Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., TF 2015/5
Matthes, G. A.
Phantom des Schenkelringes und Leistenkanales: in drei Blättern
Leipzig, 1862
Seite: IV
(PDF, 2 MB)
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Anatomische Literatur

  (z. B.: IV, 145, xii)



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Erklärung zur Tafel II.

(Phantom des Schenkelxings).

Ist das Phantom geschlossen, so sieht man nach oben den Musculus obliquus abd.
externus mit seiner Aponeurose, zwischen deren oberen und unteren Pfeiler, als dem äusseren
Leistenring, der Samenstrang hervorkommt, der hier von tunica dartos, Cremaster und tunica
vaginalis comm. befreit ist, um den Plexus pampiniformis, die Arteria spermatica interna
und Zweige der externa und das Samengefäss sichtbar zu machen. Daneben der Nervus
spermaticus externus. Auf der Ruthe sieht man die beiden Aa. dorsalis penis, zwischen sich
die V. dors. penis einfassend, nach aussen von beiden die gleichnamigen Nerven.

Die Unterbauchgegend von der Oberschenkelgegend abgrenzend, geht von der Spinailei
anterior superior das sogenannte Ligam. Pouparthii herüber. Die Oberschenkelgegend ist
eingehüllt von der Fascia lata, die bekanntlich in der Gegend des Schenkelkanals aus zwei
Blättern besteht, dem oberflächlichen und dem tiefen.

Längs des Lig. Pouparthii nun, mit Ausnahme einer kleinen Stelle in der Mitte desselben
, setzt sich der oberflächliche Theil der Fascia lata fest, der lamina cribrosa wegen der
Maschen und Löcher, die in ihm zum Durchtritt für kleinere Venen, Lymphgefässe und
Fettpartikelchen befindlich sind, genannt wird und meistentheils von der vorderen Seite der
Sartoriusscheide entspringend, nach innen mit einem scharfen sichelförmigen Rande endet,
dem Proc. falciformis. Letzterer hat zwei Hörner, zwischen denen ein vertiefter Raum befindlich
, die Fovea ovalis. Das Oornu superius geht einestheils Verbindung ein mit dem Lig.
Gimbernati, anderntheils strahlt es aus in die Fascia pectinaea, unter und auf dieser Ausstrahlung
liegen ein oder mehrere Lymphdrüsen, mit dem Unterhautbindegewebe die Oeffnung
der Fovea ovalis schliessend; das cornu inferius geht ebenfalls allmählig in die Fascia pectinaea
über und über seinen Rand weg tritt die Vena saphena major, die in der Fovea ovalis in
die Cruralvene mündet.

Schlägt man nun dieses oberflächliche Blatt, von seiner Ursprungsstelle mit der vorderen
Wand der Sartoriusscheide abgeschnitten, zurück, so sieht man den tiefen Theil der Fascia
lata, der einestheils aus dem Becken als Bedeckung des M. iliopsoas herkommend, Fascia
iliaca, anderntheils vom vorderen Rand des horizontalen Schambeinastes, in specia der Crista
pulvis entspringend, Fascia pectinaea genannt wird, beide Theile unmittelbar in einander übergehend
und die Gefässe mit deren Scheide von hinten begränzend. Lateralwärts ist dieses
Blatt mit der Scheide des Schneidermuskels verwachsen., von dessen Rand es abgeschnitten
ist. Das Pouparthsche Band ist etwas in die Höhe gezogen dargestellt, man sieht das dreieckige
Gimbernatisehe Band als den lateralwärts wieder vorrückenden Theil der Anheftungs-
stelle des Lig. Pouparthii an den Schanibeinhöcker.

Lateralwärts von diesem Band bemerkt man den eigentlichen Schenkelring, nach oben
von der im geschlossenen Zustande des Phantoms ihn bedeckenden Lymphdrüse überragt, sein
Lumen selbst geschlossen durch den hinten sich an ihn legenden Theil der Fascia
traiisversalis, den man septum crurale nennt. Lateralwärts vom Schenkelring die Vena cruralis
und noch weiter nach aussen die Arteria cruralis, an beider Rand die Gefässscheide abgeschnitten
, die sie trichterförmig als Fortsatz der Fascia transversalis umhüllend, auch zwischen
sie eine feine Scheidewand herabschickt. In die Vena crualis mündet die Vena saphena major; aus
der Art. cruralis entspringen oben medianwärts (man denke daran, dass das Pouparth'sche Band
in die Höhe gezogen dargestellt ist) die Art. epigastr. inferior interna, lateralwärts die Art.
circumflexa ilium, unten medianwärts die Art. pudenda externa. Lateralwärts von der Arterie
der Nervus cruralis.

Klappt man den eben beschriebenen Theil des Phantoms um, so sieht man darunter
die Muskeln der Hüftbeuge und zwar von medianwärts gerechnet, einen Theil des Muse, adduetor
longus, den M. pectinaeus, den M. ilio-psoas, am weitesten nach aussen den M. sartorius und
an dessen lateralem unteren Rande ein sehr kleines Stück des M. rectus femoris.


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