pfarrer Irion."

Aber schon bald zeigte sich,
daß die Angaben nicht alle
stimmten. Die Stadt hatte an
die Heimatgemeinden der Gefallenen
das Ersuchen gerichtet
, die Beerdigungskosten zu
erstatten. Schon am 29. April
wurde festgestellt, daß Benedict
nicht stimmen könne. Das kath. Pfarramt
Schönau hat mir auf Anfrage mitgeteilt, daß der
Name dort nicht bekannt sei.

„Unter den Getöteten ist eine Soldatenleiche
des Philipp Roll von Weisenbach, Amt Gernsbach
, der im Leib-Infanterie-Regiment diente",
teilte das Amt Gernsbach iam 8. Mai 1848 mit.

Original im Heimatmuseum Kandern

Aufnahme: Foto-Trenkle, Kandern

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