http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mayer1935/0020
auf. Die Besitzungen der Üsenberger fielen für den
Schwarzwald nicht ins Gewicht.
Es gab aber noch einen Fremdkörper in diesem
Zähringer Machtbereich, der nicht sehr groß, aber
wegen seiner Lage bedeutsam war, das waren die Besitzungen
der Grafen von Hohenberg im Dreisamtal,
durch das die beste Verbindung vom Breisgau nach
Schwaben führt. Die Gründung von St. Peter und die
Ausstattung dieses Klosters zeigt klar, daß die Zähringer
dabei die Absicht hatten, den Weg, der vom Glottertal
über Rohr nach St. Peter und weiter über den
Hohlen Graben nach dem Osten hin führte, auf ein
möglichst langes Stück und zwar gerade in dem zum
Teil noch ungerodeten Schwarzwald, wo wohl auch
die Eigentumsfragen noch nicht festgelegt waren, in
die Hand des Klosters zu bringen. Eine solche Absicht
wurde aber durch die 1118 erfolgte Gründung
von St. Märgen durchkreuzt. Der Straßburger Domherr
Bruno errichtete östlich von St. Peter ein Augustinerstift
und besetzte es mit französischen Chorherren
. Bruno, der spätere Bischof von Straßburg, war
ein Angehöriger des Geschlechtes der Grafen von
Hohenberg. Sofort gab es einen scharfen Kampf zwischen
St. Peter und St. Märgen, weil Leute des Stiftes
von St. Märgen ihre Rodungen angeblich in sanpetri-
nisches Gebiet vortrieben. 1121 wurde dieser Streit
durch einen Schiedsspruch geschlichtet. St. Märgen
mußte an St. Peter zwei Höfe abgeben, konnte aber
sein Gebiet bis an die Grenzen von Waldkirch nach
Norden ausdehnen. Das Ergebnis war also, daß in das
sonst ziemlich abgerundete sanpetrinische Gebiet das
St. Märgensche vom Wagensteigtal aus wie ein Keil
vordrang und von der Straße von St. Peter nach dem
Hohlen Graben ein Stück von etwa 2 Kilometern an
St. Märgen kam. Es ist höchst auffällig, daß die Zähringer
in einer für ihre Territorialpolitik so grundlegenden
Frage, ob diese Straße vom Breisgau nach
16
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mayer1935/0020