http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/metzger1914/0078
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D. F und D in ihrem gegenseitigen Verhältnis.
diaconii statt diaconatus (F), was D selbst sonst immer schreibt;
(Nr. 41) aeterna statt richtig et nostra (F), was olfenbar auf flüchtigem
Lesen einer Kürzung beruht (&na?).
Auch die vielen kleinen Abweichungen (z. B. öfters dicit in sequitur
u. ä.) lassen sich kaum gut rechtfertigen bei Annahme von F als
Vorlage. Die Abweichungen der Hs D von F sind fast immer anderweitig
belegt, so daß wir doch nicht an eine freie Verbesserung von
F in D, vielmehr an eine andere Vorlage denken müssen.
Auch dem Korrektor von D kann kaum F als Vorlage gedient
haben. In F ist z. B. in der Benedictio ad omnia (Nr. 167) am Schluß
ein Plural, den aber D vermeidet. Eine spätere Hand hat am Anfang
der Benedictio den Plural eingefügt, gerade das Wort aber, das F
fälschlich im Plural hatte, im Singular stehen lassen. Bei „Item alia"
(Nr. 168) ist ein ganz ähnlicher Vorgang bemerkbar.
Wir dürfen aus den gemachten Bemerkungen den Schluß ziehen,
daß D die Hs der Freiburger Universitätsbibliothek jedenfalls nicht
als unmittelbare Hauptvorlage verwendet hat. Die Möglichkeit
einer mehr aushilfsweisen Benützung von F durch D neben andern
Hss ist viel eher mit den vorgefundenen Tatsachen zu vereinigen.
Diese Hypothese wie auch die der Benützung einer teilweise gemeinsamen
Vorlage beider Hss hat einige Wahrscheinlichkeit für sich, ist
aber doch nicht zu beweisen. Der Grund der aufgezeigten Ähnlichkeiten
kann in sehr s viele Glieder zurückliegenden gemeinsamen
Vorlagen x y z (vielleicht Sakramentarien) zu finden sein. Und zwar
wird es sich dabei jedenfalls um verschiedene Vorlagen für die verschiedenen
liturgischen Formulare handeln.
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