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Mayer, Theodor
Der Staat der Herzoge von Zähringen
Freiburg i. Brsg., 1935
Seite: 12
(PDF, 8 MB)
Bibliographische Information
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mayer1935/0016
Erfassen des hohen und östlichen Schwarzwaldes
durch die neuen Klöster.

Wir besitzen einen interessanten Bericht über den
Gründungsvorgang bei St. Georgen. Dieses Kloster ist
zuerst in Königseckwald im Saulgau errichtet und von
den Stiftern dem Papst übergeben worden. Dann rief
man den Hirsauer Abt zur Einrichtung des Klosters
herbei. Dieser fand jedoch den Platz für ungeeignet
Und weigerte sich die Einrichtung vorzunehmen, er
verlangte vielmehr die Verlegung des Klosters in den
Sehwarzwald. Die Stifter waren damit nicht einverstanden
und beriefen sich darauf, daß sie das Kloster
schon dem Papst geschenkt hätten und daher nicht
mehr darüber verfügen könnten. Abt Wilhelm sandte
sofort einen Mönch zum Papst und erwirkte so die
Genehmigung zur Verlegung. Darauf wurde das Kloster
nach dem Schwarzwald in eine recht rauhe Gegend
, aber an einen verkehrsgeographisch sehr wichtigen
Punkt nahe der Brigachquelle und dem Übergang
nach dem Kinzigtal und Elztal verlegt. Vielleicht
wäre die Verkehrslage des einige Kilometer entfernt
gelegenen Peterszell noch günstiger gewesen, aber
St. Georgen griff mit seinen Besitzungen nördlich um
Peterszell herum, so daß es tatsächlich auch die
Straße nach Hornberg beherrschte. Man sieht aber
aus diesem Vorgang deutlich, daß Abt Wilhelm
klare raumpolitische und verkehrsgeographische Vorstellungen
hatte und danach seine Klostergründungspolitik
richtete. Er erinnert uns in bescheidenerem
Maße an den hl. Bonifatius, der in genialer Weise
den Raum zwischen dem Main und dem Sachsenland
erfaßte und schließlich gerade in die Mitte das
von der bischöflichen Gewalt eximierte Fulda hineinsetzte
.

Mit seinem großzügigen Versuch überschritt aber,
wie schon Hans Hirsch festgestellt hat, Abt Wilhelm
die Grenzen des selbst für ein Kloster von der Bedeu-

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