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LE MESSAGER DU RHIN
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Haus, Hof und Feld. ARBEITEN
Um zur Getreideernte vollständig
gerüstet zu sein,
müssen alle übrigen Feldarbeiten
beendet sein, damit
dieselben nicht hindernd
wirken oder überstürzt
werden müssen. Das
zweite Behacken der Rüben
ist deshalb zu beschleunigen
, Lein und
Hanf sind zu jäten. Die
gestürzten Kleeäcker sind
in feuchtem Zustande ab-
zueggen und die Beackerung
fortzusetzen. Frühjahrskartoffeln
werden anfangs
des Monats geerntet.
Obstgarten. Die Arbeiten
vom Juni werden
fortgesetzt. Abfallobst ist
stets zu sammeln und zu
vernichten, um die in demselben
hausenden Larven
und Raupen zu töten.
Bei denjenigen Trieben,
welche Trauben angesetzt
und nicht zu Tragreben für das nächste Jahr bestimmt
sind, stutze man 2—3 Blätter über der obersten
Traube. Beim Beerenobst lockere man den Boden und
giesse bei Trockenheit fleissig. In der Baumschule ist
zu pinzieren, das heisst alle Seitenzweige der zu ziehenden
Hochstämme werden, sobald sie einen Trieb
von 15—20 cm Länge haben, abgestutzt.
Gemüsegarten. Die leergewordenen Beete sind
umzugraben. Man pflanzt auf dieselben Endivien,
I M
JULI
Krauskohl, Salat, später
Kohlrabi, Sommer- und
Winterrettiche. Wintersalat
, frühe Karotten, Speiserüben
und Kohlrabi-,
Kraut- und Selleriebeete
sind mit verdünnter Jauche
zu begiessen. Alle Sorten
Speisezwiebeln werden
, sobald das Kraut abwelkt
, aus der Erde genommen
und zum Trocknen
ausgebreitet.
Viehzucht. Pferde und
Rindvieh sind vor frischem
Heu und Stroh zu
hüten. Schweine können
die Stoppeln begehen, Fohlen
und Zuchtkälbern gewähre
man regelmässige
und ausgiebige Bewegung.
Geflügelzucht. Reines
Trinkwasser und frisches
Futter sind die
Hauptbedingungen bei der
Geflügelzucht. Fleischabfälle
wirken gekocht nur
günstig auf die Entwicklung der Kücken. Junge Enten
, Gänse, Truthühner werden zur Mast eingestellt.
Das Perlhuhn legt im Juli die meisten Eier.
Bienenzucht. Schwärme, welche nach der Heuernte
kommen, sind zu vereinigen. Nur gleichartige
vertragen sich miteinander. Entfernung zu alter Königinnen
und Ersatz durch Weiselzellen aus Mutterstöcken
. Ist der Juli trocken, so versäume man nicht,
für eine zweckmässige Trinkvorrichtung zu sorgen.
Le compliment allait ä d'autres
Mine de Stael, un des grands ecrivains du siecle der-
nier, s'etait fait prescnter au general Bonaparta, re-
venu couvert de gloire de la campagne dTtalie. Apres
quelques phrases louangeuses, esperant ä son tour un
compliment, eile dit :
— Voyons, general, quelle est la femme que vous
aimez le plus?
— La mienne.
— C'est tout simple; mais quelle est la femme que
vous estimez le plus?
— Celle qui sah le mieux s'occuper de son nie-
nage.
— C'est encore tres naturel; mais enfin quelle est
pouir vous la premiere des femmes?
— Celle qui a le plus d'enfants, Madame.
La celebre baronne arreta lä son questionnaire.
Un bifteck d'ours
Alexandre Dumas voyageait en Russie. Les hasards
de la route le conduisirent dans une auberge tres primitive
oü il s'arreta pour dejeuner. On lui offrit un
bifteck d'ours. Dumas un peu inquiet, fit tout d'abord
la grimace, mais il avait faim, et puis, ä la guerre
comme ä la guerre! Va pour le bifteck d'ours. Le
plat fut apporte sur la table; un enorme plat dans
lequel gisait un non moins enorme filet noirätre, en-
toure d'une epaisse sauce de meine couleur. Notre
voyageur goüta et trouva cette viande excellente.
L'aubergiste fut fort satisfait et erat indispensable
de donner quelques explications.
Eine vergessene Schildwache
Im Jahre 1807 bemächtigten sich die Franzosen
Rügens, der bekannten kleinen Insel in der Ostsee,
die nur durch eine schmale Meerenge von der Küste
getrennt ist. Sie war eben von einem Detachement des
Corps Davoust in Besitz genommen worden, als Befehl
eintraf, sie sofort wieder zu räumen. Man schiffte
sich mit einer solchen Überstürzung ein, dass man
eine Schildwache Namens Roussel vergass. Dieser
hatte keine Ahnung von dem, was vorging und spazierte
ruhig auf und ab, eine Stunde, zwei Stunden,
drei Stunden, Da ging ihm die Geduld eus, er kehrte
zu dem Wachtlokal zurück und fand es leer. Er
fragt, und vernimmt zu seinem grössten Schrecken,
dass das Detachement abmarschiert ist. — Mein Gott!
ruft er aus, ich bin zum Deserteur geworden. Ich bin
verloren, entehrt. — Und dem armen Soldaten traten
Tränen in die Augen. — Sein Schmerz erfüllte einen
armen Handwerker mit Mitleid, er nimmt ihn mit
sich, tröstet ihn, beherbergt ihn und gibt ihm nach
einiger Zeit seine einzige Tochter zur Frau. — Die
Leutchen lebten glücklich und zufrieden, als nach 5
Jahren ein Segel in Sicht kommt; die Einwohner laufen
an den Strand; man erkennt die Uniform der
französischen Armee. — Jetzt ist's um mich geschehen,
sagt die arme Schildwache. — Aber ein Gedanke gibt
dem Erschrockenen plötzlich Mut. Er läuft nach
Hause, zieht seine sorgfältig aufbewahrte Uniform an
und stellt sich, eben als die Franzosen im Begriff sind,
sich auszuschiffen, genau an derselben Stelle, wo vor
fünf Jahren die Truppen ihn bei ihrem übereilten
Rückzüge hatten stehen lassen, als Posten hin. —
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