http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mayer1935/0014
nisieren vermochte. Wem das gelang, dem war die beherrschende
Stellung am Oberrhein und in Schwaben
sicher.
Einen Versuch machten die Stauf er, die von Schwaben
aus nach dem Elsaß übergriffen. Daß die Erwerbung
von Breisach im Jahr 1185 durch Heinrich
VI. und die Bestrebungen Friedrichs II. am Zähringer
Erbe entsprechenden Anteil zu erlangen,, in
diese staufische Territorialpolitik einzugliedern war,
ist nicht zweifelhaft. Dieser Politik war aber hier
ein voller Erfolg nicht gegönnt, schon weil ihr die
Brücke von Schwaben nach dem Elsaß fehlte, weil
die Staufer nicht den Schwarzwald in ihre Gewalt zu
bringen vermochten und weil mit ihrem Haus auch
ihre Territorialpolitik und das Herzogtum Schwaben
unterging.
Das wichtigste Mittel zur wirtschaftlichen Okkupation
eines bis dahin nicht oder nur schwach besiedelten
Landes war die Rodung, deren Durchführung
großenteils Klöstern übertragen wurde. Die Kolonisation
war von Westen her schon in Angriff genommen
worden, sie hat aber nur an einigen Stellen die Höhen
des Schwarzwaldes erreicht. Der östliche Teil des
Schwarzwaldes war noch ziemlich siedlungsleer, ja
auch in den nach Westen verlaufenden Schwarzwaldtälern
waren die am höchsten gelegenen Teile noch
nicht erreicht, so daß dort noch Raum für Klostergründungen
geblieben war. Die Klöster Reichenbach
und Alpirsbach sind im obersten Teil von nach Westen
ziehenden Tälern, aber von Osten aus gegründet
worden, das obere Simonswälder Tal, das in das Siedlungsgebiet
von Waldkirch gehörte, kam dann an
St. Peter, weil es von dort aus, also von oben her kolonisiert
worden ist. Auf der Höhe des Schwarzwaldes
lag Peterzell, das dem Kloster Reichenau gehörte,
aber offenbar wegen der großen Entfernung vom
Mutterkloster nicht die Kraft zu energischer Sied-
10
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mayer1935/0014