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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1968-02/0016
Heimetfrürtcl überchunnt. Der Hebel wücrd nämli
by eus im Chieine Wiesetal no verehrt un au
glese.

Gern verzolle die alte Lüt vo früeiher un wie
me selmols no glebt un gsehafft het. Aber wie
eifach mueß sei Lebe gsi si. Me het glebt vo dem,
was der Acher un der Obsgarte trait hen; isch
im Summer in d Beeri un d Pilz gange un isch
^friede gsi. Im Winter aber het me Schofwulle
gspunne in de Hüüsere, denn selbmols het s im
Chieine Wiesetal no Schofherde ge. Fascht in
jedem Hus isch ne Handwebstuehl gstande un do
derzue het me uf de Bündene der Hanf un der
Flachs zöge. Im hintere Tal hen d Bure im Winter
amig au no Reche, Heugable, Sägesewarbe un
Liechtschpöh gschneflet. Es het in alli Dörfli
Chetteneschmied un Nagler ge. Aber mit der Zyt
sin alli die Handwerch abgange, denn im 19. Johr-
hundert sin die erschte Fabrikli ins Tal cho. In
sellere Zyt, wo sich d Industrie agsiedlet het, isch
sogar ßmol der Plan ufgstellt worde, ne Isebahn-
zügU dur s Chlei Wiesetal fahre zlo. Zue dem
isch .es aber nit cho; doch hüt cha me mit em Postauto
vo Schöpfe bis ufe Haldehof un uf Wies un
witers zuem Friedrichsheim fahre.

Hüt isch s Lebe im Chieine Wiesetal au an-
derscht worde. Mengg Neuis isch cho un het s Alt
ewegdruckt. Burerei un Acherbau lohne sich
nümmi. Mengge Ma het sini Chüeih verchauft un
sich ufe Fremdeverchehr umgstellt oder goht bis
uf Lörech abe go schaffe.

Het sich au viel gwandlet im Tal, so lebe die
alte Brüüch doch wyter. Me duet no allewyl an
der Fasnecht s Schiibefüür azünde un die alte
Sprüch ufsage, wenn d Schübe dur d Luft sause.
Eusi Schuelermaidli singe an der Ufert allewyl
no ihri Früehligslieder vor de bchränzte Dorfbrunne
. Un in mengge Hüsere verzellt me an de
lange Winterobe no die alte Sage, wo scho eusi
Urahne gwüßt hen. Jedes Johr am 10. Mai wandere
d Schüeler uf Ried oder ufe Rümmelisbüehl
un mache ne eifachi Geburtstagsfiir für der
Johann Peter Hebel, denn d Mensche im Chieine
Wiesetal sin vom alemannische Volchstamm un
hange no treu an ihrem große Dichter un der
Heimet.

Kurt Ueckert, Langenau:

2luf fcotjec Satyct im ©cbtuatgbubenlarrä

Bei meiner ersten Fahrt das Wiesental hinab
nach Basel und weiter ins landschaftlich so abwechslungsreiche
Schwarzbubenland war das
Münster zu Basel das erste, was ich tief in mich
aufnahm. Wie ein treuer Wächter steht es mit
seinen beiden ungleichen Türmen auf der Pfalz,
umgeben von einer Altstadt, die in weitem Umkreis
ihresgleichen sucht und die noch jene Beschaulichkeit
zu preisen hat, die uns auf alten
Bildern so anheimelnd entgegentritt und uns einlädt
: Komm, hier findest du Ruhe und Geborgenheit
,, hier darfst du wieder Mensch sein!

Ob man durch die Rittergasse, über den Münsterberg
oder von der Augustinergasse her
kommt: Nur wenige Minuten vom Großstadtverkehr
entfernt befindet man sich im alten Basel,
in der Vergangenheit einer stolzen und ge-
schichtsträchtigen Handelsstadt, in der einst Erasmus
von Rotterdam und Graf Cagliostro weilten.
In der Augustinergasse und den noch engeren
und winzigeren Gäßlein und Plätzlein mit den
alten Brunnen sind es die guterhaltenen und teilweise
romantisch windschiefen Häuslein, die mit
ihren manchmal seltsam anmutenden Namen aus
der Vergangenheit von Basel erzählen.

Da sieht man gleich am Rheinsprung, wenn
man den Weg von der Schifflände her nimmt,
das „Hus zur Waltpurg 1438"; ihm reiht sich
„Hanns Duttelbach, des Thurnblesers hus Anno
1573" mit seinen zierlichen Butzenscheiben an.
Seltsame Hausinschriften findet man an den folgenden
Gebäulichkeiten der Augustinergasse, sie
heißen „Selbviert 1531", „zem wildeman 1390",
„zue St. Oswaldt Pfruendhus 1487", „zum Goldenen
Stauffen/Rappenfels", „zun vier hüsern
1525", „zem güldin critz 1486", „zer hohen Tannen
1400" und „zum Glockenberg 1349."

Auf der Pfalz mit ihren schattenspendenden

Bäumen verweilte ich noch ein bischen und genoß
die herrliche Aussicht auf den tief unten fließenden
Rhein mit seinen Brücken, Schleppern und
Kähnen. Darüber hinweg grüßten die Dächer von
Klein-Basel und in der Ferne verdämmerten die
Vorberge des Schwarzwaldes im sonnigen Glast
des Nachmittags.

Nachdem ich noch dem Rathaus mit seinem
Standbild des sagenhaften Gründers von Basel,
des römischen Feldherrn Munatius Plancus, eine
Stippvisite gemacht hatte, führte mich der Weg
zum Barfüsserplatz, um der Barfüsserkirche mit
ihren wertvollen Schätzen meine Reverenz zu erweisen
. Dann aber ließ ich das hektische Treiben
der Großstadt hinter mir und begab mich nach
dem modernen Ort Reinach, wo ich bei guten
Freunden eingeladen war, ehe ich weiter nach
Biel und ins Berner Oberland reiste. Meine Rei-
nacher Freunde hatten sich erboten, mir ein wenig
die ehemalige Vogtei Dorneck zu zeigen und
so fuhren wir natürlich zuerst ins alte Dornachbrugg
, wo auf der Birsbrücke noch der steinerne
Nepomuk steht und vom längstverschwundenen
Birswasserfall träumt.

Auch dem weitbekannten Goetheanum, dem
Sitz der anthroposophischen Gesellschaft, machten
wir einen kleinen Besuch; doch wir verzichteten
auf eine Führung und schauten uns lieber die
Umgegend an, die so viel Schönes aufzuweisen
hat. Wenn ich mich recht erinnere, sah ich die
Burg Reichenstein, die Eremitage und ganz hinten
die Burgruine Dorneck, die wir als weiteren
Punkt auf unser Programm gesetzt hatten.

Ein wirklich schönes Fleckchen Heimat ist
die sagenumsponnene Ruine Dorneck, die vor
vielen Jahren aus ihrem Dornröschenschlaf erlöst
wurde und seither das Ziel vieler Heimat- und
Wanderfreunde geworden ist. Aus der Geschichte

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