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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/markgrafschaft-1968-03/0017
„Aus der Geschichte meiner Vorfahren. Die Sulzburger
Rabbiner David und Isaak Kahn." In Mitteilungsblatt
des Oberrates der Israeliten Badens,
Nr. 12, 1. Dezember 1959; „Die wirtschaftliche Lage
der badischen Juden in früheren Jahrhunderten",
ebenda Nr. 5, Mai 1962 und Nr. 6. Juni 1962.

„Die Familie Kahn von Sulzburg/Baden." In Z. G. O.
1966, Bd. 114 (NF 75), Seite 241 ff.
L. Stempf: Das Gesetz über die bürgerliche Gleichstellung
der Israeliten im Großherzogtum Baden unter Beifügung
der Motive, Kommissionsberichte und landständische
Verhandlungen, Donaueschingen 1962.

Sammlung der Gesetze und Verordnungen, die Aufhebung
F. Fessenbecker:

(Fortsetzung)

Am 6. Juni 1571 — die feierliche Unterzeichnung
des Vertrags erfolgte in Rom «am 25. Mai —
begab sich Don Juan, begleitet von seinem Geheimschreiber
sowie einem kleinen Gefolge, von
Madrid über Saragossa nach Barcelona, wo er
von dem bereits genannten Malteiser-Großkom-
tur Luis de Requesens und den Spitzen des katalanischen
Adels erwartet wurde. Hier bekam der
Oberbefehlshaber den Wortlaut des Ligastatuts
mit seinen ausführlichen Bestimmungen für die
letzten Vorbereitungen und die Durchführung des
bevorstehenden Unternehmens überreicht. Wider
alles Erwarten wurde ihm in Genua ein herzlicher
Empfang bereitet. Im Auftrag des Papstes
übergab ihm in der Kathedrale zu Neapel der
dortige Kardinal den Feldherrnstab sowie das
päpstliche Banner. Auf der Reede von Messina
traf er die Flottenkontingente Roms und Venedigs
unter Colonna und Venilero an.

Nach einigen Besprechungen des zusammengestellten
Großen und Kleinen Kriegsrates stach
am 15. September der gesamte Flottenverband
in See. Seine nahezu 300 Einheiten setzten sich
aus drei Hauptgeschwadern zusammen, die unter
sich durch Wimpel von verschiedener Farbe
kenntlich gemacht waren. Das mittlere mit seinen
64 Galeeren, darunter die „Real" als Flaggschiff,
stand unter dem Oberbefehl Don Juans. Der Generalkapitän
des rechten Flügels war Barbarigo,
der des linken Dorla. Jedes der drei Geschwader
war durch zwei mit mehreren Bug- und Heckgeschützen
bestückten Galeassen verstärkt. Die
Nachhut unter Santa Cruz zählte 60 Schiffe. Ihre
Aufstellung war eine der glücklichsten Maßnahmen
des Kriegsrates. Eine größere Anzahl von
Transportern führte Munition und Proviant mit.
Schnellruderboote sorgten für die Übermittlung
von Befehlen nebst Nachrichten und dienten als
Sicherung des ansehnlichen Flottenverbandes bei
seinen Übungen während der Fahrt. Gil de An-
dreda, ein Malteserkomtur, erhielt den ehrenvollen
Auftrag, die Stärke sowie die Bewegungen
der gegnerischen Geschwader zu erspähen.

In Tarent und Otranto wurden wartende
Truppenteile aufgenommen und auf Corfu, das
zwei Wochen vorher noch von Ali Pascha, dem
türkischen Oberbefehlshaber, belagert und durch
Artilleriebeschuß übel zugerichtet worden war,
die noch brauchbaren schweren Geschütze an
Bord geschafft.

der Leibeigenschafts-Abgaben, der steuerähnlichen alten
Abgaben und der Juden-Abgaben betreffend. Karlsruhe
1838.

Sammlung der im Großherzogtum Baden ergangenen
Gesetze und Verordnungen, welche von besonderer Bedeutung
sind für die Israeliten. Mit einem Anhang, enthaltend
einige für Israeliten wichtige Entscheidungen des
Großh. Verwaltungsgerichtshofes, Waldshut 1879.

Hermann Schwab: Jewish rural communities in Germany.
London 1956.

Daniel Stauben: Scenes de la Vie juive en Alsace. Paris
1860.

Ein Todesurteil, ausgesprochen vom venezianischen
Generalkapitän Veniero über drei Angehörige
der ihm während der Fahrt zugeteilten
italienischen Kompanien, stellte für kurze Zeit
die Weiterfahrt der Flotte in Frage. Nach einer
heftigen Schlägerei mit einigen Venezianern leisteten
die drei italienischen Rädelsführer bei ihrer
Festnahme mit der Waffe in der Hand verzweifelten
Widerstand. Den Befehl, zur Untersuchung
des Falles vor dem Generalkapitän zu erscheinen
, verweigerten sie wiederholt. Als dieser
mit dem venezianischen Flaggschiff längsseits
der terrorisierten Galeere erschien, konnten die
Widerspenstigen erst nach einer unglücklichen
Schießerei überwältigt werden. Ohne einen ordnungsgemäßen
Gerichtsbeschluß ließ sie Veniero
kurzerhand an der Rahe ihres Hauptmastes aufhängen
, obwohl nach dem Ligastatut ein Todesurteil
und erst recht eines über Untertanen der
spanischen Krone nur von Don Juan ausgesprochen
werden durfte. Dieser war, als ihm der Fall
gemeldet wurde, außer sich vor Erregung. Nach
einem Beschluß des auf der „Real" bis in die Morgenstunden
des folgenden Tages versammelten
Großen Kriegsrates wurde Veniero die weitere
Teilnahme an den Beratungen untersagt.

Nach feiner schwierigen Fahrt durch die zwischen
dem alten Ithaka und der griechischen
Westküste gelegenen Inseln und Riffe, vorbei an
der Mündung des Acheloos, erreichte die Vorhut
bei Sonnenaufgang des 7. Oktobers den Eingang
zum Golf von Patras. Die Meldung des Malteserkomturs
Gil de Andrada, daß die gegnerische Armada
im sicheren Hafen von Lepanto läge und
gerade dabei sei, auf 60 Einheiten beträchtliche
Verstärkungen herbeizuschaffen, erweckte doch
bei einigen Kommandostellen der Liga schwerste
Bedenken. Dem kriegserfahrenen Veniero schien
zu dieser Stunde ein Angriff völlig aussichtslos.
Sogar der Großkomtur Requesens hielt unter diesen
gegebenen Verhältnissen einen Rückzug auf
der ganzen Linie für erforderlich, zumal König
Philipp „die fast gänzliche Gewißheit des Sieges"
zur ersten Voraussetzung des Angriffs auf den
an Menschen und Material überlegenen und vor
allem in taktischer Hinsicht weit im Vorteil sich
befindlichen Feind gemacht hatte. Auf einer letzten
Lagebesprechung gelang es schließlich doch
Don Juan, bestens unterstützt von Colonna, Barbarigo
und Santa Cruz, auch bei noch manch anderen
im Seekrieg ergrauten Mitgliedern des

jöiz ©eefdjladjt bei lepanto

III. Die Zusammenstellung der Ligaflotte und ihre Fahrt nach Osten

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