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Reformklöstern, besonders zu Abt Wilhelm von Hirsau
; die Gründung und Ausgestaltung von St. Peter
wurde in engstem Einvernehmen mit diesen Kreisen
vorgenommen. Schon seit längerer Zeit waren sie die
Vögte für die hier im Südwesten gelegenen Besitzungen
der Bamberger Kirche, sie hatten also die Vogtei
der bambergischen Klöster Gengenbach, Schuttern und
Stein am Rhein inne, die Vogtei von St. Trudpert gehörte
den zähringischen Ministerialen von Staufen;
sie waren weiters die Erbvögte ihres Hausklosters
St. Peter, spätestens 1114 erlangten sie die Vogtei über
St. Georgen und endlich 1125 wurden sie Vögte von
St. Blasien, während Versuche, auch die Vogtei von
St. Gallen zu bekommen, nicht geglückt sind. Ein
Blick auf die Karte zeigt, daß die Zähringer durch
diese Vogteien den ganzen Schwarzwald vom Kinzigtal
südwärts beherrschten, es gab keinen Schwarzwaldübergang
, der nicht durch Zähringer Gebiet führte.
Besonders wichtig war dafür die Erwerbung der St.
Georgener Vogtei, denn damit brachten die Zähringer
das ganze Kinzigtal in ihre Hand und sperrten auch
einen Weg, der etwa vom Elztal über St. Georgen
nach dem Osten geführt hätte. Ihr Besitz wurde dadurch
systematisch abgerundet und geschlossen. Es
scheint, daß vor allem Herzog Konrad die treibende
Kraft gewesen ist, denn sofort, als er nach dem Tode
seines Vaters, vorerst zusammen mit seinem Bruder
Bertold III., die Regierung übernommen hatte, kam
ein lebhafter Zug in die Zähringer Politik, was wir
besonders in der Förderung und Ausgestaltung von
St. Peter feststellen können. Vom Kinzigtal bis zum
Hochrhein gab es an selbständigen Herren neben den
Zähringern noch die Markgrafen im Breisgau, die Vettern
der Herzoge waren, und die Herren von Schwarzenberg
als Vögte von Waldkirch. Aber diese standen
offenbar ganz unter zähringischem Einfluß, wenigstens
treten sie häüfig in Zähringer Urkunden als Zeugen
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