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III. Der Text unserer beiden Handschriften
.
Vorbemerkung: Grundsätze für die Edition.
Die beiden Handschriften F und D sind zu betrachten als zwei
verschiedene Rezensionen eines zumeist vielleicht einheitlichen Texttypus
. Zugrunde gelegt für die Edition ist F als die ältere Handschrift.
Durch die Kollation ist D gleichfalls vollständig wiedergegeben. Jeweils
sind die zur selben Kategorie gehörigen Stücke von D an der entsprechenden
Stelle beigezogen, z. B. bei den Ordinationen Weihe von
Kleriker und Bischof, die in F sich nicht finden. Die nur in D vorliegenden
Stücke sind im Text in etwas kleinerer und gedrängterer
Schrift gedruckt und jeweils durch ein (DJ am Anfang noch besonders
gekennzeichnet. Die Rubriken sind durch Kursive hervorgehoben. In
der Handschrift sind sie öfters durch Majuskelschrift' ausgezeichnet;
dies ist in der Edition nicht beachtet worden. Alle Stücke sind fortlaufend
numeriert.
Zweck der Edition ist nicht, die einzelnen Gebetsformularien in
ihrer ursprünglichen und richtigen Gestalt wiederherzustellen. Dies ist
heute ganz unmöglich, weil die meisten Formularien in zahlreichen
Handschriften sich vorfinden, die bis jetzt noch nicht näher bekannt
bezw. noch nicht ediert sind. Es kann sich deshalb für uns nur darum
handeln, zunächst die beiden alten Handschriften in ihrer tatsächlichen
Textgestalt vorzulegen, um dadurch die Grundlage für weitere Verglei-
chung und die Wiederherstellung der Gebetstexte zu legen. Nicht
einmal die Frage, ob oder inwieweit es sich bei beiden Handschriften
um Texttypen handelt, läßt sich bis jetzt ganz entscheiden. Wir glauben
jedoch, den Text da, wo er völlig unverständlich ist, emendieren zu
sollen, indem wir zugleich die korrumpierte Stelle in den Noten
wiedergeben. Falsche Kasusformen o. ä., w7ie sie das merovingische
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