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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1968-01/0018
Freiburger Universitätsblätter

Die Freiburger Universitätsblätter, vor wenigen Jahren
im Verlag Rombach, Freiburg, ins Leben gerufen, werden
im Auftrag des Rektors der Albert-Ludwig-Universität
herausgegeben. Sie haben sich in der Literatur über Wirken
und Ausmaß der Hochschulen am Oberrhein und in
der Bundesrepublik allgemein eine angesehene Stellung
erworben. Das soeben erschienene Novemberheft gedenkt
des am 21. Juli 1967 heimgegangenen Ordinarius für Phar-
macie an der Universität, Professors Dr. phil. nat. Dr.
med. Karl Walter Merz. Er wurde 1948 auf das Ordinariat
für Pharmacie in Freiburg berufen und übernahm als
Direktor auch die Leitung des Pharmazeutischen Instituts.
In den Jahren 1959/60 war er Rektor der Universität.
Professor Dr. Kurt Bauch, einem gebürtigen Mecklenburger
, der ursprünglich aktiver Seeoffizier in der Kaiserlichen
Marine war, widmen die Universitätsblätter anläßlich
seines 70. Geburtstages am 25. November eine ehrenvolle
Würdigung seines Schaffens. Professor Dr. phil. Eduard
Zentgraf, der langjährige Ordinarius für Waldbau
und Direktor des Waldbauinstituts, beging am 28. November
seinen 85. Geburtstag. Der noch rüstige Forstmann
aus bester Berufung erwarb sich auch um die Deutsche
Dendrologische Gesellschaft besondere Verdienste.

Auf den Lehrstuhl für Bürgerliches- und Zivilprozeßrecht
wurde der 1933 in Magdeburg geborene Professor
Dr. Peter Arens berufen. Auf den nach dem Tod Arnold
Bergstraessers verwaisten Lehrstuhl für Wissenschaftliche
Politik und Soziologie ist Professor Dr. Hennis, am 18.
Februar 1923 in Hildesheim geboren, berufen worden.
Anstelle des in den Ruhestand getretenen Professors Dr.
Josef Beckmann trat Dr. Wolfgang Kehr die Leitung der
Universitätsbibliothek an. Wolfgang Kehr, geborener
D.armstädter, studierte Anglistik, Germanistik, Philosophie
und Pädagogik in Mainz und Marburg. Er arbeitete
von 1961 bis 1965 an der Neugestaltung der Frankfurter
Stadt- und Universitätsbibliothek.

Neben Kurzberichten über Antrittsvorlesungen der
Professoren Dr. Reik und Dr. Stoll sowie der Dozenten
Dr. Witt und Dr. Streffer bringt das neue Heft der Universitätsblätter
eine ausführliche Abhandlung der Regie-
rungsrätin Charlotte Richter-Jericho über „Neue Universitäten
in England." In den letzten fünf Jahren, so wird
in diesem Beitrag berichtet, hat sich die Zahl der britischen
Universitäten nahezu verdoppelt. Seit Ende der
fünfziger Jahre sind neugegründet worden: Sussex, York,
East-Anglia, Essex, Lancaster, Kent, Warwick, Stirling.
Als besonderes Charakteristikum bezeichnet die Verfasserin
die starke Beteiligung von Vertretern der Öffentlichkeit
in den Gremien der englischen Universitäten. Im
übrigen empfiehlt die Autorin die positiven und negativen
Erfahrungen des englischen Universitätssystems bei
der anstehenden Studienreform nutzbar zu machen. Der
bemerkenswerte Aufsatz wird durch eine Reihe ausgezeichneter
Illustrationen ergänzt.

Professor Dr. Hans Heinrich Jescheck veröffentlicht einen
Beitrag über „Rechtsvergleichung im Max-Planck-
Institut für ausländisches und internationales Strafrecht"
in Freiburg, während der in Amerika tätige Dozent Klaus
Haefner den Entwurf für ein Programm ausführlich entwickelt
, durch dessen Verwirklichung deutsche Wissenschaftler
aus dem Ausland zurückgewonnen werden
sollen. O. E. S.

Baum-Zeitung

Eigentlich handelt es sich nicht um eine Zeitung, sondern
um „Schriften für Baumfreunde und Naturschützer",
von denen Nr. 2 in diesen Tagen — eben unter dem Titel
„Baum-Zeitung" — erschienen sind. Nr. 1 war im August
herausgekommen und knüpfte an die anläßlich der Karlsruher
Bundesgartenschau veranstaltete Jahresversammlung
der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft an —
der 75 Jahre alten Vereinigung erklärter Baumkundiger
und Baumfreunde. Herausgegeben wird die „Baum-Zeitung
" von Dr. Ernst Kundt, Vortragenden Legationsrat
a. D., in Frankfurt am Main und geleitet von Dr. phil. nat.
Aloys Bernatzky, ebenfalls in Frankfurt. Ein Bezugspreis
der Hefte wird nicht genannt, doch nimmt Bestellungen
Karl Peßler, 8505 Röthenbach, Sudetenstraße 24 entgegen.

Nun, der Schreiber dieser Zeilen würde sich diese Angaben
, die fast wie eine eingeschmuggelte Anzeige berühren
, schenken, erschiene ihm nicht aller Grund vorzuliegen
, auf die „Baum-Zeitung" hinzuweisen. Macht sie sich

doch zur Aufgabe, unser Gewissen aufzurütteln, ihm immer
wieder einzuschärfen, dem Gewissen, daß Bäume
unsere verläßlichsten Freunde sind, daß die Freundschaft,
der bewußte Umgang mit Bäumen in dieser Zeit immer
noch zunehmenden Wandels, Wirbels und Umtriebs wohltuendste
Ruhe und Trost zu spenden vermögen, daß aber
auch die Bäume unseres Schutzes bedürfen! Jeder einzelne
Baum bedarf heute dieses Schutzes! Verzeichnet
doch die „Baum-Zeitung" Beispiele und Gegenbeispiele
im Verhalten des Menschen zu den Bäumen, Beispiele,
die uns hoffen lassen, Bäume brauchten der Beschirmung,
ohne die sie nicht auskommen, nur ganz selten, aber auch
Beispiele, die erkennen lassen, daß Baumschutz zu den
wichtigsten Anliegen echter Kultur gehört.

Selbst ein flüchtiger Blick in die Mythologie der Alten
ruft uns ins Gedächtnis, daß so gut wie bei allen Völkern
der Mensch im Baum den Gefährten verehrte. Man stellte
sich vor, der Mensch entstehe aus dem Baum, und er
werde vom Schicksal dafür belohnt, daß er dem Baum
brüderlich begegne.

Solche poetische Schau und Beziehung zwischen Baum
und Mensch passe nun einmal nicht mehr in unsere Zeit,
werden die Straßenbauer sagen, die meist ohne viel Skrupeln
Bäume fällen, von denen sie behaupten, sie störten
die Sicht des Autofahrers. Nun, das Problem, an das hier
erinnert wird, läßt sich gewiß nicht allgemein, gewissermaßen
anhand eines Rezeptes, lösen — aber ist man nicht
berechtigt zu fordern, daß für jeden einzelnen Baum, der
den Verkehr vermeintlicherweise bedroht, gründlich überlegt
werde, ob er wirklich geopfert werden müsse. Für
jeden einzelnen Baum, der verschwinden soll, muß stich-
und hiebfest der unanzweifelbare Beweis erbracht werden
, daß er nicht mehr zu halten ist...

Diese Einsicht zum Allgemeingut menschlicher Bildung
zu machen — das hat die „Baum-Zeitung" vorgenommen.
Wie sollte man ihr nicht vollen Erfolg wünschen! Freilich,
es würde sich empfehlen, wenn im Impressum der jeweiligen
Ausgabe der Bezugspreis, die Erscheinungsfolge u. a.
angegeben würden. Im übrigen, Glück zum tausendfach
wichtigen und zugleich hochgemuten Beginnen der Schriftenreihe
für Baumfreunde und Naturschützer: „Baum-
Zeitung"! O.E.S.

20 Jahre Schutzgemeinschaft Deutscher Wald

Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald ist vor zwanzig
Jahren ins Lebengetreten. Die Zeitschrift „Unser
Wald" (Heft 11/12, Verlag Helios Diemer KG, Mainz) widmet
der Enstehung, dem Wesen und Wirken dieser angesehenen
Vereinigung eine ausführliche Darstellung. In
dem Jubiläumsheft erinnert Ministerpräsident des Landes
Schleswig-Holstein, Dr. Helmut Lemke, der Präsident der
Schutzgemeinschaft ist, an ein Wort von Ernst Moritz
Arndt, das er in seine Betrachtung „Die gute Waldordnung
" eingeflochten hat: „Wer den Ländern die Wälder
auszieht und besonders, wer die Berge und Höhen entwaldet
, der beraubt den Menschen seines köstlichen Teils."
Nach dem Zweiten Weltkrieg schien es, als sei diese Erkenntnis
völlig in Vergessenheit geraten. „Über 700 000 ha
maß im Jahr 1947 die Waldverwüstung in Deutschland."
Wenige beherzte Männer gründeten in dieser Notzeit
ohnegleichen die „Schutzgemeinschaft Deutscher Wald."
Sie hat die besonders verantwortungsvolle Aufgabe übernommen
, als Mittler zwischen Waldbesitzer und Waldbesucher
, vor allem der Jugend, aber auch dem deutschen
Menschen schlechthin, den Wert der Wälder, ihrer Tierund
Pflanzenwelt, ihrer vielfältig ausgleichenden Aufgabe
im Naturhaushalt überhaupt wieder ins Bewußtsein
In der Jubiläumsausgabe der Zeitschrift „Unser Wald"
begrüßt auch der Bundespräsident Heinrich Lübke das
weitgespannte kraftvolle Werk der Schutzgemeinschaft.
Er erinnert daran, daß der Wald mehr denn je ein unentbehrliches
Element der Landschaft darstellt. Noch nie
habe der Mensch des Waldes so bedurft wie heute. Gleiche
Gedankengänge entwickelt Dr. Hermann Höcherl, der
Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
. Es wäre, so meint Dr. Höcherl, ein Verhängnis, wenn
sich der monomane Unglaube durchsetzen könnte, allein
die technischen Errungenschaften machten das Leben lebenswert
. Die Tätigkeit der Schutzgemeinschaft, vor allem
die Jugend, für Natur und Heimat, Landschaft und Wald
zu begeistern, könne nicht dankbar genug anerkannt
werden. O. E. S.

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