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Mayer, Theodor
Der Staat der Herzoge von Zähringen
Freiburg i. Brsg., 1935
Seite: 29
(PDF, 8 MB)
Bibliographische Information
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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an die Kyburger. Damit wurde der Rhein eine Grenze,
es ist aber sehr wahrscheinlich, daß heute die deutsche
Schweiz ein Teil des Reiches wäre, wenn die
staatliche Verklammerung durch das zähringische
Herzogtum nicht zerstört worden wäre. Das Aussterben
der Staufer hatte die Vernichtung des schwäbischen
Herzogtums und eines fränkisch-alemannischen
Staates in Südwestdeutschland zur Folge. Der staufische
Staat hat die Klammer nach dem Elsaß hinüber
gebildet, auch sie ist zerschlagen worden. Seitdem gab
es in Schwäbeln und im Elsaß keine starke einheitliche
Staatsgewalt, sondern nur Splitterbildungen. 1263 starben
auch die Kyburger aus, ihre Erben und damit das
führende Geschlecht am Oberrhein wurden die Habsburger
, die noch einmal den Versuch machten zur Errichtung
eines südwestdeutschen Staates, der die deutsche
Schweiz, das Elsaß und das rechtsrheinische alemannische
Gebiet zu einer Einheit verbinden sollte.
Die Verschiebung des habsburgischen Schwerpunktes
nach dem Südosten des Reiches, vor allem aber die
unselige Reichspolitik, die Wahl Adolfs von Nassau,
der vorzeitige Tod König Albrechts L, die Wahl Heinrichs
von Luxemburg und endlich die unglückliche
Doppelwahl von 1314 haben diesen Versuch zunichte
gemacht. Damit waren der Reihe nach alle Faktoren
ausgeschaltet, die staatsbildend in großem Stil werden
und gesamtdeutsche Aufbauarbeit leisten konnten. Dazu
waren die kleinen Herren, die jetzt um eine Stufe
höher stiegen, weil die wirklichen Landesherren wegfielen
, ebensowenig fähig wie die demokratischen Einungen
und das Ergebnis war eine staatliche Zersplitterung
und Zerrissenheit, die hier im Grenzgebiet weiter
ging als sonst irgendwo im Reich und zu schweren
Verlusten führte. Es ist aber unangebracht und beweist
nur Unkenntnis, wenn von der Unfähigkeit der
Alemannen zur Staatsbildung gesprochen wird.

Wir haben jetzt die Bedeutung des Zähringer

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