http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/messager_rhin_1946/0085
LE MESSAGER DU RHIN
79
les au milieu de l'ennemi. Que faire? A midi, d'un
commun accord, nous decidämes d'aller ä deux au ren-
dez-vous d'Altkirch, pendant que le dernier resterait au
« Park«, pour attendre une visite possible de B 13.
A Altkirch, ä l'endroit et ä l'heure fixes, bien
entendu, rien.
Nous rentrons ä Mulhouse. Au « Park Hotel » , il y
a eu du neuf, B 13 a fait savoir qu'il n'est pas venu,
parce qu'il nous croit maintenant surveilles. En effet
nous sommes depuis trop longtemps ici, et il est probable
que nous ayons attirc l'attention d'indicateurs
de la police. De toute .facon il faut partir. Mais B 13
n'a pas parle du plan : nous allons revenir bredouilles.
11 est lundi soir. Le depart est fixe pour le lendemain
20 heures si d'ici lä aucun element nouveau n'est venu
modifier la Situation. Cet element vient dans la nuit.
A 23 heures B 13 se fait annoncer. II est porteur du
plan. Et maintenant il faut deguerpir le plus tot possible
. Je lui fais remarquer que ce serait encore plus
attirer l'attention sur nous si nous partons avant de-
main matin. Par ailleurs il me parait sage de remonter
vers Strasbourg et de filer sur Nancy au lieu de repasser
par Montreux-Vieux. B 13 approuve et ajoute
que le rendez-vous manque n'etait du qu'ä un evene-
ment fortuit. Le complice de Von Garn avait manque
une correspondance ä Offenburg qui avait ete bom-
barde dimanche soir. Lä-dessus il avait envoye un tele-
gramme, mais naturellement fort laconique. C'est ce qui
faisait que nous recevions les papiers avec huit heures
de retard environ.
Le retour s'effectua normalement. A Paris on se se-
para par prudence tt pour venir ici j'ai pris un uniforme
de milicien afin de passer plus facilement en Zone
sud.
Et maintenant, le plan, le voici dans cette servietce.
Si vous me permettez, mon colonel, je vais aller me
coucher car je suis un peu fatigue.
— Oui, allez vous reposer, Wolf, vous avez bien tra-
vaille. X.
Die Schlackt um Colmar
Im Herbst 1944 näherte sich das Kriegsgeschehen
mit Windeseile dem Elsaß. Schon hofften die
Elsässer, als sie die fliehenden deutschen Truppen
Tag um Tag durchziehen sahen, daß nun auch bald
für sie der Tag der Befreiung anbrechen würde.
Allein, der Vormarsch der Alliierten stockte, das
Tempo des Krieges verlangsamte sich, und die
Deutschen bauten auf der Westseite der Vogesen
eine neue Verteidigungslinie auf. Im September
1944 hörte man im Elsaß zum ersten Mal den Kanonendonner
. Kurz darauf begann die Schanzaktion
, zu der Männer und Knaben, Frauen und
Mädchen herangezogen wurden. Die einen mußten
mit Sack und Pack fort, um irgendwo, im Sundgau,
in den Vogesen, in Lothringen zu schanzen, die
anderen mußten in den Ortschaften selbst beim
Ausheben von Panzergräben helfen.
Aber im November gab es wieder einen gewaltigen
Ruck. Während im Norden die amerikanische
Armee in Lothringen einbrach, ergriff General de
Lattre de Tassigny die Offensive, überrannte die
deutschen Verteidigungslinien bei Delle und Beifort
, eroberte Mülhausen sowie den ganzen Sundgau
und stieß bis zum Rhein vor (17.—21. November
). Zu gleicher Zeit drang die Division
Leclerc über die Vogesenpässe ins Unterelsaß ein
und nahm nach gewagtem, aber erfolgreichem
Vorstoß Straßburg ein (23. November). Da war in
Colmar alles drüber und drunter. Wehrmacht,
Partei und Verwaltung verloren den Kopf. Die
deutsche Zivilbevölkerung von Panik ergriffen,
mit Rucksäcken und Koffern beladen, wurde eiligst
in Zügen bis Neubreisach gebracht, aber die Rheinbrücke
war zerstört, und die Leute mußten bei
Nacht und Nebel in Fähren über den Rhein gesetzt
werden.
Die Colmarer erwarteten mit freudigklopfendem
Herzen stündlich ihre Befreiung; verschiedene
Sender sprachen bereits von Straßenkämpfen in der
Stadt. Der Kanonendonner näherte sich, aber noch
war es für Freudekundgebungen zu früh. Schlechtes
Wetter, mangelnde Munition, Ermüdung der Truppen
zwangen aufs neue zu einer Verlangsamung
des Tempos. Die deutsche Wehrmacht raffte sich
auf, Verstärkungen, und zwar mehrere Divisionen
SS., wurden über den Rhein geworfen, Himmler
selbst übernahm den Oberbefehl und gab die Parole
: «Der Brückenkopf Colmar muß um jeden
Preis gehalten werden.»
So konnten die Alliierten nur mehr langsam
Boden gewinnen: am 3. Dezember wurde Rappolts-
weiler befreit, am 5. Reichenweier. Aber nun hielten
die Deutschen verbissen eine Linie, die von
Schlettstadt über Gemar, Ostheim, Bennweier, Si-
golsheim und Kaysersberg führte, während im Süden
der Stadtrand von Mülhausen und im Westen die
Kammhöhe Frontlinie blieb. Die SS versuchte, die
Gegenoffensive zu ergreifen; sie stürmten immer
wieder gegen die Stellungen der Amerikaner auf
dem Sigolsheimer Berg an, den sie wegen ihren
hohen blutigen Verlusten den «Blutberg» nannten,
ein Erfolg blieb ihnen aber versagt. Hingegen nahmen
die Alliierten am 17. Dezember 1944 Kientz-
heim, Kaysersberg am 17. und 18. und am selben
Tag Ammerschweier; Sigolsheim hingegen blieb
noch in den Händen der Deutschen bis gegen Ausgang
des Monats. Dann verlief die Front im Norden
Colmars längs der Fecht, der Weiß und der III.
Während dieser langen, bangen Wochen bis zu
den ersten Tagen des Monats Februar 1945 wurden
die Ortschaften mit Granaten überschüttet
und in Trümmer geschossen. Die unglücklichen
Einwohner lebten mühsam, in ein paar feste Keller
zusammengepfercht, umgeben von ständiger Todes-
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/messager_rhin_1946/0085