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Mayer, Theodor
Der Staat der Herzoge von Zähringen
Freiburg i. Brsg., 1935
Seite: 11
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Bibliographische Information
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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lungstätigkeit aufbrachte; wie sich auch St. Gallen und
Einsiedeln in dieser Hinsicht im Öchwarzwald nicht
hervortaten und St. Blasien erst Bedeutung als Mittelpunkt
des Landesausbaues erlangte, als es von Kloster
Rheinau frei wurde.

Die Rodungstätigkeit nahm in der zweiten Hälfte
des ii. Jahrhunderts und zwar im Zusammenhang mit
der Gründung der Reformklöster einen mächtigen Aufschwung
. Der bedeutendste Führer dieser Bewegung
war Abt Wilhelm von Hirsau. Abt Wilhelm hat zweifellos
entscheidende Anregungen von Abt Bernhard
von St. Viktor in Marseille empfangen, der, nachdem
er vorher als päpstlicher Legat vom Grafen von Lenzburg
gefangen gesetzt worden war, von Oktober 1077
bis September 1078 in Hirsau weilte. Wir wissen, daß
das Kloster St. Viktor in Marseille eine Reihe von
Klöstern von sich abhängig gemacht hatte, so daß
geradezu von einem Marseiller Kirchenstaat gesprochen
wird. A. Brackmann hat darauf hingewiesen, daß
Abt Wilhelm auch Ähnliches anstrebte; Wilhelms
Wirksamkeit tritt noch stärker hervor, wenn man mit
ihr die Tätigkeit des zweiten großen Reformklosters
St. Blasien vergleicht, das über seinen unmittelbaren
Siedlungsraum hinaus sich nicht durch Klostergründungen
im Schwarzwald hervorgetan hat, oder gar
mit den eigentlichen Clunyazenser Klöstern wie St. Ulrich
, deren Wirkung nicht über einen kleinen Kreis
hinausging. Dagegen hat Abt Wilhelm erreicht, daß
das im Jahre 1050 von den Grafen von Nellenburg
gegründete Kloster Schaffhausen 1080 reformiert und
Hirsau unterstellt wurde. An Klostergründungen in
unserem Raum, die auf Abt Wilhelm und Hirsau zurückzuführen
waren, sind zu nennen: Reichenbach
1082, St. Georgen 1083/85; 1093 wurde das Zähringische
Hauskloster Weilheim u. T. nach St. Peter auf
dem Schwarzwald übertragen; 1095 wurde endlich Al-
pirsbach errichtet. Man sieht also ein systematisches

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